Hexenturm und Altes Schloss Sangerhausen

Am Alten Schloss, 06526 Sangerhausen
ab 5 €

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Hexenturm und Altes Schloss Sangerhausen

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Der „Hexenturm“ war Teil des „Alten Schlosses“ Sangerhausen und hat eine Geschichte, die weit ins Mittelalter zurück geht.

Der „Hexenturm“ befindet sich auch heute noch in Privatbesitz der Familie Noltze. Nach dem Besteigen, kann man von der oberen Plattform einen prächtigen Rundblick über die Stadt Sangerhausen genießen.

 

Das Abenteuer in der Übersicht

Befestigungsanlagen der Stadt Sangerhausen

Im 13. Jahrhundert ließ Heinrich der Erlauchte von Meißen, ein Mitglied des Wettiner-Adelsgeschlechts, die Stadt Sangerhausen durch den Bau einer Stadtbefestigung schützen. Die Burg Sangerhausen bildete dabei den südöstlichen Teil dieser Befestigungsanlage und war sowohl der höchste Punkt der Altstadt als auch der gesamten Stadtumgebung Sangerhausens.

Bereits im Jahr 1291 wurde die Burg an Otto IV. von Brandenburg verkauft, gelangte jedoch im Jahr 1345 in den Besitz des Hauses Braunschweig-Göttingen zurück. Im Jahr 1372 kehrte die Burg wieder in den Besitz der Wettiner zurück und blieb bis zum Jahre 1815 unter ihrer Herrschaft.

Von 1616 bis 1622 wurde ein Neues Schloss in Sangerhausen errichtet, welches dazu führte, dass das „Alte Schloss“ an Bedeutung verlor. Bereits vor dem Bau des neuen Schlosses diente das „Alte Schloss“ als Sitz der Vögte und als Ort für Gerichtsverhandlungen.

Hexenprozesse im „Alten Schloss“

Besonders während der Zeit der Hexenprozesse erlangte das „Alte Schloss“ aufgrund seiner Funktion als Gerichtsstätte einen zweifelhaften Ruf. Laut Manfred Wilde, Autor eines Buches über die Zauberei- und Hexenprozesse im Kurfürstentum Sachsen, gab es zwischen den Jahren 1536 bis 1710 insgesamt siebenundzwanzig Hexenprozesse in diesem Gebäude. Die Angeklagten wurden dabei im sogenannten „Hexenturm“ untergebracht.

Der Mordfall Riethmüller aus Pölsfeld

Es gibt eine detaillierte Überlieferung eines Vorfalls, der Barbara Riethmüller aus Pölsfelde betrifft. Zusammen mit ihrem Ehemann Hans besaß sie eine Herberge und im Jahr 1600 sollen sie ein älteres Ehepaar aus Grillenberg sowie einen wohlhabenden Mann und seinen Sohn, die in ihrer Herberge übernachteten, getötet und anschließend verbrannt haben.

Dieses Ehepaar wurde 1607 angezeigt. Beide Eheleute konnten sich aber durch eine Flucht der Gerichtsbarkeit entziehen. 1614 kam Barbara Riethmüller mit ihrem Sohn in aller Heimlichkeit zurück an den ehemaligen Wohnort, dabei wurde sie erkannt und verhaftet. Um ein Geständnis zu erpressen, wurde sie gefoltert. Man warf ihr zahlreiche Morde in der Umgebung vor. Ein Anklagepunkt war auch Hexerei. Barbara Riethmüller setzte ihrem Leben am 5. August 1614 durch Selbstmord ein Ende.

Amtsgefängnis „Altes Schloss“ Sangerhausen

Im 18. oder 19. Jahrhundert wurde das „Alte Schloss“ als Amtsgefängnis aufgegeben. Nun verfiel das Schloss zusehends. Übrig blieb der Hexenturm am Ostflügel des „Alten Schlosses“. 1839 wurde der Turm an private Besitzer verkauft, die Carl Rabe eine Genehmigung zur Reparatur des Turmes beschafften. 1893 richtete man den Hexenturm für die Aufbewahrung von Ledersachen für das Militär her.

Im Jahr 1927 wurde der „Hexenturm“ dem Grundstück des Tierarztes Otto Noltze zugeschlagen. 1946 brannten die Reste Des  „Alten Schlosses“ vollkommen ab, auch der Hexenturm wurde von dem Feuer beschädigt. 1973 reparierte Gerhard Noltze, der Sohn von Otto Noltze, den Turm und machte ihn wieder begehbar.

Der „Hexenturm“ befindet sich auch heute noch in Privatbesitz der Familie Noltze. Nach dem Besteigen, kann man von der oberen Plattform einen prächtigen Rundblick über die Stadt Sangerhausen genießen.