Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.
Heute wird die Grube Samson und Catharina Neufang als Bergwerksmuseum und Schaubergwerk betrieben um die Historie des St. Andreasberger Bergbaus zu bewahren.
Grube Samson war eine Silbergrube, die von 1521-1910 betrieben wurde und zu ihrer Betriebszeit zu den tiefsten Bergwerken der Welt zählte.
Nach dieser Grube wurde auch ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide „Samsonit“ genannt.
St. Andreasberg zählt zu den sieben Bergstädten im Oberharz und hat so wie auch die anderen sechs seine Entstehung dem Bergbau zu verdanken. Urkundlich wurde der Bergbau in Sankt Andreasberg erstmals 1487 erwähnt, seine Ursprünge werden aber weit früher vermutet.
Das Bergwerksmuseum und Schaubergwerk Grube Samson und Catharina Neufang ist heute eine bedeutende Institution zur Aufbewahrung der Geschichte des St. Andreasberger Bergbaus. Ursprünglich als Silbergrube im Jahr 1521 eröffnet, zählte Samson während ihrer 389-jährigen Betriebszeit zu den tiefsten Bergwerken der Welt. Der Gangbezirk der Grube war bekannt für seinen hohen Silberanteil, wobei die Gänge zwischen 1 cm und 1 m mächtig waren. Darüber hinaus bestand die Gangfülle aus verschiedenen Mineralien, wie Kalkspat, silberhaltigem Bleiglanz, Kupferkies, Zinkblende, gediegenem Arsen, Rotgültigerz, Antimonsilber und gediegenem Silber. Dank der Aufbewahrung und Präsentation dieser historischen Schätze können Besucher die eindrucksvolle Geschichte des Bergbaus hautnah miterleben.
Im Betriebsgebäude steht ein beeindruckendes hölzernes Fördergerüst. Doch das Highlight der Grube Samson ist zweifelsohne die letzte original erhaltene und voll funktionsfähige Drahtseilfahrkunst der Welt. Diese wurde nach der Harzer Erfindung des Drahtseils im Jahr 1837 erbaut und ist ein wahres Meisterwerk der Technik. Das gewaltige Kehrrad, mit einem Durchmesser von neun Metern, wird von Wasser aus dem Oderteich angetrieben, das über den Rehberger Graben zugeführt wird. In der 18 Meter tiefen Kunstradstube befindet sich ein zwölf Meter großes Fahrkunstrad, das Personen vertikal befördert. Diese ausgeklügelte mechanische Fahrkunst, die bereits im Jahr 1833 von Bergmeister Dörell erfunden wurde, reduzierte die Ein- und Ausfahrt in den Schacht erheblich. Vorher benötigte man für die Einfahrt über Leitern 90 Minuten und für den Ausstieg sogar 180 Minuten, doch dank der Fahrkunst konnte diese Zeit auf nur noch 45 Minuten reduziert werden. Ein wahrhaft beeindruckendes Stück Geschichte und Technik, das noch heute in voller Funktionsfähigkeit bewundert werden kann.
Die Grube Samson erzielte in ihrer Blütezeit im 19. Jahrhundert eine bemerkenswerte Silberproduktion von etwa 2 Tonnen pro Jahr. Doch im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm die Ausbeute dramatisch ab und erreichte 1909 einen Tiefpunkt von gerade einmal 90 Kg. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Grube ein Jahr später wieder aktiviert.
Besonders im 18. Jahrhundert war die Grube Samson bekannt für ihre prächtigen Funde seltener Mineralien, die heute im Clausthaler Geomuseum bewundert werden können. Eines dieser bemerkenswerten Minerale wurde sogar nach der Grube benannt und trägt den Namen „Samsonit“.
Im Jahr 2010 wurde die Grube Samson als Teil des UNESCO Weltkulturerbes Oberharzer Wasserregal und Rammelsberg anerkannt.