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Die Befestigungsanlagen von Derenburg werden in drei Anlagen unterschieden. In die ottonische Königspfalz auf dem Anisberg, die Burg Derenburg aus dem 12. Jahrhundert und das Schloss Derenburg aus dem 19. Jahrhundert.
Das ehemalige Burgareal wird heute für Gärten der Bewohner von Derenburg genutzt.
Derenburg ist heute ein Stadtteil von Blankenburg im Lankreis Harz. Von Südwesten nach Nordosten durchfließt die Holtemme das hügelige Gelände des Ortsgebietes.
Die Derenburger Region zählt zu den ältesten nachgewiesenen Siedlungsgebieten des Nordharzes. Auf dem jungsteinzeitlichen Gräberfeld von Derenburg, das auf 5500 bis 5000 v. Chr. datiert ist, wurden 40 Bestattungen erforscht. Damit gehört dieses Gräberfeld zu den ältesten in Sachsen-Anhalt. Die Ortschaft Derenburg wurde wahrscheinlich durch König Heinrich I. gegründet. Zu den Befestigungsanlagen von Derenburg gehören drei Objekte.
Zuerst ist die ottonische Königspfalz zu nennen. Auf einer Ackerfläche auf dem Anisberg an der Schlossstraße konnte im Jahr 2009 durch archäologische Grabungen die Derenburger Pfalz nachgewiesen werden. Damit wurde die alte Theorie von der Königspfalz innerhalb des heutigen Ortskerns widerlegt.
Ausgegraben wurden massive Mauern aus Rogenstein, die zwischen 1,40 – 2,00 Meter breit sind und auf eine wahrscheinliche Höhe von 6 – 8 Meter schließen lassen. Bei den Grabungen wurde eine Fülle von Funden geborgen; darunter zahlreiche Keramikgefäßscherben, die dem 10. Jahrhundert zugerechnet werden.
Die Königspfalz Derenburg wurde im 10. und 11. Jahrhundert mehrfach genannt. Es wird davon ausgegangen, dass sie durch den Pfalzgrafen von Sachsen, Friedrich II. von Sommerschenburg, im Jahr 1126 zerstört wurde.
Auf einer Anhöhe am Nordostrand der Altstadt wurde danach eine neue Burg errichtet. Deren Erbauung wird für das Ende des 12. Jahrhunderts angenommen. Für 1190 wird ein Graf von Regenstein als Burgvogt genannt. Über das gesamte Mittelalter waren dann die Blankenburger Grafen, mit ihren Regensteiner und Heimburger Linien, Besitzer der Burg. Nach dem Aussterben der Regensteiner Grafen im Jahr 1526 kam deren Burgbesitz an das Hochstift Halberstadt. Dieses wiederum hat den Besitz 1534 an die Grafen von Stolberg-Wernigerode weitergegeben.
Im 18. Jahrhundert verfiel die Derenburg dann endgültig.
Der erhöhte quadratische Burgplatz von etwa 45 x 45 Meter weist heute kein sichtbares Mauerwerk mehr auf. Er war ursprünglich allseitig von breiten, jetzt großenteils zugeschütteten Gräben eingefasst. An der Westecke der Anlage stand ein runder Bergfried, der 1785 einstürzte.
Im Jahr 1883 erwarb der erfolgreiche Landwirt, Kaufmann und Bankier Heinrich Mooshacke aus Halberstadt das Rittergut Derenburg. Im Jahr 1903 lies er das repräsentative Herrenhaus „Schloss Derenburg“ im Jugendstil errichten. Auch heute noch präsentiert sich das Schloss mit seiner Parkanlage als ein Schmuckstück der Architektur.
Seit 2005 ist im „Schlösschen“ das Hotel Schlossvilla Derenburg beheimatet und wieder für Besucher geöffnet.