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Die Sudmerberger Wartesteht auf dem Sudmerberg, er ist ein östlich von Goslar gelegener Berg von 354 Meter Höhe, dessen östliche Ausläufer bis an das Tal der Oker reichen.
Westlich des Berges, liegt ein Stadtteil von Goslar, der nach dem Berg Sudmerberg genannt wird.
Durch die Kaiserpfalz und den ergiebigen Bergbau war Goslar schon früh zu einer wohlhabenden Stadt geworden. Zu ihrem Schutz wurde daher im 11. Jahrhundert begonnen eine Stadtbefestigung zu errichten. Die zuerst errichtete Stadtmauer war mit vier Haupttoren versehen. Später im 14. und 15. Jahrhundert wurden zusätzlich vier stabile Türme errichtet, die der Stadt als Wachtürme dienten. Dann wurde das Schießpulver erfunden und die gesamten Militärstrategien änderten sich grundlegend. Um Einsatz und Wirkung von großen Geschützen entgegen wirken zu können, wurden hohe Erdwälle und tiefe Gräben vor den Stadtmauern errichtet.
Der Reichtum der Goslarer Bürger war außerdem ständiger Anlass für kriegerische Angriffe durch die Braunschweiger Herzöge. Um zusätzlichen Schutz zu erhalten errichteten die Goslarer die sogenannte Landwehr, die aus einem geschlossenem System, bestehend aus zwei Spitzgräben mit einem mittigen Wall, der mit Dornenhecken bepflanzt war, bestand.
Diese Befestigungen boten den Goslarer Bürgern nicht ausreichend Sicherheit, so dass sie im 15. Jahrhundert einen weiteren äußeren Schutzring errichteten. Der zog sich über den Sudmerberg, den Försterberg, den Rosenberg und die bedeutende Okerfurt und wurde mit steinernen Warten ausgestattet. Für die Sudmerberger Warte ist nicht überliefert, wann sie errichtet wurde.
Erbaut wurde die Warte aus Holz und später durch einen steinernen Turm ersetzt. Von diesem exponierten Standort aus, konnten die Wachen weit rundum ins Land blicken und so beim Nahen von Feinden durch Flaggen- und Lichtsignale die Stadtwachen rechtzeitig warnen. Der Weg zur Sudmerberger Warte heißt noch heute „Soldatenstieg“.
Im 16. Jahrhundert vielen einige Landwehren den kriegerischen Auseinandersetzungen jener Zeit zum Opfer und 1571 ließ Herzog Julius von Braunschweig viele der Warten zerstören. Die Sudmerberger Warte aber überdauerte alle Zeiten und ist bis heute erhalten. Die Sudmerberger Warte wurde bis in die jüngere Zeit militärisch genutzt.
Nachdem 1927 der Flugplatz in Goslar errichtet worden war, diente die Warte dem Flugplatz als Navigationsturm und später in Kriegszeiten beobachtete von dort eine Flugwache feindliche Flugzeuge.
Heute hat die Sudmerberger Warte ihre militärische Bedeutung verloren, sie ist „nur“ noch Aussichtsturm. Aber einer, den zu besuchen es lohnt. Auch kann man den ehemaligen Burgenplatz der Sudburg in der Nähe erwandern.
Der Blick schweift über Goslar, den Brocken, das Harzvorland bis zu den Türmen von Halberstadt.