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Die Burg Schlanstedt liegt nördlich des Huywaldes im Ort Schlanstedt, der zur Gemeinde Huy gehört. Diese Burg soll im Mittelalter im Besitz von Tempelrittern gewesen sein.
Bis heute sind die Tempelritter ein Rätsel oder Mysterium. Nur wenige verbriefte Fakten gibt es von diesem Ritterorden, dafür aber zahlreiche Mythen und Legenden. Als der Tempelritterorden um 1118 nach dem ersten Kreuzzug (1095 – 1099) gegründet wurde, war er der geistliche Ritterorden in Europa. Sein vollständiger Name lautete „Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“. Der Orden sollte die Ideale des adligen Rittertums mit denen eines Mönchsordens verknüpfen. Diese beiden Personengruppen waren bis zu dieser Zeit streng voneinander getrennt. Nach nur 200 Jahren um 1312 erlosch der Templerorden.
Die Gründe für das Verschwinden des Templerordens waren politischer und struktureller Natur, wie auch die einstige Gründung. Der französische König Philipp IV. und der Papst Clemens V. zerschlugen den Orden. Trotz das der Papst Clemens V. im Jahr 1312 den Orden offiziell für erloschen dokumentierte, gibt es die Tradition der Templer bis heute, oft in verschiedenen Geheimgesellschaften. Das Vermögen des Ordens ging an den Malteserorden der Johanniter. Überlebende Templer schlossen sich zum Teil spanischen und/oder portugiesischen Ordensgemeinschaften an oder zum Beispiel in Deutschland dem römisch-katholischen Deutschen Orden an.
Die Gemeinde Schlanstedt liegt im nördlichen Harzvorland, zwischen dem Huywald und dem südlichen Rand des Großen Bruches, nördlich der Hauptstadt des Landkreis Harz Halberstadt. Auf einem hervorstehenden Höhenrücken steht die alte Burg Schlanstedt. Die Burg beherrschte den südlichen Übergang über das Große Bruch.
Die erste Erwähnung Schlanstedts datiert aus dem Jahr 1052. Aufgrund der Tatsache, dass auf dem Burghügel ein Grab für Graf Stephan von Regenstein errichtet wurde, der 934 im großen Bruch sein Leben verlor, wird angenommen, dass die Erbauer der Burg einer Linie der Regensteiner aus Blankenburg angehörten.
Eine Legende sagt, dass vom Grafen von Regenstein 1311 zwölf Tempelritter auf der Burg Schlanstedt ermordet sein sollen. Diese Ritter sollen alles Edelleute aus dem Harzvorland gewesen sein. Durch ihre Glaubenssätze und Statuten rebellierten sie gegen den etablierten Feudaladel – aber das ist keine verbriefte Geschichte.
Ob sie nun in Verbindung mit den legendären Templermorden von 1311 stehen oder nicht, ab dem Jahr 1317 tauchen die Grafen von Regenstein als neue Eigentümer der Burg Schlanstedt auf.
In der romanischen Zeit im 11. Jahrhundert wurde hier ein 24 Meter hoher Bergfried errichtet. Allerdings wird erst ab 1267 mit Berthold von Schlanstedt ein eigener Adel genannt. In dieser und der folgenden Zeit wird auch die kleine Rundburg zur Wehrburg mit Vor- und Kernburg ausgebaut.
Nach langen Streitigkeiten zwischen den Regensteinern Grafen und dem Halberstädter Bischof wurde Burg Schlanstedt 1344 zum Besitz des Halberstädter Domstifts hinzugefügt. Daraufhin erfolgten Umbauten, die Vorburg wurde abgerissen und an gleicher Stelle eine Kirche errichtet.
Die Vorburg wurde abgerissen und an deren Stelle eine Kirche gebaut. Im 16. Jahrhundert ließen die Halberstädter Bischöfe die Burg zum Tafelgut umbauen. Und im bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts, um 1620, gestaltete man die Kernburg zum Renaissanceschloss um.
Nach dem Dreißig jährigen Krieg erfolgten weitere Besitzerwechsel, so kam die Burg zuerst zum Eigentum des Kurfürsten von Brandenburg und später wurde sie dem Preußischen Königreich einverleibt.
1836 pachtete die Landwirt- und Saatzüchterfamilie Rimpau die Burg und Gut Schlanstedt. Sie bewirtschafteten dieses Anwesen bis 1946. Wilhelm Rimpau gilt als „Begründer der deutschen Pflanzenzucht“ und erzielte diesbezüglich bedeutende Erfolge bei Getreide und Zuckerrüben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf der Burg Flüchtlingsfamilien unter gebracht. Die Burg wurde durch den Staat DDR an die Gemeinde Schlanstedt übertragen. Die Gemeinde baute die Burg weiter zu Wohnraum aus.
Nachdem die DDR und die BRD wieder einen gemeinsamen Staat bildeten wurde die Burg und Grundstück 2001 an die Familie Blume-Brümmer verkauft und ist nun wieder in Privatbesitz. Die Familie Blume-Brümmer ließ an der Burg umfangreiche Rekonstruktions- und Sanierungsarbeiten ausführen.
Die Burg Schlanstedt ist ein kulturelles Kleinod, das abseits der bekannten Touristenpfade liegt. Die Burg ist ein Museum mit verschiedenen Ausstellungen, besitzt eine Burgschenke, einen Hofladen und einen Burggarten mit vielen Tieren. Die Ausstellungen reichen von einer Original eingerichteten Wohnung aus dem Jahre 1910, einer Feldbahnausstellung, dem Rimpau-Saatzuchtkabinett, der Rimpau-Gesteinssammlung bis zu einem Templermuseum.
Ein breites Spektrum, was dem Besucher hier geboten wird, es ist ein Geheimtipp für Touristen und Einheimische.