Okertal

38707 Altenau
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Okertal

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Die Oker entspringt südöstlich der Bergstadt Altenau, in 900 Metern Höhe, am Bruchberg, mitten im Nationalpark Harz. Nach etwa 105 Kilometern fließt sie zwischen Gifhorn und Celle in die Aller. Von ihrer Quelle aus windet sich die Oker durch den Oberharz und das Nördliche Harzvorland. Dabei hat sie tiefe felsige Schluchten zu durchfließen und Wasserfälle zu überwinden. Dieser Teil heißt Okertal und hat seine heutige Form im Pleistozän, also vor ungefähr 1,8 Millionen Jahren, erhalten. Im Laufe der vielen Jahre, in denen das schnell fließende Wasser des Flusses das Gestein ausspülte, wurde ein tief ausgefurchtes Tal geschaffen.

Das Abenteuer in der Übersicht

Die vordringenden und sich wieder zurückziehenden Eismassen des Pleistozäns, verursachten tiefe Zuschüttungen. Trotzdem ist das Okertal heute noch eine tief beeindruckende Naturlandschaft, die nicht umsonst als „Bodetal des Westens“ bezeichnet wird, weil sich beide Täler strukturell sehr gleichen. Doch vor dem Tal der Oker liegt heute, unterhalb von Altenau, die Okertalsperre mit ihrer ca. 70 Meter hohen Staumauer. Das weit verzweigte System von Sperren und Vorsperren staut insgesamt bis zu 47 Millionen Kubikmeter Wasser. Nachdem der Fluss an der Okerterrasse den Stausee verlässt, fließt er zunächst gemächlich an der „Rabowklippe“ oder auch heute „Rabenklippe“ vorbei.

Die Rabowklippe / Rabenklippe ist mit maximal 50 m der höchste Felsen im Okertal und wird auch „Okertaler Matterhorn“ genannt. Seit der Vollsperrung der Hahnenklee-Klippen im Odertal ist er der einzige große Kletterfelsen Norddeutschlands aus metamorphem Kalkgestein und hat deshalb eine hohe Bedeutung für alpines Training. Allerdings ist er auch zeitlich (1.2. bis 31.07.) aus Naturschutzgründen gesperrt. Die verschiedenen über 100 Jahre alte Routen sind für Anfänger, Senioren, aber auch für moderne Sportkletterer geeignet.

Aber nicht verwechseln mit den Rabenklippen im Eckertal, dort ist eine Einkehr in das urig rustikale Waldgasthaus „Rabenklippen“ und ein Besuch des Luchsgeheges des Nationalpark Harz zu empfehlen.

Die Rabenklippen haben ihren Namen von einer alten Sage erhalten: Ein frommer Mann war vom heiligen Bonifatius abgesandt, den Nordharz zum Christentum zu bekehren. Doch er wurde in den Siedlungen nur verspottet und zog in den Harz, wo er sich verirrte. An den heutigen Rabenklippen wäre er fasst verhungert, wurde jedoch von einer Schar Raben gerettet, die eine tote Taube fallen ließen. Seitdem heißt diese Felsenformation „Rabenklippen“.

Ein Stück weiter im Okertal folgt Romkerhall, das selbst ausgerufene, kleinste Königreich der Welt. Diese Siedlung an der Oker umfasst nur wenige Häuser und das Hotel „Königreich Romkerhall“.

Der heutige Wasserfelsen über diesem Standort weckte schon früh die Aufmerksamkeit von Wanderern, was dazu führte dass dort eine Blockhütte errichtet wurde. An deren Stelle erbaute Gastwirt H. Lüer ein Hotel, das 1863 eröffnet wurde. Um die Attraktivität des neuen Hotels zu erhöhen und ein romantisches Flair zu schaffen wurde im gleichen Jahr der künstliche Wasserfall geschaffen. Dazu wurde die Kleine Romke über einen etwa 350 m langen Graben zur Romke Klippe umgeleitet, wo es über den Felsen in die Tiefe stürzt. Der Romker-Wasserfall ist der mit Abstand höchst Kunstwasserfall des Harzes. Zuvor wurde bereits in Bad Harzburg der Radau-Wasserfall errichtet, was zu der Idee führte beide Sehenswürdigkeiten durch einen Wanderweg zu verbinden – es wurde der Promenadenweg von Harzburg über die Käste nach Romkerhall angelegt.

Im Jahr 1890 übernahm der Hotelier Theodor Hulsch das Hotel und erweiterte das Anwesen erheblich – die Villa Helene wurde als Pensionshaus erbaut, der Saal angebaut und der Parkplatz errichtet. Bis 1979 betrieb die Familie Hulsch den Hotelkomplex. Es folgte wechselnder Besitz der an die alten Erfolge nicht anknüpfen konnte. 1988 erfolgte dann die Ausrufung zum Königreich – ein moderner PR-Schachzug mit erfundener Hintergrundgeschichte.

Einige hundert Meter unterhalb von Romkerhall, zwischen riesigen Felsen mitten im Fluss, liegt die „Verlobungsinsel“, die über eine Holzbrücke erreicht werden kann. Etwas abseits der Oker, in Flussrichtung rechts, lohnt ein Abstecher zur „Mausefalle“, „Feigenbaumsklippe“, „Hexenküche“, „Der Alte vom Berge“ und zur „Kästeklippe“, allesamt beeindruckende Formationen aus riesigen Granitsteinblöcken. Außerdem lädt das Waldrestaurant „Kästehaus“ zur Einkehr ein. Dann geht’s weiter zum „Treppenstein“, zur „Ziegenrückenklippe“ und zur „Adlerklippe“, weiteren sehenswerten Gesteinsformationen mit Panoramablick, bevor der Goslarer Ortsteil Oker  erreicht wird.

Das Okertal ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert, besonders beeindruckend zeigt es sich aber zur Laubfärbung. Da die Bundesstrasse 498 durch das gesamte Okertal führt, was aber dessen urig-wilden Charakter nicht schmälert, können Teilstücke auch mit dem Fahrzeug zurückgelegt werden. Das Ersteigen der Klippen und Gesteinsformationen bleibt allerdings dem Wandersmann vorbehalten.