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Das Kloster Drübeck ist Evangelisches Zentrum der Landeskirche Anhalt und der Föderation der evangelischen Kirchen Mitteldeutschlands.
Die Ursprünge des Klosters Drübeck gehen auf eine faszinierende Legende zurück, die typisch für viele mittelalterliche Harzer Bauwerke ist. Nach dieser Legende soll das Kloster im Jahr 900 von einer sächsischen Adligen namens Adelbrin gegründet worden sein. Adelbrin war angeblich die Schwester der legendären Klostergründer Theti und Wikker, wie aus einer alten Urkunde von König Ludwig III. aus dem Jahr 877 hervorgeht. Allerdings wird diese Urkunde heute als Fälschung betrachtet.
Die früheste bekannte Erwähnung des Nonnenklosters stammt aus dem Jahr 960, als Otto I. die Landschenkung beurkundete. Im Jahr 995 erließ Otto III. eine spezielle Rechtsstellung für das Kloster, die eine freie Äbtissinnenwahl ermöglichte. Das Benediktinerinnenkloster genoss somit Privilegien wie Reichsabteien. Das Herzstück des Stifts ist die Klosterkirche St. Vitus, deren monumentaler Westbau mit seinen beiden Türmen weit über die Dächer der Gemeinde Drübeck hinaus sichtbar ist.
Im 10. und 11. Jahrhundert wurde das Langhaus der Klosterkirche errichtet, gefolgt vom Westbau im 12. Jahrhundert. Als spätottonische Basilika nimmt sie einen herausragenden Platz im Kirchenbau romanischen Stils ein. Besonders die Krypta, die während des Bauernkrieges und der Zerstörung der gesamten Klosteranlage schwer beschädigt wurde, wurde im 20. Jahrhundert teilweise wiederhergestellt und ist ein glänzendes Beispiel sächsischer Kirchenbaukunst. Die Krypta birgt viele architektonische Besonderheiten, darunter ein Pferdekapitell mit korinthischem Charakter. Für mich zeigt dieses Kapitell eine enge Beziehung zwischen den Menschen und Pferden in dieser Harzregion auf, wo bereits zu Beginn der Christianisierung edle Pferde gezüchtet wurden, wie zahlreiche eindeutige Hinweise belegen.
Das Nonnenkloster hatte im Mittelalter eine bedeutende Rolle in der Region inne. Jedoch wurden die Nonnen von den Auswirkungen der Reformation, des zerstörerischen Bauernkrieges und schließlich dem verheerenden Dreißigjährigen Krieg betroffen, was das Klosterleben zum Erliegen brachte. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Kloster durch ein kurfürstliches Edikt an den Grafen Stolberg-Wernigerode übergeben, der ein evangelisches Damenstift gründete. Im Jahr 1946 endete das Klosterleben schließlich endgültig, als die Kirchenprovinz Sachsen das Kloster auf Bitten der letzten Äbtissin Magdalena übernahm. Das Kloster Drübeck wurde in ein Erholungsheim und eine Tagungsstätte umgewandelt und nach und nach instand gesetzt und repariert.
Zahlreiche Bauten wurden saniert und restauriert, der Klostergarten wurde rekonstruiert und Verwaltungs- und Beherbergungsbauten neu errichtet. Inzwischen ist das Kloster zu einem Evangelischen Zentrum der Landeskirche Anhalt und der Föderation der evangelischen Kirchen Mitteldeutschlands geworden.
Es beherbergt eine Vielzahl an Einrichtungen, wie beispielsweise das Pädagogisch-Theologische Institut, das Haus der Stille, das Pastoralkolleg sowie die Bibliothek und die Tagungsstätte mit Gästehaus, Tagungsräumen und einer umfangreichen Gastronomie mit Klosterküche.
Auch als Kultur- und Veranstaltungszentrum hat sich das Kloster in den letzten Jahren einen Namen gemacht, mit zahlreichen exklusiven Highlights. Das Ensemble aus sakraler, romanischer Architektur und modernen Elementen ist schlichtweg beeindruckend und sucht seinesgleichen.