Burgruine Ebersburg bei Neustadt/Harz

99762 Herrmannsacker
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Burgruine Ebersburg bei Neustadt/Harz

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Die Ebersburg thront auf einer Bergkuppe im südöstlichen Harzvorland und liegt nordöstlich von Nordhausen, bei Herrmannsacker und Neustadt. Sie wurde wahrscheinlich um das Jahr 1181 errichtet.

Bis 1587 war die Burg bewohnt, danach aber verlassen. 1650 wurde sie dann als „wüst“ bezeichnet.

Bis zum Jahr 2006, da wurde der „Verein für ein lebendiges Mittelalter“ gegründet und die Burgruine der Obhut des Vereins aus Nordhausen übergeben. Seitdem wird gesichert, aufgeräumt, erhalten, rekonstruiert und saniert. Ein Besuch lohnt also wieder!

 

 

Das Abenteuer in der Übersicht

„Wem gehört dieses schöne Land, Herr Heinrich?“ Diese Frage stellte im Jahr 909 Mathilde, aus der Familie der Immedinger, als sie aus dem Kloster Herford, am Südharzvorland entlang, nach Wallhausen reiste, um dort den späteren König Heinrich I. zu ehelichen. Die Ebersburg kann sie, die man später die Heilige Mathilde nannte, noch nicht gesehen haben. Denn die wurde wahrscheinlich erst um das Jahr 1181 erbaut. Die Region, in der die Ebersburg auf einer Bergkuppe im südöstlichen Harzvorland thront, liegt nordöstlich von Nordhausen, bei Herrmannsacker und Neustadt. Dieses Gebiet wird heute auch als „Kleinburgenland“ bezeichnet. Aber dazu gleich mehr!

Zu jener Zeit, lag der machthungrige Welfenherzog Heinrich der Löwe im Krieg mit Kaiser Friedrich I., Barbarossa. Heinrich kämpfte auch gegen die Thüringer Landgrafen und verwüstete Nordhausen und die Region schwer, bevor er sich dann im Jahr 1181, auf dem Reichstag in Erfurt, seinen übermächtigen Gegnern und dem Kaiser unterwarf. Er verlor daraufhin zahlreiche Lehen und Vogteien.

So auch die von Nordhausen, die im Jahr 1181 an Hermann Pfalzgraf von Sachsen ging. Er und seine Familie der Ludowinger, wollten ihre Herrschaftsansprüche in Nordthüringen stärken.
Dazu erbauten sie einige Burgen, so auch die Ebersburg. Die ursprüngliche Burganlage bestand aus einer Vorburg, zirka 30 x 60 Meter umfassend, einer Unterburg von 20 x 50 Meter sowie einer zweigeteilten Kernburg von 23 x 60 Meter, gelegen auf einer 410 Meter hohen, nach Süden vorspringenden, Bergkuppe. Den ersten urkundlichen Hinweis auf die Burg gab es im Jahr 1199, als ein Heinrich von Eversberch als Marschall des Landgrafen von Thüringen genannt wurde. Die Ebersburg als solche, findet im Jahr 1216 erstmals als „castrum Eversberc“ Eingang in die geschichtlichen Aufzeichnungen. In dieser Zeit hatte die Burg auch ihre Blütezeit, denn Landgraf Hermann muss ein bedeutender Mann im Reich gewesen sein. Da die Burg mit einem Marschall besetzt war, hatte sie wohl zur damaligen Zeit Residenzcharakter.

Herman I. veranlasste auch die Ansiedlung im Einzugsbereich der Burg und wurde Namensträger vom heutigen Herrmannsacker. Aber er war auch den Künsten zugetan, so ist es nicht verwunderlich, dass sein Hof von Minnesängern, wie Walther von der Vogelweide, gepriesen wurde. Bereits im Jahr 1247 jedoch erlosch das Thüringer Landgrafenhaus der Ludowinger und die Grafen von Anhalt machten Erbansprüche geltend. Es entbrannte ein Erbfolgekrieg, in den auch die Ebersburg verwickelt wurde. Um diese besser verteidigen zu können, wurde vom Grafen Siegfried von Anhalt über dem Krebsbachtal, in kurzer Entfernung zur Ebersburg, eine Gruppe von fünf Kleinburgen errichtet. Dieses „Allzunah“ genannte Verteidigungssystem, wurde wohl um 1274 errichtet. Im Jahr 1326 ging die Burg dann, nach einer Fehde, an das Grafenhaus von Stolberg.

Die Stolberger belehnten verschiedene Adelsfamilien mit der Burg, die bis zum Jahr 1587 noch bewohnt war, danach aber verlassen wurde. Im Jahr 1650 wurde die Burg dann als „wüst“ bezeichnet. Es folgten Jahrhunderte, in denen die Ebersburg einen Dornröschenschlaf führte. Bis zum Jahr 2006, da wurde der „Verein für ein lebendiges Mittelalter“ gegründet und die Burgruine der Obhut des Vereins aus Nordhausen übergeben. Seitdem wird gesichert, aufgeräumt, erhalten, rekonstruiert und saniert. Ein Besuch lohnt also wieder! Am besten aus Richtung Nordhausen oder Neustadt kommend, über Herrmannsacker, die Breitensteiner Straße entlang bis zur Sägemühle. Von dort zu Fuß bergan, durch schöne Laubwälder, auf den Burgberg. Oben angekommen eröffnen sich schöne, weite Ausblicke bis zum Kyffhäusergebirge.

Auf dem Hof der Gaststätte „Zur Sägemühle“ am Fuße der Ebersburg steht als Naturdenkmal eine sehenswerte uralte mehrtriebig gezogene Linde, die jetzt gestützt werden muss. Die Gaststätte hat am Montag Ruhetag und ist aber sonst ab 12 Uhr geöffnet.