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Das Bodetal zwischen Thale und Treseburg wird auch „Deutscher Grand Canyon“ genannt.
Dieses Tal ist zwar nicht so lang, so tief, so breit und auch nicht so alt wie der echte Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona. Der Grand Canon soll vor etwa 5 bis 6 Millionen Jahren entstanden sein, so deuten Geologen das Alter dieser amerikanischen Schlucht, die wahrscheinlich durch den der Colorado River ausgewaschen wurde.
Das Bodetal in seiner heutigen Form hat sich erst im Eiszeitalter herausgebildet, ist also etwa 450.000 Jahre alt, eher jung gegenüber dem Gran Canon.
Als Bodetal liegt laut Geografie im Bereich des Bodelaufs, genau da wo Kalte und Warme Bode zusammenfließen und der Fluss aus dem Harz austritt bei Thale. Im Volksmund wird damit aber der Abschnitt zwischen Treseburg und Thale bezeichnet.
Die Bode entspringt am Brockenmassiv und hat sich im Laufe der Jahrtausende hinter Wendefurth in das harte Rambergranit eingeschnitten. Die Schlucht der Bode wird tiefer und breiter in Richtung der Stadt Thale. Bei Treseburg hat sie eine Tiefe von etwa 140 Meter und am Ausgang des Harz bei Thale schon über 280 Meter.
Am 5. März 1937 wurde das Kerngebiet des Bodetals unter Naturschutz gestellt. Es ist somit eines der ältesten Naturschutzgebiete in Deutschland. Es umfasst eine Fläche von ca. 474 Hektar und ist damit eines der größten Naturschutzgebiete im Land Sachsen-Anhalt.
Im Bodetal ist die Durchschnittstemperatur gegenüber benachbarten Regionen immer etwa 1,5 Grad Celsius niedriger. Auch bei den Niederschlägen werden jährlich etwa 150 Millimeter pro Quadratmeter mehr gemessen. Im Bodetal herrschen ganz unterschiedliche Bedingungen auf einem relativ engem Raum für Pflanzen, es ist sonnig, schattig, feucht und/oder trocken. Dadurch konnten unterschiedliche Biotope entstehen und das Tal weist einen großen und breitgefächerten Reichtum an Pflanzenarten auf.
Auch heute noch ist der Lauf des Bodegewässers in der Schlucht des Bodetals sehr naturbelassen. Die Breite des Flussbettes liegt zwischen 7 und 25 Metern. Das Gefälle der Bode weist ca. 150 Meter auf einer Länge von 17 Kilometern auf. Die Bode fließt wild und ungezähmt mit zahlreichen Stromschnellen, Strudeln und Kesseln durch die Schlucht.
Der „Bodekessel“ ist dabei besonders bekannt und sagenumwoben. Er liegt in der Nähe des Hotel-Restaurants „Königsruhe“. Hier kann der Wanderer einkehren und sich stärken für den weiteren Weg. Denn die Schlucht der Bode kann umwandert werden.
Von Treseburg nach Thale und auch der Rückweg sind etwa 10 Kilometer lang und nicht nicht als leicht anzusehen. An den Engstellen der Schlucht windet sich der Weg in steilen Kehren am Felsen entlang. Der Weg ist zwar komplett gesichert, aber festes Schuhwerk ist bei dieser Wanderung Pflicht!
An einigen Stellen kann man die wunderbaren, bizarren Ausblicke in die Schlucht genießen. Vom Bodetal führen auch Wanderwege oder besser Stiege hinauf zur Rosstrappe und zum Hexentanzplatz. Für diese Wege benötigt man schon Kondition und vorab Training.
Es gibt am Wege entlang einige besondere Felsformationen, denen man mystische Legenden nachsagt, so zum Beispiel „Die Jungfrau“, „Der Große Kurfürst“ oder „Der Mönch“. Auch bei den Schluchtabschnitten, wie dem „Bodekessel“, dem „Siebenbrüderfelsen“ oder der „Teufelskanzel“, sind Mythen und Legenden bekannt.
Auf einer Wanderung im Bodetal kann man die bizarre, manchmal schroffe Naturschönheit genießen. Aber man kann auch in die Mythen- und Sagenwelt des Harzes eindringen. Die Sagenwelt hat ihren Ursprung bereits zur Zeit der germanischen Stämme in vorgeschichtlicher Zeit.