Cyriacus Spangenberg aus Nordhausen

99734 Nordhausen
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Cyriacus Spangenberg wurde am 7. Juni 1528 als Sohn des Südharzer Reformators Johannes Spangenberg in Nordhausen geboren. Dieser gilt als führender Verfechter von Luthers Lehren. Der junge Cyriakus wurde zunächst von seinem Vater unterrichtet. Bereits mit 14 Jahren begann er dann an der Universität Wittenberg zu studieren. Schon vor Abschluss seiner Studien in Theologie und Geschichte wurde er in Eisleben während des Schmalkaldischen Krieges als Lehrer tätig. Danach ging er zurück nach Wittenberg, wo er 1550 seine Studien abschloss. Im selben Jahre übernahm er zwischenzeitlich die Pfarrstelle seines verstorbenen Vaters an der Andreaskirche in Eisleben. Danach wurde er Schlossprediger in Mansfeld.

Das Abenteuer in der Übersicht

Zeit seines Lebens kämpfte Spangenberg für die Verbreitung der Lutherischen Lehren und setzte damit das Werk seines Vaters fort. Er lehnte zahlreiche angebotene Ämter ab, so das des Generalsuperintendenten der Grafschaft Mansfeld sowie Berufungen nach Nordhausen, Magdeburg und Lübeck. Spangenberg ging dann nach Antwerpen, wo er den Lutherischen Theologen Matthias Flacius kennen lernte und u. a. mit ihm und Hermann Hamelmann die Confession der Gemeinde abfasste. Er nahm sich auch der Erbsündenlehre des Flacius an und geriet darüber in heftigen Streit mit einflussreichen Theologen seiner Zeit. Nachdem er um 1570 in seine Südharzer Heimat zurückkehrte, wurde die Erbsündenlehre für ihn verhängnisvoll, da sich einflussreiche lutherische Theologen wie Joachim Mörlin, Martin Chemnitz, Tilemann Hesshus und auch Philipp Melanchthon gegen ihn wandten.

Es kam zu einem heftigen Streit unter Theologen im Mansfelder Land, in den auch die Bevölkerung hineingezogen wurde. Der Administrator von Magdeburg, Markgraf Joachim Friedrich, sah sich genötigt einzugreifen und schickte Silvester 1574 bewaffnete Bürger aus Halle nach Mansfeld. Spangenberg erkannte die Gefahr rechtzeitig, er floh und kam bis in die kursächsische Amtsstadt Sangerhausen, wo er in Sicherheit war. Im Jahr 1581 zog er nach Schlitz in Oberhessen und wurde dort Pfarrer. 1595 siedelte er nach Straßburg über, wo er den Rest seines Lebens verbrachte und im Jahr 1604 starb.

Spangenberg hinterließ ein umfangreiches und beeindruckendes theologisches und historisches Werk. Sein Werk besteht aus Kommentaren, bearbeiteten Katechismen, Predigten und 21 Predigten über Luthers Leben. Für die Harzregion von großer historischer Bedeutung seine Mansfelder Chronica. Diese war nach seinem eigenen Bekunden auf sieben Teile (Bände) ausgelegt: 1. Land und Leute, politische Schicksale der Grafschaft, 2. Von der Religion der Einwohner, 3. Stammbaum und Geschlechtsregister des Grafenhauses, 4. Erdkundliche Beschreibung der Grafschaft von Ort zu Ort; 5. Bericht von den Bergwerken, dessen Verwaltungen, Schmelzhütten, Zechen usw., 6. Kalendarium (Zeittafel), 7. Onomasticon oder Namenserklärung deutscher Männer und Frauen.

Teil 1 wurde 1572 in Eisleben gedruckt. Wesentliche Teile von Teil 3 und 4 wurden als Manuskript erst Anfang des 20. Jahrhunderts im K. u. K. Hof- und Staatsarchiv Wien gefunden. Diese wurden zwischen 1912 und 1924 vom Verein für Geschichte und Altertümer der Grafschaft Mansfeld in Druck gegeben. Die Manuskripte belegen, dass Spangenberg bis kurz vor seinem Tode an diesem Werk gearbeitet hat. Von den geplanten Teilen 2, 5, 6 und 7 fehlt bis heute jede Spur. Bedauerlich, da davon ausgegangen werden kann, dass Teil 2 fertig gestellt wurde und an Teil 5 zumindest angearbeitet wurde.