Die Walpurgisnacht im Harz – Das macht sie so besonders

Die Walpurgisnacht wird auch heute noch gefeiert und insbesondere im Harz ist dieses Ereignis eine Touristenattraktion, die jährlich eine Menge Besucher aus allen Regionen Deutschlands anzieht. Lesen Sie hier, welchen Ursprung dieses Fest hat, welche Bräuche üblich sind, was Hexen mit der Walpurgisnacht zu tun haben und was das Brockengespenst ist.

Walpurgisfeuer im Harz

Der Ursprung der Walpurgisnacht

Bei der Walpurgisnacht handelt es sich um die Verschmelzung des paganen Festes von Beltane mit der christlichen Heiligsprechung von Walburga. Beim Fest von Beltane handelte es sich um einen keltischen Sabbat. Der 30. April galt, als letzte Möglichkeit für dunkle Mächte, um Lebende heimzusuchen. Die Walpurgisnacht wurde auch dazu genutzt, um Hexen fernzuhalten, ihre Kräfte zu schwächen und Ihre Fähigkeit Zauber auszusprechen zu verhindern. Die Christianisierung fand etwa nach 870 nach Christus statt. Ab diesem Zeitpunkt wurde in der Walpurgisnacht offiziell die heilige Walburga gefeiert.

 

Warum feiert man am 1. Mai?

Woher kommt das Datum, an dem wir die Walpurgisnacht feiern? Den Grund dafür muss man in der christlichen Kirche und ihrer Missionierung suchen. Es war früher üblich, dass christliche Feste auf heidnische Feste gelegt wurden. Das hatte in erster Linie strategische Hintergedanken, da die Leute an diesem Tag zwar von der Arbeit fernblieben und weiterhin ihre Feste feierten, aber es wurde einfach umgedeutet. Im Falle der Walpurgisnacht legte man die Feierlichkeiten deswegen auf den 1. Mai, an dem Walburga heiliggesprochen wurde. Sie gilt als Schutzpatronin gegen die bösen Geister. Man tauschte also den keltischen Sonnengott mit Walburga aus.

 

Welche Bräuche sind zur Walpurgisnacht im Harz üblich?

Über die Jahrhunderte haben sich die Bräuche geändert, die Mythen und Rituale haben sich überregional vermischt. Es gibt jedoch drei wesentliche Bräuche, die man in der Walpurgisnacht immer noch beobachten kann.

  1. Feuer: Das Feuer soll die bösen Geister vertreiben. Wer über die Glut springt, darf sich laut einer Legende etwas wünschen. Paare sollen sich beim Sprung über das Feuer an den Händen halten, um die Wünsche wahr werden zu lassen. Besonders gut eignen sich hierfür die Campingplätze in der Nähe des Brockens.
  2. Peitschen: Es ist seit Jahrhunderten Brauch, in der Walpurgisnacht mit Peitschen zu knallen. Das sollte traditionell das Unheil von Haus und Hof fernhalten.
  1. Maibaum: Auch der Maibaum ist ein typisches Symbol der Walpurgisnacht. Er gilt als Fruchtbarkeitssymbol und wird traditionell von jungen Männern aus dem Wald geholt. In der Regel handelt es sich dabei um Birken.

Walpurgisnacht und Hexen im Harz

Wer an die Walpurgisnacht denkt, bringt dieses Ereignis unweigerlich mit Hexen in Verbindung, da in dieser Nacht die Hexen vom Ort ferngehalten werden sollten. Vor Hexen hat man sich allerdings noch nie fürchten müssen. Die christliche Kirche hat diese Frauen zu Unrecht verfolgt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Den Höhepunkt der Hexenverfolgung wurde durch die Inquisition eingeleitet. Zwischen dem 15. bis 17. Jahrhundert kam es in ganz Europa zu vielen Hexenprozessen, die mit dem Tod der Frauen endeten. Bei Hexen handelte es sich ursprünglich nicht um verunstaltete alte Frauen, die mit dem Teufel unter einer Decke steckten. Vielmehr waren es Frauen, die sich mit Naturheilkunde beschäftigten und ihre Mitmenschen mit allerlei Tinkturen versorgten, die Krankheiten bekämpften. Somit hat die Naturheilkunde in der Menschen sich mit Tricks aus der Natur weiterhelfen, viel mit der Tradition zu tun. Aufgrund dieser Geschichte verkleiden sich viele Menschen in der Walpurgisnacht als Hexen. Gerade in der Region um den Harz sieht man sie in der Nacht um die Häuser ziehen.

Besonders unheimlich: Das Brockengespenst in der Walpurgisnacht

Eine Erscheinung, vor der viele Menschen im Gegensatz zu den Hexen tatsächlich Angst haben, ist das Brockengespenst. Auch während der Walpurgisnacht wurde dieses Phänomen bereits mehrfach beobachtet. Inzwischen gibt es sogar Bücher und Spiele rund um dieses Phänomen. Einer Legende nach handelt es sich bei dem Brockengespenst um eine Frau, die Touristen vom Broken vertreiben möchte. Gerade bei Nebel und in der Abenddämmerung erscheint manchmal eine Schattengestalt am Horizont, die an ein Gespenst erinnert. Wie so oft im Leben gibt es hierfür jedoch eine völlig rationale Erklärung. Scheinbar handelt es sich dabei aber lediglich um eine Luftspiegelung.  Vor ein paar Jahrhunderten, gerade als der Aberglaube noch verbreiteter war, konnte dieses Phänomen die Besucher in Angst und Schrecken versetzen. Ob es sich dabei um ein Naturphänomen oder ein überirdisches Ereignis handelt, muss jeder für sich selbst entscheiden.