Parkanlage Brühl in Quedlinburg – ein Bärlauchwald

Brühlstraße, 06484 Quedlinburg
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Parkanlage Brühl in Quedlinburg – ein Bärlauchwald

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Die Parkanlage Brühl in Quedlinburg ist im Frühjahr ein blühender Bärlauchwald, er grenzt gleich an den Abteigarten.

Von März bis Juni verwandelt er sich in einen Duftwald. In den Laubwaldregionen des Brühls wachsen und blühen dann hunderttausende von Zwiebelgewächsen Allium ursinum – im Volksmund Bärlauch genannt.

 

Das Abenteuer in der Übersicht

Was ist ein Wald?

Es mag zwar aufgrund seiner künstlichen Anlage nicht den gängigen Definitionen von Wald entsprechen, aber was genau versteht man eigentlich darunter? Der Duden definiert Wald als „Vegetationstyp, bestehend aus einer im allgemeinen innigen Lebensgemeinschaft von Bäumen und Sträuchern mit einer Kraut- und Moosschicht…“.

Doch in der heutigen Zeit kennen wir lediglich den sogenannten Wirtschaftswald, dessen kommerzielle Nutzung dazu führt, dass Baumriesen immer seltener anzutreffen sind. Nur durch Einzelschutzmaßnahmen konnte ihr Fortbestand gesichert werden.

Möchte man jedoch verschiedene Arten von Baumriesen bewundern, so bieten sich Naturschutzgebiete und geschützte Parkanlagen an. Der Brühl in Quedlinburg ist ein solcher Ort, der in Einklang mit der Definition von Wald steht.

Parkanlage Brühl in Quedlinburg und seine Entstehung

Bereits im Jahr 1179 angelegt, diente er im Mittelalter den Bewohnerinnen des Stifts Quedlinburg als Ort der Ruhe und Einsamkeit. Im Barock erhielt er eine geometrische Sternform, die jedoch Ende des 18. Jahrhunderts durch geschwungene Wege und blühende Gehölze abgelöst wurde. Alte Baumriesen, darunter Buchen, Eichen, Fichten, Kiefern, Tannen und Eiben, wurden durch neue Pflanzen ergänzt und idyllische Sitzplätze geschaffen. Die schwedische Prinzessin Sophie Albertine, damalige Äbtissin des Stifts, hatte den Brühl erweitert und ihm eine neue Gestalt verliehen.

Aufwertung des Parks mit seltenen Gehölzen

Nach der Auflösung des Stifts fiel der Brühl im Jahr 1817 in den Besitz der Stadt Quedlinburg. Die Bürgerschaft zeigte großes Engagement und erweiterte und verschönerte das Areal. Zahlreiche seltene Gehölze wie Tulpenbaum, Geschlitztblättrige Linde, Pyramideneiche und Platane wurden aus ortsansässigen Gärtnereien gepflanzt. Zudem wurde ein erstes Denkmal für den berühmten Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (* 1724, + 1803) errichtet, mit einem Entwurf von Architekt Schinkel und einer Büste nach dem Entwurf von Christian Friedrich Tieck.

1865 folgte ein zweites Denkmal für den Quedlinburger Carl Ritter (* 1779, + 1859), der neben Alexander von Humboldt als Begründer der wissenschaftlichen Geographie gilt. Ein Jahr später wurde der Brühl erneut umgestaltet und erweitert. Der renommierte Gartenarchitekt Eduard Petzold aus Muskau lieferte die Pläne und weitere wertvolle Gehölze wie Ungarische Eichen, Weiß-Eichen und Rote Rosskastanien wurden gepflanzt.

Heute präsentiert sich der Brühl in einem gepflegten und zugleich naturbelassenen Zustand. Er lädt zum Entspannen, Entdecken und Verweilen ein.

Bärlauch – ein Heil- und Gewürzkraut

Dieser Wald birgt ein außergewöhnliches Geheimnis, das Besucher im Zeitraum von März bis Juni in seinen Bann zieht. In den Laubwaldregionen des Brühls gedeihen hunderttausende von Zwiebelgewächsen Allium ursinum – besser bekannt als Bärlauch.

Dieses Heil- und Gewürzkraut ähnelt Zwiebeln und Knoblauch und bedeckt mehrere Hektar des Waldes. Im Mai entsteht ein Meer aus doldenförmigen Blütenständen, das einen intensiven Duft verströmt, welcher an Zwiebeln und Knoblauch erinnert. Dieser Ort ist nichts für Vampire, aber für alle, die sich von den Düften nicht abschrecken lassen, ein Erlebnis für die Sinne.