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Der Rammelsberg ist einer der bekanntesten Harzer Berge und dass, obwohl er nur 635 Meter hoch ist. Aber er fiel den Menschen wohl schon in sehr früher Zeit ins Auge, liegt er doch weithin sichtbar im Goslarer Forst. So ist es nicht verwunderlich, dass schon unsere germanischen Vorfahren mit primitiven Mitteln nach Erzen geschürft haben. Und das erfolgreich! Archäologische Funde deuten darauf hin, dass am Rammelsberg schon vor etwa 3000 Jahren mit der Gewinnung von Erzen begonnen wurde.
Die Herkunft des Namens Rammelsberg konnte bisher nicht geklärt werden. Die Sage behauptet, dass ein Ritter von Kaiser Otto I. mit Namen Ramm auf der Jagd war und seinen Gaul auf einem Berg an einen Baum band. Er wollte dem Wild zu Fuß durchs Dickicht folgen. In freudiger Erwartung seines Herrn scharrte das Pferd mit den Hufen und legte dabei eine Erzader frei. Nach diesem Ritter soll der Berg benannt worden sein.
Seit über 1000 Jahren wurden dort Erze im Tiefbau abgebaut. Die erste urkundliche Nennung stammt von Widukind von Corvey aus dem Jahre 968. Durch das kontinuierliche Wirken des Menschen an einer Stelle, über einen so langen Zeitraum, ist der Rammelsberg ein historisches und archäologisches Zeugnis von hohem Range. 1988 wurde der Bergbau im Rammelsberg endgültig eingestellt, der Reichtum einer der größten, zusammenhängenden Erzlagerstätten der Welt war erschöpft. Die aus den Rammelsberger Erzen gewonnen Metalle Silber, Blei, Zink und Kupfer, sowie ab dem 18. Jahrhundert auch Gold, machten Goslar zu einer reichen Stadt. Und sie mehrten über hunderte von Jahren den Reichtum der deutschen Könige und Kaiser sowie derjenigen die die Bergbaurechte besaßen. Sie waren Anlass für Streit und Krieg und sie prägten die Region nachhaltig.
Aus der alten Bergbauanlage wurde ein bedeutendes Besucherbergwerk, das seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Der Rammelsberg ist darüber hinaus das erste Weltkulturerbe für Technik in Deutschland.
Wer den Rammelsberg besucht sollte viel Zeit mitbringen. Viel gibt es zu sehen und zu bestaunen und noch mehr zu lernen: Bergbaumuseum, Besucherbergwerk, Grubenbahn, Freigelände mit viel Technik sowie der unter Naturschutz stehende Rammelsberg mit seinen Wanderwegen.
Die Museumsgebäude des Rammelsberg informiert umfangreich über Geschichte und Kultur des Bergbaus am Nordharz. Mit der Grubenbahn geht es ab in den Berg. Verschiedene Zeitabschnitte des Bergbaus werden anschaulich demonstriert – Bergbau unter Tage kann hautnah erlebt werden. Herausragende ingenieurtechnische Leistungen aus den letzten 200 Jahren nötigen gehörigen Respekt ab. Die in den Stollen angeschnittenen Mineralien und Erze werden ins rechte Licht gesetzt und wirken nachhaltig faszinierend auf jeden Besucher.
Über Tage – in den Außenanlagen – beeindrucken die gewaltigen Dimensionen der Baulichkeiten und der Erzaufbereitungsanlagen. Wir, die metallische Gegenstände und Schmuck als alltägliche Gebrauchsgegenstände nutzen, gewinnen so einen kleinen Einblick in die Gewinnungs- und Erzeugungsprozesse von Erzen. Ein nützlicher und vor allem erkenntnisreicher Ausflug in eine Industrie, die wie keine andere den menschlichen Fortschritt und somit seine Kultur geprägt hat und den meisten Menschen doch so fern und fremd ist.