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Derenburg ist eine Kleinstadt im nordöstlichen Harzvorland. Das Städtchen hat ca. 2.450 Einwohner, liegt 155 m ü. NN und wird von der Holtemme durchflossen. Seit 2010 ist Derenburg in die Stadt Blankenburg / Harz eingemeindet. Bekannt ist die Kleinstadt durch seine Glasmanufaktur „Harzkristall“.
Gegründet wurde der Ort durch Heinrich I. und die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 937 in der Regierungszeit Otto des Ersten. Die von Otto III. als Reichsverweserin eingesetzte Äbtissin Mathilde von Quedlinburg hielt 993 in Derenburg einen Reichstag ab. Die ottonischen Kaiser hielten sich oft in der Derenburger Pfalz auf, was dazu beitrug, das dort ein Teil der Reichsgeschichte geschrieben wurde. Im Jahr 1008 übertrug Heinrich II. Äbtissin Sophie von Gandersheim den Ort Derenburg. Das Stift Gandersheim belehnte in der Folgezeit die Grafen von Regenstein mit der Herrschaft über Derenburg. Dadurch war die Geschichte Derenburgs über Jahrhunderte an die der Regensteiner Grafen gebunden.
Das Derenburger Schloss wurde 1126 zerstört. Die Stadtmauer entstand im 13. Jahrhundert. Machtkämpfe zwischen dem Geschlecht der Regensteiner und den Halberstädter Bischöfen sowie der 30 Jährige Krieg verwüsteten den Ort und die zugehörigen umliegenden Dörfer.
Im Jahr 1677 zerstörte ein Großfeuer 110 Gebäude und die Kirchtürme. 1720 fand die vermutlich die letzte Hexenverbrennung auf dem Richteberg statt. 1764 brannte das alte Rathaus ab, welches 1790 neu aufgebaut wurde und bis heute Sitz der Verwaltung ist.
Im Napoleonischen Krieg wurde die Stadt 1806 von den Franzosen besetzt und gehörte danach zum Königreich Westfalen. 1879 wurde die Zuckerfabrik erbaut und 1880 Derenburg an die Eisenbahn angeschlossen. 1907 gründete man eine Elektrizitätsgesellschaft, wodurch Derenburg eine Vorreiterrolle bei der Elektrifizierung einnahm. Die Stromerzeugung erfolgte in der Petersmühle, der heutigen Glasmanufaktur. 1937 feierte Derenburg sein 1000jähriges Bestehen.
In der Heimatstube in der Schwaneckeschen Villa kann man zahlreiche Bilder, Fotos, Museumsstücke, Modelle anschauen. Hier ist auch der „Strohkopf“ zu sehen, laut der Derenburger Heimatsage wird er, nach einem Wissenstest unter den Bewerbern, alljährlich auf dem Stadtfest gewählt. Wechselnde Ausstellungen runden das Angebot der Heimatstube ab.
Im Jahr 1946 gründeten heimatvertriebene Sudetendeutsche die Hohlglasveredelungsgesellschaft Wernigerode als sogenannte Umsiedlergenossenschaft. Und nur 3 Jahre später 1949 wurde ein nicht mehr genutztes Umspannwerk in Derenburg zum VEB Glaswerk Harzkristall Derenburg umgebaut. Es wurden neben schönem Gebrauchsglas auch edler Römer, Vasen und Lampenschirme hergestellt.
Seit 2013 gehört die Glasmanufaktur HARZKRISTALL zur Gerhard Bürger Stiftung, die sich für die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Denkmalschutz- und Pflege sowie Förderung der Erziehung, Berufsbildung und Studentenhilfe einsetzt. Die Glasmanufaktur „Harzkristall“ ist Touristischer Anziehungspunkt und zugleich größter Arbeitgeber in Derenburg mit dem Abenteuerspielplatz Glaszauberland und dem 10.000 qm großen Hüttengarten mit mehr als 12.000 Rosen, Ziersträuchern und Obstbäumen vor den Toren der Stadt.
Ein besonderer Höhepunkt ist der Harzer Bauernmarkt, jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr bieten hier regionale Erzeuger ihre Waren am alten Silo, Wernigeröder Straße an. Es ist alles dabei vom Bio-Gemüse über Fleisch- und Wurstwaren sowie Textilien und Geschenkartikel.
Gleich nach der Ortseinfahrt aus Richtung Halberstadt befindet sich oberhalb eines naturbelassenen Parks das Hotel „Schlossvilla Derenburg“, das Gebäude vereint Elemente im Jugend- und Gründerzeitstil.
Auch verfügt Derenburg über ein attraktives und gepflegtes Freibad. Auf einer Gesamtfläche von über 20.000 qm stehen Bademöglichkeiten, Spiel- und Liegewiesen, eine Beachvolleyballanlage, ein Fußballplatz, ein Basketballplatz, zwei Sandkästen, eine Tischtennisplatte sowie ein Großschach für die Gäste zur Verfügung.