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Wieda ist ein heilklimatischer Kurort und gehört zur Gemeinde Walkenried im Landkreis Göttingen. Er liegt im Südharz zwischen Bad Sachsa und Hohegeiß auf einer Höhe zwischen 370 m und 730 m. Ein ausgedehntes Wanderwegnetz umgibt den Kurort. Wieda ist auch besonders kinderfreundlich. Dies zeichnet sich nicht nur durch die vorhandenen Abenteuerspielplätze aus, sondern setzt sich fort in Beherbergungsbetrieben und speziellen Angeboten für Kinder.
Die Entstehung Wiedas geht auf Walkenrieder Mönche zurück, die hier im 13. Jahrhundert eine Eisenhütte gründeten. Einen Ort Wieda gab es jedoch bis ins 16. Jahrhundert nicht. Erst durch die Bergfreiheit des Grafen Hohnstein 1521 wurden die Voraussetzungen für eine Ansiedlung geschaffen. Nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes von 1525 zog es aufrührerische Bauern aus Thüringen in den Harz, wo ihnen die Bergfreiheit persönliche Sicherheit gab.
Größeren Aufschwung nahm der Ort, nachdem 1569 die Zinnobergrube „Sonnenglanz“ reichlich Ausbeute an Quecksilber gab. Der 30-jährige Krieg brachte den Bergbau in Wieda zum Erliegen, das Dorf verarmte. Die Armut ist auch der Grund, warum Anfang des 19. Jahrhunderts viele Bürger nach Amerika auswanderten. Unter Führung eines Herrn Preen halfen sich die Wiedaer selbst und gründeten eine Hütte als Produktiv-Genossenschaft, die bis 1970 bestehen sollte. Bekanntheit erlangte diese Hütte durch die Wieda-Öfen.
1778 wurde die heutige Martin-Lutherkirche nach 8-jähriger Bauzeit eingeweiht. Das über dem Eingang vorhandene „C“ unter der Herzogskrone weist auf die Grundsteinlegung unter Herzog Carl I. im Jahr 1770 hin. 1778 wurde auch der freistehende Glockenturm auf dem gegenüberliegenden Käseberg errichtet. Sein Geläut konnte im ganzen Tal gehört werden.
In den Jahren 1890 – 91 wurde eine Schleifladenorgel der Orgelbauerfamilie Knauf in die Kirche eingebaut. Diese musste 1999 umfangreich restauriert werden und heute ertönt sie wieder mit einem wundervollen Klang zu Gottesdiensten und Konzerten. Erst 1984 bekam die Kirche einen Namen „Martin Lutherkirche“. In den Sommermonaten ist die Kirche täglich von 9.00-18.00 Uhr geöffnet.
Im Jahr 1899 wurde die Schmalspurbahn Walkenried–Braunlage/Tanne gebaut, welche Wieda mit dem an der Südharzstrecke gelegenen Bahnhof Walkenried verband. Dadurch begründete sich auch der Wirtschaftszweig des Tourismus. Der Eisenbahnbetrieb wurde 1963 aufgegeben und die Gleisanlagen zurückgebaut. Als touristisches Angebot wurde 2007 auf der ehemaligen Eisenbahntrasse ein Fahrrad- und Wanderweg angelegt.
Eine besondere Art der Wildfütterung erlebt der Gast hier im ehemaligen Bahnhof Stöberhai mitten im Wald. Die Hirsche, das Rot- und Schwarzwild kommen hier fast täglich an die abends beleuchtete Futterstelle.
Das weitläufige Skiwander-Loipennetz der „Südharz“- und „Kaiserweg“-Loipe rund um Wieda reicht mit verschiedenen Anschlussstellen an das Oberharzer-Langlauf-Loipennetz heran und wird ständig präpariert. Die ortsnahe Kuckucksloipe sowie der Rodelhang und die Rodelbahn sind für die Kinder besonders attraktiv.
Der Ort ist einer der acht Orte, in denen das seit 2014 als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannte Brauchtum des Finkenmanövers im Harz noch gepflegt wird.