Die Sudburg bei Goslar

Sudmerbergstraße 2, 38640 Goslar
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Von der Sudburg sind oberirdisch keine Spuren mehr sichtbar. Trotzdem verdient sie Erwähnung in dieser Harzer Burgenbuch-Serie, denn sie hat dem Sudmerberg bei Goslar ihren Namen gegeben. Die dort entstandene Siedlung Sudmerberg gilt heute als eine der Keimzellen der Stadt Goslar – die zur Kaiserstadt wurde.

Das Abenteuer in der Übersicht

Die Sudburg lag am Fuße des Nordosthanges des Sudmerberges, nordöstlich von Goslar. In unmittelbarer Nähe war der Übergang der alten Straße über die Oker – später wurde dort der Okerturm der Goslarer Landwehr errichtet. Die Sudburg gilt als Sitz des königlichen „forestarius“, also als Forsthof der Königspfalz Werla. Von ihr aus wurde der Wald zwischen Ecker und Innerste, bis weit in den Oberharz hinein, betreut. Zur Sudburg gehörte auch eine Kirche, die zuerst im Jahr 1046 in einer Urkunde von Heinrich IV. erwähnt wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen lassen jedoch darauf schließen, dass sie in wesentlich ältere Zeit zurückgeht. Neben der Sudburg befand sich die kleine Siedlung „Reindertingerode“, die in der Sudburg aufging und mit ihr im 14. Jahrhundert wüst wurde.

Im Jahr 1933 fand auf dem Gelände der Burganlage eine Ausgrabung unter der Leitung von Dr. Becker statt. Dabei wurden die Grundmauern der Burgkirche freigelegt. Innerhalb eines die Kirche und den Kirchhof umgebenden Mauerringes, der ein Oval von 40 x 50 m bildet, fand man den Kernbau der alten Kirche. Es ist ein rechteckiger, einschiffiger 7 m breiter Raum mit rechteckigem Chorschluss im Osten. Dieser Kernbau erhielt in der Mitte des
11. Jahrhunderts eine halbrunde Chorerweiterung und einen Westturm. Aus späterer Zeit stammen die nördliche Sakristei und eine südliche Vorhalle.
Ein ausgedehntes Gräberfeld umgab die Kirche. Freigelegt hatte man eine Anzahl von Gräbern, die noch zum älteren Kernbau der Kirche gehören: „Nach Untersuchungen von Prof. Dr. Hans Weinert aus Berlin gehören die Skelette dieser Gräber einer kleinwüchsigen, langschädeligen, anscheinend westlichen Rasse an, so dass eine fränkische Besiedlung der Sudburg anzunehmen ist“.

Westlich der Kirche liegen die Burgreste. Probegrabungen förderten die Grundmauern eines größeren Massivbaues zutage.