Die Burg auf dem Kanstein bei Langelsheim wird auch Hindenburg genannt. Zwei Namen für eine Burg, die für uns keine Geschichte hat. Nicht eine Quelle berichtet uns über die mächtige etwa 175 x 170 Meter umfassende Burganlage auf dieser Vorharzer Hochfläche. Nur Burgreste sowie gewaltige Wall- und Grabenanlagen geben Zeugnis davon, dass auf dem 210 Meter hohen Geländevorsprung einstmals eine wehrhafte Burganlage gethront hat.
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Über 30 Meter erhebt sich der steile Burghang über das Tal der Innerste. Archäologische Grabungen ergaben, dass dieses Kastell in die karolingische Epoche des 8. bis 9. Jahrhunderts einzuordnen ist.
Die Burg war einst von einer mächtigen Ringmauer von 1,5 Meter Dicke und 4 Meter Höhe umgeben und auch ein Palas von 10 x 20 Meter wurde nachgewiesen. Die Reste eines Kammertores weisen Ähnlichkeiten mit denen von Werla unter Heinrich I. auf.
Mehr wissen wir nicht über diese einstige Trutzburg des frühen Mittelalters zu berichten. Ihre Entstehung wird die Burganlage wohl der Tatsache ihrer besonderen strategischen Lage verdanken. In unmittelbarer Nähe des Kanstein verliefen damals zwei Furten. Der Hellweg, auch „Alte Straße“ oder „Via regis“ genannt, querte diese Furten und er zählte zu den bedeutendsten Fernwegen seiner Zeit. Als Königsweg diente er sicherlich auch als Verbindung zwischen der Pfalz Aachen und Magdeburg.
Auch wird angenommen, dass die Karolinger diesen Weg bei den Feldzügen gegen die Sachsen im Norddeutschen Raum nutzten. Später werden die nachfolgenden Ottonen sie zur Gebietssicherung eingesetzt haben, wobei er auch in der Schlacht gegen die Ungarn sicher eine Rolle gespielt haben dürfte. Nach dem Tod von Otto III. hatte die Burg Kanstein wohl an Bedeutung verloren, nachdem Heinrich II. die Pfalz Werla an der Oker nach Goslar verlegte und anscheinend auch die Pfalz in Derenburg aufgab.