Die Große Lauenburg bei Stecklenberg

Große Lauenburg, 06502 Thale
ab 0 €

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Die Große Lauenburg bei Stecklenberg

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Die Große Lauenburg ist nur noch eine Ruine, aber was für eine! Die Reste einer Burg, die vor Zeiten die Große genannt wurde. Dabei sind es eigentlich zwei Burgruinen, die der Großen und die der Kleinen Lauenburg, die auf Grund ihrer politisch-strategischen Bedeutung gemeinsam zu betrachten sind. Die Burganlage ist auf einem Bergrücken in 341 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegen, der in ostwestliche Richtung verläuft und allseitig von steil abfallenden Berghängen umgeben ist. Eine außergewöhnliche Deckung, die nur durch eine Bergzunge in westlicher Richtung unterbrochen ist, welche durch die Kleine Lauenburg gesichert wurde. Von dort gibt es eine grandiose Aussicht über den nordöstlichen Vorharz. Friedrich Hoffmann schrieb dazu im Jahr 1836 „Versäume der Wanderer doch ja nicht, diesen lieblichen Punkt am Unterharze zu besuchen, er wird uns Dank wissen, ihn auf denselben aufmerksam gemacht zu haben!“

Das Abenteuer in der Übersicht

Bei klarer Sicht sind die ehrwürdigen Dome von Quedlinburg und Halberstadt zu sehen, die Burg Regenstein und das Schloss Blankenburg, der Huy, das Bodetal, die Teufelsmauer, der Hakelwald und ganz in der Ferne der Magdeburger Dom. Und am Fuße des Berges fällt der Blick auf das Dörfchen Stecklenberg. Auch hat man einen direkten Blick auf die weiter untern liegende Stecklenburg.

Fundierte Erkenntnisse zum Bauherrn und zur Zeit der Errichtung der Burg gibt es nicht.
Die Große Lauenburg ist aber nach romanischem Schema errichtet: Länglich ovale Anlage, 45 x 130 Meter, mit umlaufender Ringmauer von 2 Meter Dicke und 10 Meter Höhe. Teile der Ringmauer sind bis zu einer Höhe von 5 Meter erhalten, Teile des Bergfrieds bis zu 12 Metern.

Im Westen wird die Große Lauenburg von einem mächtigen Halsgraben von 150 Meter Länge und 15 Metern Breite geschützt. Die gesamte Burganlage wird von einem Ringgraben mit Vorwall umgeben, der eine Länge von 220 Meter hat. Mit ihren zwei fünfeckigen Bergfrieden nimmt die Burg eine Sonderstellung im Harzgebiet ein.
Die Kleine Lauenburg ist als Vorburg der benachbarten Großen Lauenburg zu sehen, wobei sie eine selbständig ausgebildete Anlage bildet. Auch sie weist einen romanischen Baustil auf. Die Burg von 45 x 50 Meter stellt ein Pendant der Oberburg Kyffhausen dar. Kernstück der Burg ist ihr mächtiger Bergfried mit den Maßen 10,4 x 10,4 Meter, einer Mauerdicke von 2,9 Metern sowie einer ursprünglichen Höhe von unge-fähr 30 Meter, von denen 17 Meter erhalten sind. Der ursprüngliche Zugang war nur 60 Zentimeter breit und in einer Höhe von 4,5 Meter über dem Erdboden.

Die Anfänge der Burganlage liegen im Ungewissen. Erste geschichtliche Nachrichten stammen aus dem Jahr 1164 von Pfalzgraf Albrecht zu Sommerschenburg. Die Beurkundung fällt in die Zeit der Herrschaft Friedrich I. (Barbarossa).
Da es sich um eine Zeit höchster Zentralgewalt handelt, liegt aufgrund der Größe der Burg die Vermutung nahe, dass es sich um eine Reichsburg königlicher Gründung gehandelt haben kann. Das Geschlecht der von Sommerschenburg war seit 1088 Pfalzgrafen in Sachsen sowie seit 1133 Schirmvoigte des Quedlinburger Stifts.

Nach dem Abtreten der Burganlage im Jahr 1165 an Heinrich den Löwen, ging die Burg 1180 in den Besitz von Barbarossa über, der sie aber wieder an die Welfen zurückgab. Durch diese wechselnden Besitzverhältnisse weist die Anlage sowohl staufische, als auch welfische Züge auf. Im Jahr 1273 erwarben die Grafen von Regenstein die Burganlage durch Kauf, was zu einem Kräftespiel zwischen den Regensteiner Grafen und dem Bischof von Halberstadt führte. Allein Bischof Albrecht II. soll zwischen den Jahren 1326 und 1351 neunmal vor die Lauenburg gezogen sein.

Im Jahr 1351 gelangte die Burganlage dann in bischöfliche Hand und die Regensteiner Grafen mussten die Burg vom Bischof zu Lehen nehmen. Seit 1479 erschien dann das Stift Quedlinburg als Lehnsträger. Lehnsherren waren unter anderem die Herzöge Ernst und Albrecht von Sachsen sowie ab 1740 König Friedrich II. von Preußen. Die Burg wurde später vom preußischen Staat auf Abbruch gekauft, wurde dann Eigentum der Stadt Quedlinburg und ging im Jahr 1887 in den Staatsbesitz über.

Von einem edlen, aber unbekannten Sänger sind folgende Verse überliefert, denen ich nichts hinzu zufügen habe: „Seht ihr die alte Lauenburg, hoch auf dem Harze schimmern? Durch Wildnis geht der Weg hindurch, zu ihren wüsten Trümmern.“