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Das Heimatmuseum in Langelsheim ist in einem großen, zweigeschossigen Fachwerkbau untergebracht, das einstmals als Realschule diente.
Es ist ein Museum der Heimat- und Regionalgeschichte mit vielen sehenswerten Ausstellungsstücken.
In der Eingangsdiele sind Zeugnisse der Jahrhunderte alten Fuhrmannsgeschichte, die neben landwirtschaftlichen Transporten von insbesondere von Bergbau und Forstwirtschaft geprägt wurde. In dieser Diele werden auch die wechselnden Ausstellungen regionaler Künstler und Kunsthandwerker präsentiert.
Im Kanstein-Raum wird von einstmals mächtigen Kansteinburg berichtet. Im 10. Jahrhundert stand auf dem Kanstein, nahe Langelsheim, eine etwa 7 Hektar umfassende Burganlage mit großem Wallsystem, von dem heute oberirdisch kaum noch Spuren zeugen. Archäologische Fundstücke sowie ein Modell der Kansteinburg vervollständigen das Bild.
Der Heimatkunderaum präsentiert die Vielfalt der Langelsheimer und Lautenthaler Heimatgeschichte in all seinen Facetten.
Der Schulraum ist eine Zusammenfassung einer Schulklasse um die Jahrhundertwende, einer Ofenecke aus einer Lehrerwohnung und eines „Studierzimmers“ mit Altbibliothek.
In der Museumsdruckerei sind Maschinen und Geräte ausgestellt, die aus der ehemaligen Nordharzer Druckerei, Goslar stammen: Zu sehen sind eine Zylinder-Handdruckpresse, eine Goldprägepresse, Bücherpressen, eine Linotype-Setzmaschine, ein Bleischmelzofen, Setzregale mit Schriftkästen, Spielkartendrucke und anderes mehr.
Die Wasch- und Schlachtküche zeigt die Einrichtung die zum Wäschewaschen in den vergangenen Zeiten notwendig war, Meist war die Waschküche auch gleichzeitig das Schlachthaus für Hausschlachtungen, denn das Fleisch und auch die Wurst mussten abgekocht werden zur Haltbarmachung und Weiterverarbeitung. In fast jedem Haus war eine solche Küche vorhanden, was praktisch für die jährlich notwendigen Hausschlachtungen war. Meist kam ein regionaler Schlachter ins Haus und bereitete die Fleischprodukte für die Familien zu.
Die Museumsküche ist die Nachbildung einer Wohnküche mit offener Feuerstelle, wie sie bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in der Nordharzregion in größeren Anwesen vorhanden war. Auf der Feuerstelle befinden sich unter anderem eine Anzahl verschiedener Kaffeeröster, in denen vorwiegend Gerste zu Malzkaffee gebrannt wurde, sowie zahlreiche weitere Ausrüstungen.
Der Landwirtschaftsraum befasst sich, wie der der Name schon sagt, mit der Landwirtschaft, dem Gartenbau und der Viehhaltung in Langelsheim und im Harz.
Er enthält überwiegend landwirtschaftliche Gerätschaften, mit denen früher jeder hantiert hat, der auf dem Lande wohnte; der Bauer ebenso wie jeder Hausbesitzer, der ein kleines Stück Gartenland bewirtschaftete, Schweine, Ziegen, Kaninchen und/oder Federvieh hielt und dafür Futter benötigte.
Dabei – so sagt man – besticht die Reichhaltigkeit der Sammlung an Handgeräten – von denen sich eine Anzahl in der Museumsscheune befindet – ebenso wie ihre Anordnung. Bewusst sind ein Pflug als Symbol der Landwirtschaft und ein Sense dengelnder Bauer als Beispiel für die umfangreiche Handarbeit auf dem Lande besonders hervorgehoben. Unter der Decke hängt eine Erntekrone.
Das Langelsheimer Heimatmuseum ist nicht spektakulär, aber es beeindruckt durch die Liebe zur Heimat, mit der es aufgebaut und bis ins Detail präsentiert wird. Ein Besuch ist besonders interessant für Kinder, denen Eltern oder Großeltern eine Welt zeigen können, die in unserem Land durch die Industrialisierung der Landwirtschaft zur Vergangenheit gehört.