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Eine neue, bedeutende Besucherattraktion im Harz ist offiziell eröffnet. An einem der wohl meistbesuchten Orte des Harzes, dem Torfhaus, steht das Nationalpark-Besucherzentrum für den Besucherverkehr offen. An diesem Ort, der auch exemplarisch für die ehemalige Teilung Deutschlands steht, eröffnen sich dem Besucher fantastische Ausblicke zum Brocken und ins Radautal. Früher, vor der Wiedervereinigung, war dieser Blick für die Besucher auch frei, das Ziel aber unerreichbar.
Die innerdeutsche Grenze stellte eine unüberwindbare Barriere zum Brockenmassiv dar. Heute erinnert das „Grüne Band“ als 1393 km langer, länderübergreifender Wanderweg entlang der ehemaligen Demarkationslinie, an diesen Teil der deutschen Geschichte. An diesem Ort mitten im Nationalpark, auf einem 800m hohen Plateau, das als Torfhaus bezeichnet wird, wurde das neue Nationalpark Besucherzentrum TorfHaus in nur einem Jahr erbaut.
Bauherren dieses ehrgeizigen Projektes sind die Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz e.V. (www.gfn-harz.de) und der BUND Niedersachsen, die von zahlreichen Stiftungen sowie mit Fördergeldern unterstützt wurden. Naturstein, von Hand geschlagene, unbehandelte Lärchenschindel-Verkleidungen und viel Glas prägen das Bild des zweigeschossigen Gebäudes, dass mit modernsten Umwelt und Ressourcen schonenden Gebäudetechnologien ausgestattet ist. So beruht die Energieversorgung des Besucherzentrums auf Erdwärmenutzung und die Sanitärbereiche werden mit Regenwasser betrieben. Diese Nachhaltigkeit beim Bau ist Programm, denn schließlich soll das Besucherzentrum für den Umgang mit der Natur und den natürlichen Ressourcen sensibilisieren.
Und um dieses Ziel bei den Besuchern zu erreichen, ist viel investiert worden. Investiert in moderne, multimediale Ausstattungen aber vor allem in ausgefeilte Wissensvermittlung. Nach Angaben der Betreiber sollen die Gäste infiziert werden, also „angesteckt mit dem Nationalpark-Virus“. Ein Gegenmittel wird nicht angeboten, ist wohl auch nicht erforderlich. Denn eigentlich sollte jeder Bürger, vom Kind bis zum Senior, von diesem Virus infiziert sein. Schon zu viel Natur haben wir Menschen manipuliert, da ist es wahrlich an der Zeit, die faszinierenden Abläufe einer sich selbst überlassenen Natur mit allen Sinnen zu erleben. Und zu begreifen! Dazu ist das neue Nationalpark-Besucherzentrum Ausgangspunkt und Inspiration zugleich.
Präsentationen für jede Altersgruppe wecken Interesse auf mehr. Kinder können mit Boris Borkenkäfer durch die Wildnis ziehen. Und Groß und Klein erkennt, dass der Borkenkäfer nicht nur Schädling und Probleminsekt ist. Denn er lebt schon seit hunderttausenden von Jahren im Harzgebirge, die Fichten dagegen sind erst vor einigen hundert Jahren vom Menschen eingebürgert worden. Aber mehr dazu erfahren sie im Besucherzentrum oder bei einer individuellen oder auch geführten Exkursion in unseren Harzer Urwald. Damit sie über den Tellerrand hinausblicken können, frei nach Goethes Naturauffassung:„Sie schafft ewig neue Gestalten; was da ist, war noch nie; was war, kommt nie wieder – alles ist neu und doch immer das Alte“.