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Der gläserne Mönch bei Halberstadt ist ein Sandsteinfelsen, den man mit etwas Fantasie als Mönch mit Kapuze erkennen kann. Eigentlich hieß diese Sandsteinformation in den Thekenbergen zu früherer Zeit „Thorstein“.
Mit heidnischen Göttern und Bräuchen hatte man in der DDR-Zeit wenig am Hut. Deshalb ist es umso besser, dass es eine Sage zu dieser Gesteinsformation bei Halberstadt gibt. Einstmals haben eine Nonne und ein Mönch an diesem Ort das Gelübde der Keuschheit gebrochen und wurden deshalb zur Strafe in Felsenstein verwandelt.
„Mönch – glaren“, bedeutet soviel wir „Mönch aus Stein“. Später machte der Volksmund daraus „gläsern“, weil dieser Felsen in einem besonderen Licht gläsern erscheint. An diese Aussage angelehnt heißt der ehemalige „Thorstein“ zur heutigen Zeit „Gläserner Mönch“.
Wahr ist, dass diese Felsformation ein nordwestlicher Ausläufer der „Teufelsmauer“ ist. Die bildete sich bereits in der Kreidezeit vor etwa 60 Millionen Jahren. Wahr und wissenschaftlich bewiesen ist, dass der „Gläserne Mönch“ schon in vorgeschichtlicher Zeit ein Aufenthaltsort und Kultstätte für Menschen war.
Viele Funde in der Umgebung des „Gläsernen Mönch“, weisen bis in die frühe Bronzezeit, die Zeit der Urgermanen, vor ca. 4000 Jahren zurück. Besonders schön ein langer Bronze-Nietendolch in einem Hockergrab.
Mindestens seit der Zeit der Urgermanen war die prägnante Gesteinsformation eine Kultstätte. Als die Menschen begannen sesshaft zu werden, waren diese Felsen ein wichtiger „Ausguckspunkt“ in das Harzvorland und diente der Überwachung der Grenzen. Heute ist es nicht mehr nötig das Vorland zu überwachen, da alles in einem Staat bzw. Land liegt.
Der Mythos einer Kultstätte ist geblieben und heute führen 169 Stufen hinauf zum Ausblick. Der Aussichtspunkt bietet einen herrliches Panorama auf den Harz, das Harzvorland, den Huy und die Hoppelberge. Der Felsen „Gläserne Mönch“ ist für Halberstädter und Besucher zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Allerdings muss man das Fahrzeug stehen lassen, um zum Felsen zu gelangen.
Eine Wanderung zum „Gläsernen Mönch“ beginnt am besten von Langenstein oder Halberstadt.
Vom Ortsausgang Langenstein ist es der kürzere Weg. Nach etwa 2 Kilometer hat man bereits den Felsen erreicht. Etwa 1,5 km wandert man auf dem gut ausgebauten Harzvorland-Radweg entlang. Der abbiegende Weg rechts führt zum „Gläsernen Mönch“. Wer gut zu Fuß ist, sollte auf einer der beiden Strecken – Hin- oder Rückweg – vielleicht einen Abstecher in die KZ Gedenkstätte Langenstein-Zwieberge in Betracht ziehen.
Startpunkt sollte hier in Halberstadt der Tiergarten Spiegelsberge sein. Durch den Landschaftspark Spiegelsberge wandert man in Richtung Langenstein. Das Ziel ist nach etwa 4 Kilometern erreicht. Diese Strecke ist als „Rundweg Gläserner Mönch“ ausgeschildert. Bei dieser Strecke durchwandert man eine wunderschöne, zum Teil naturbelassene Vorharzer Landschaft, abseits von Touristenströmen. Darum empfiehlt sich dieser Ausflug besonders.