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Als eine der letzten Köhlereien unserer Heimat bietet die Harzköhlerei Stemberghaus Gelegenheit, die traditionsreiche Verkohlung des Holzes vor Ort kennen zulernen.
Das einzigartige Köhlereimuseum gibt Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Köhlerei und vermittelt einen Eindruck von den schwierigen Lebens und Arbeitsbedingungen der Köhler.
Es finden zahlreiche Veranstaltungen übers Jahr statt.
Eines der ältesten Handwerke der Menschheit ist das Köhlerhandwerk. Für die Herstellung und Verarbeitung von Metallen und Glas waren sehr hohe Verarbeitungstemperaturen erforderlich, diese wurden durch Holzkohle erzeugt.
Diese Holzkohle herzustellen war die Aufgabe der Köhler. Die Meilerverkohlung war perfekt dazu geeignet. Hierbei wird Hartholz zu kegelförmigen Haufen, dem Meiler, aufgeschichtet. Wichtig dabei die Anlegung eines mit trockenem Reisig und Spänen gefüllten Feuerschachtes. Danach musste der Meiler möglichst luftdicht mit Gras, Moos und Erde abgedeckt werden. Durch den Feuerschacht wurde er entzündet. Bei etwa 300 – 350 Grad C verkohlte das Holz.
Da der Harz war über Jahrhunderte ein angestammtes Bergbaugebiet war, wurde viel Holzkohle benötigt. Überall gab es Köhlereien zur Kohlegewinnung. Allein im 17. Jahrhundert wurden 25.000 bis 30.000 Kubikmeter Holzkohle für die Jahresproduktion eines Hochofens erzeugt. Das Auffinden der Steinkohle setzte der Holzkohle-Zeit ein Ende, nun als Brennstoff die viel ergiebigere Steinkohle in der Industrie verwendet.
Doch im privaten Bereich ist die Holzkohle für unseren Gartengrill noch interessant. Auch ein einer kleinen Bereich in der Industrie, wie Filtertechnik, Medizin und Chemie, benötigt weiterhin Holzkohle, die aber heute industriell produziert wird. Im Harz hat sich ein Köhlerstandort erhalten. Die Harzköhlerei Stemberghaus zwischen Hasselfelde und Blankenburg an der B 81. Sie ist eine der letzten Köhlereien in Deutschland und bietet die Gelegenheit, die traditionelle Verkohlung des Holzes im Erdmeiler kennen zulernen.
Ein Angebot für Gruppen ist das Köhlercamp, dort können Gruppen ab 4 Personen das traditionelle Köhlerhandwerk unter fachkundiger Anleitung erlernen. Sie bauen dabei ihren eigenen Meiler: Die Arbeiten sind Holz sammeln, Meiler Schichten und abdecken, Meilerwache halten und Kohle ernten. Das ist ein besonderes Abenteuer, denn man taucht in die Arbeits- und Lebenswelt der Köhler ein.
Das einzigartige Köhlereimuseum gibt einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte der Köhlerei. Es zeigt unter welchen schweren Bedingungen die Holzkohle erzeugt wurde. Sie war früher nicht nur wichtig für das Schmelzen von Eisenerz, sondern aus ihr wurde auch volkstümliche Medizin hergestellt.
Die große Köhlerhütte ist der gastronomische Bereich der Köhlerei. Dort kann man kann man Köhlerspezialitäten genießen. Wie zum Beispiel eine Echte Harzer Schiebensuppe, eine Köhler-Brotzeit, deftiges vom Holzkohle-Grill, Räucherkäse und den Köhlertee, eine Kräutertee aus Harzer Kräutern.
In jedem Jahr wird im Sommer das Harzer Köhlerfest mit Musik und Tanz, Handwerkermarkt und Meilerbau gefeiert.
Die Harzköhlerei Stemberghaus ist wegen ihrer geschichtlichen und kulturellen Bedeutung im Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes eingetragen.