Der Domschatz von Quedlinburg

Schlossberg 1g, 06484 Quedlinburg
ab 4.50 €

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Der Domschatz von Quedlinburg

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

ab 4.50 €

Der Domschatz von Quedlinburg in der Stiftskirche St. Servatius wird aber jeder Betrachter unzweifelhaft als Schatz erkennen.

Die über 50 Einzelstücke sind aus Gold, Silber, Elfenbein, Bergkristall und Edelsteinen gefertigt.

Das Abenteuer in der Übersicht

Ein Schatz – der Domschatz Quedlinburg

Wenn wir an einen Schatz denken, sehen wir meist Berge von Gold, Silber oder Edelsteinen vor unserem inneren Auge. Aber auch etwas seltenes, kunstvolles und auch altes kann ein Schatz sein. Was für jedermann ein Schatz ist, liegt im Auge des Betrachters.

Stiftskirche St. Servatius als Schatzkammer

Den Domschatz in Quedlinburg in der Stiftskirche St. Servatius wird aber jeder Betrachter unzweifelhaft als Schatz erkennen. Seine Anfänge liegen in der Gründung des deutschen Königtums, seine Urheber und einstiegen Besitzer waren die Ottonen.

Mehr als 50 Einzelstücke aus kostbaren Materialien wie Gold, Silber, Elfenbein, Bergkristall und Edelsteinen bilden den wertvollen Schatz. Doch das herausragendste Objekt ist zweifellos das Samuelevangelium: Eine prachtvolle Handschrift, verfasst in Gold, reich verziert und mit einem kostbaren Einband aus Gold und Edelsteinen verziert. Dieses einzigartige Dokument entstand bereits während der Karolingerzeit und zählt zu den ältesten erhaltenen Handschriften in deutscher Sprache. Die Bedeutung des Samuelevangeliums für die Kulturgeschichte Deutschlands ist unschätzbar.

Domschatz als Relikt der deutschen Kulturgeschichte

Dieser Schatz ist ein wertvolles Relikt aus der deutschen Kulturgeschichte. Bereits 1940 erkannte auch H. Himmler dessen Bedeutung und beschlagnahmte ihn im Namen der NSDAP. Als die Alliierten im Zuge des Kriegs Bomben auf Deutschland abwarfen, musste der Schatz bombensicher versteckt werden. Hierzu wählten die Nationalsozialisten die Alteburghöhlen bei Quedlinburg aus. Nach Kriegsende besetzten amerikanische Truppen Quedlinburg und entdeckten die versteckten Kisten in den Höhlen. Doch leider zeigte sich auch hier, dass nicht alle „Befreier“ gut und ehrlich waren. Ein Offizier und Kunstliebhaber in ihren Reihen erkannte den Wert des Schatzes und stahl ihn kurzerhand. Er verpackte die Einzelteile als Paket und schickte sie in seine Heimat nach Texas.

45 Jahre später, um 1990, machte sich ein deutscher Kunsthistoriker und Journalist auf, die gestohlenen Gegenstände aufzuspüren. Mit Erfolg! Obwohl das „Samuel Evangelium“ gerade auf dem internationalen Kunstmarkt angeboten wurde, gelang es der Bundesrepublik Deutschland, es für 5 Millionen Mark zu erwerben. Die übrigen gestohlenen Gegenstände wurden in den Tresoren einer texanischen Bank gefunden und anschließend nach Quedlinburg zurückgebracht. Leider war der Dieb bereits verstorben. Die erfreuliche Wiederbeschaffung der gestohlenen Kunstwerke stellt einen wichtigen Sieg für die Kunstwelt dar.

Dank der Initiative des Wilhelm A. Korte konnte das „Samuel Evangelium“ wieder gefunden werden und ziert nun als „echten“ Schatz die Sammlung in der Stiftsburg in Quedlinburg.

Der Reliquienschrein mit den Szenen des Maryriums der Heiligen Corona
im Domschatz in der Stiftskirche St. Servatius

Der Name „Corona“ hat heute für uns nur noch eine Bedeutung – er ist untrennbar mit dem verheerenden Sars-CoV-2 Virus verbunden. Doch vor rund 1.800 Jahren trug eine Christin aus Ägypten oder Syrien diesen Namen, die als Märtyrerin durch die Hände eines römischen Statthalters starb. Ob und wann sie von der katholischen Kirche heilig gesprochen wurde, ist nicht überliefert. Auch ist unklar, ob der Name „Corona“ sich von der Bedeutung „Krone“ oder „Strahlenkranz“ der Heiligen ableitet, da andere Quellen sie als „Stephana“ bezeichnen. In der katholischen Kirche wurde sie als Schutzpatronin des Geldes, der Metzger und der Schatzgräber verehrt und sollte zudem vor Tierseuchen und Hagel schützen.

Im Domschatz von Quedlinburg ist eine einzigartige Reliquie zu bestaunen

Der Martyriumsschrein der Heiligen Corona. Bereits im 6. Jahrhundert wurde diese Heilige in Nord- und Mittelitalien verehrt, bis sie schließlich von Otto dem Ersten im Jahr 964 nach Quedlinburg gebracht und dem Stift geschenkt wurde. Wie die Reliquie aufbewahrt wurde, bleibt unklar. Erst im Zeitraum von 1405 bis 1435 beauftragte die damalige Äbtissin Adelheid VI. die Anfertigung eines prächtigen Schreins mit Szenen aus dem Martyrium der Heiligen Corona. Das Familienwappen der Äbtissin auf dem kunstvollen Schrein belegt dessen Ursprung. Der Domschatz von Quedlinburg beherbergt neben diesem Schrein weitere Reliquiare von heiliggesprochenen Märtyrern der katholischen Kirche, die Besucher in ihren Bann ziehen.

Auch in anderen Kirchen, Klöstern oder Kathedralen gibt es weitere Reliquien mit Relikten der Heiligen Corona. In der Sankt Petrikirche in Bremen sowie im Dom zu Aachen findet man zu ihr Hinweise.