Die Höhlenwohnungen von Langenstein

Schäferberg 23, 38895 Langenstein
ab 0 €

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Die Höhlenwohnungen von Langenstein

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Anfang des 19. Jahrhunderts wurde in vielen Reisebüchern Langenstein als einziges Höhlendorf in Europa gelistet. Es ist ein einzigartiges Zeugnis früherer Wohnkultur, die durch Wohnungsnot und Armut entstanden ist. Heute sind die Höhlenwohnungen ein Museum und Relikt vergangener Zeiten.

Die Höhlenwohnungen sind frei zugänglich: täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr.

Es gibt die Möglichkeit von Führungen ab 10 Personen (Kosten 2 Euro pro Person), bitte anmelden:

Tourist Information Halberstadt
Telefon: 03941 551815
E-Mail: gruppenreisen@halberstadt.de

Das Abenteuer in der Übersicht

Wie lang es schon Höhlenwohnungen am Burgaufgang des „Langen Steins“ bei Halberstadt gibt, ist nicht klar. Ursprünglich stand die, wahrscheinlich von Heinrich dem IV. errichtete, Altenburg auf dem Sandsteinbergen, ab 1151 wurde sie Burg Langenstein genannt. Das erste Mal zerstört, wurde sie in den Kämpfen zwischen Heinrich dem Löwen und den Halberstädter Bischöfen. Nach einer wechselvollen Geschichte brach man sie 1653 nach einer Plünderung durch die Schweden  endgültig ab.

Heute ziehen sich wieder Reste der Burg auf dem ca. 300 Meter langen Berg hin. Darunter in den Sandsteinberg sind Kammern und Wohnungen geschlagen, zum Teil in Etagen. Es wird angenommen, dass diese Unterkünfte für die Burgbesatzung bzw. deren Angehörigen in den Felsen gehauen wurden. Eine selten kulturelle Hinterlassenschaft aus dem Mittelalter.

Diese Tradition der Höhlenwohnungen wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zur Zeit der Industriellen Revolution wieder gegenüber am Schäferberg aufgenommen. Wohnungslose arme Landarbeiterfamilien haben sich Behausungen in den Sandstein gemeißelt. Da für sie kein Wohnraum zur Verfügung stand, sagte man ihnen: „Schlagt euch Wohnungen in den Fels“ und sie taten es.

Die Wohnungen hatten eine Durchschnittsgröße von ca. 30 qm. Meist gab es drei Räume, ein Wohnzimmer, einen Schlafraum und eine kleine Küche. Alle Räume waren ohne Türen voneinander getrennt und wurden durch den großen Herd in der Küche beheizt.  Für den Rauchabzug des Ofens wurde mühevoll ein mehrere Meter langes Loch durch die Küchendecke getrieben. Meist hatte man ein oder zwei kleine Fenster an der Eingangsseite, das Eingangsloch hatte eine hölzerne Tür. Bis 1916 war die letzte dieser Behausungen bewohnt. Sie zeigt über dem stilisierten Sandsteingiebel die Jahreszahl 1787 und besitzt auch eine Stallanlage.

Von den zehn Höhlenwohnungen sind fünf erhalten geblieben. Diese wurden nach der Wendezeit im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Besucher hergerichtet. Sie sind heute eine touristische Attraktion des Ortes Langenstein und ein absoluter Geheimtipp. Die Höhlenwohnungen kann man täglich von 9 bis 17 Uhr frei zugänglich besuchen.