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Kloster Michaelstein bei Blankenburg ist ein Ausflugsziel mit Klostergärten, Café, Musikinstrumentensammlung. Konzert-Veranstaltungen finden über das ganze Jahr statt.
Die Geschichte beginnt bereits um das Jahr 956, als das Kloster in einer Urkunde Erwähnung findet. 1139 wird es zum Zisterzienserkloster, später auch Lateinschule und ein Predigerseminar.
Bei Blankenburg in einem Talkessel steht das Kloster Michaelstein, urkundlich verbrieft ist die erste Erwähnung des Klosters um 956. Zur Versorgung des Klosters befand sich ein Gut mit Obstgärten, Fischteichen sowie einer Pferdezucht. Der Legende nach, sollen schon die Germanen „Silberne“ Pferde hier gezüchtet haben, wie es in einem Pergament des Gotenkönigs Theodorich des Großen an den Thüringerkönig Herminafrid steht.
Eine kleine Klosteranlage war die Klause der Luitburg, die nur 4 km nördlich beim Dorf Eggeröder Brunnen lag und die zum Stift Quedlinburg gehörte. Die Reste der zugehörigen Höhlenkirche „Zum Heiligen St. Michael“ sind noch im Volkmarskeller zu sehen.
1139 wurde unter der Quedlinburger Äbtissin Beatrix II. begonnen, das Zisterzienserkloster nach Michaelstein zu verlegen, das sagt eine päpstliche Urkunde. Der wachsende Besitz des Klosters führte zu einer wirtschaftlichen Blütezeit. Der Bauernkrieg 1525 setzte dem ein Ende, Aufständische verwüsten es und vertreiben die Mönche.
Nach der Reformation legte der katholische Abt des Klosters 1543 seine Würde nieder. Der Besitz des Klosters ging auf die Grafen von Blankenburg über, die als protestantische Äbte fungierten. 1599 starb der letzte Graf von Blankenburg, der Klosterbesitz ging an die Herzöge von Braunschweig. Herzog Christian von Braunschweig war der letzte Abt von Michaelstein, im Jahre 1624 verzichtete er auf seine Abts.
Das Kloster wird in den nächsten Jahren zum Jagdsitz und Wirtschaftshof der Braunschweiger Herzöge umgebaut. Von 1544 bis 1721 bestanden hier eine Lateinschule und ein Predigerseminar. Ab 1807 wird das Klostergelände Michaelstein zum Vorwerk der Domäne Heimburg und ab 1857 bildet sich die Gemeinde Michaelstein.
Bis zum Kriegsende des Zweiten Weltkrieges wird das Klostergelände nur noch wirtschaftlich genutzt. 1945 im Zuge der Bodenreform werden die Herzöge von Braunschweig-Hannover enteignet. Das ehemalige Klostergut wird auf verschiedene volkseigene Rechtsträger aufgeteilt. Ab 1956 sind Sanierungs- und Erhaltungsarbeiten notwendig.
Am 30. Juni 1968 beginnt ein neues Zeitalter für das Kloster Michaelstein. Ab diesem Tag zieht das Telemann-Kammerorchester ins Kloster. Mit einem Konzert des Kammerorchesters um Eitelfriedrich Thom im Refektorium wird diese Kulturstätte eröffnet.
Ab 1972 organisiert Eitelfriedrich Thom musikwissenschaftliche Arbeitstagungen. 1977 wird die Kultur- und Forschungsstelle, die historische Musikinstrumentensammlung sowie 1981 zum „Institut für Aufführungspraxis“ gegründet, dessen Direktor Thom wird. Weitere Sanierungsarbeiten am Klostergelände folgen.
Mit der Wende 1990 geht auch das Kloster in Bundeseigentum über und das Institut kann seine Arbeit fortsetzen. 1997 werden Kloster und Institut in die öffentlich-rechtliche Stiftung Kloster Michaelstein – Musikinstitut für Aufführungspraxis überführt.
Das Kloster wurde in den nächsten Jahren weiter rekonstruiert. Die Klostergärten neu angelegt, in die ehemalige Schmiede zog die Landesmusikakademie. Auch ein Café wurde eingerichtet und die historische Musikinstrumentensammlung erhält neue Räumlichkeiten. 300 Exponate aus dem Nachlass des Restaurators Peter Liersch aus Potsdam wurden übernommen, so umfasst die Sammlung heute über 700 Instrumente aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Konzert-Veranstaltungen mit wechselndem Motto werden in jedem Jahr organisiert.
Die ehemaligen Klosterteiche sind in privater Hand und werden zur Fischzucht genutzt. Auch wurden ein Fischrestaurant sowie ein Hotel errichtet.