Die Altenburg bei Langenstein

38820 Halberstadt
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Der Hoppelberg ist ein bewaldeter Höhenzug im nördlichen Harzvorland. Er beginnt bei Langenstein und zieht sich in südöstliche Richtung wobei er eine Fläche von etwa 55 Hektar einnimmt. Im Westen wird er begrenzt vom Osterholz und im Süden vom Heers und im Osten von den Spiegelbergen. Mit einer Höhe von 308 m ist der Hoppelberg die höchste Erhebung im nördlichen Harzvorland, was ihn zu einem strategisch bedeutenden Standort macht

Das Abenteuer in der Übersicht

Diese Lage sowie die Beschaffenheit machten ihn wohl schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit zum Siedlungsstandort. Und sicherlich diente der Hoppelberg auch in germanischer Zeit sowie im Frühmittelalter als Standort für eine Fliehburg, worauf der Name „Alte Burg“ oder auch „Altenburg“ hindeutet.

Mitte des 12. Jahrhunderts war in Halberstadt Bischof Ulrich in Amt und Würden. Dieser war ein kriegslustiger und streitbarer Kirchenfürst, der besonders mit Heinrich dem Löwen in ständigem Zwist lebte. Gegen den mächtigen Sachsenherzog aus Braunschweig hatte der Halberstädter aber nur die Stiftsburg aufzubieten. Um sich eine weitere Bastion gegen Herzog Heinrich zu schaffen begann der Bischof 1251 auf dem langgestreckten Sandsteinrücken eine Burganlage zu errichten. Es muss eine gewaltige Anlage gewesen sein, denn der Burgplatz nahm den ganzen Bergrücken, in seiner Länge von 300 m und seiner Breite von 50 m, ein. Außerdem schlug man in den Sandstein des Felsmassivs zahllose Höhlen, die wohl als Wohnungen für das Dienstvolk dienten, wobei zu erwähnen ist, dass die Entstehungsgeschichte dieser einmaligen Höhlen bis heute nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte.

Doch Heinrich dem Löwen missfiel das Vorhaben des Bischofs, ihm war viel daran gelegen die Fertigstellung der Burg Langenstein zu verhindern. So zog er 1177 gegen die Burg, aber Erzbischof Wichmann von Magdeburg intervenierte und es wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Die Legende berichtet, dass Freunde des Herzogs, wohl mit dessen Wissen, die unfertige Burg zerstörten. Aber bereits 1178 wurde begonnen die Burg wieder aufzubauen. Und wieder hatte der Magdeburger Erzbischof seine Hände im Spiel – auf seine Veranlassung halfen sächsische Adlige beim Aufbau der Burg. Ab dem Ende des 12. Jahrhunderts waren auf der Burg Langenstein bischöfliche Burgmannen eingesetzt und die Anlage wurde zum beliebten Aufenthaltsort der Halberstädter Bischöfe sowie anderer kirchlicher Würdenträger.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts führte Albrecht von Anhalt, Bischof zu Halberstadt, einen erbitterten Krieg gegen die Mansfelder Grafen. Graf Burchard von Mansfeld eroberte in diesem Zusammenhang die Burg Langenstein, gab sie aber auf Geheiß des Magdeburger Erzbischofs wieder zurück. In der Folgezeit, ab dem Jahre 1324, kam es zu einer langen Fehde mit den Fürsten von Anhalt und besonders intensiv mit den Grafen von Regenstein. Und wieder diente die Burg Langenstein als Bollwerk, diesmal gegen die Regensteiner.

Für das Jahr 1507 ist nochmals die Errichtung eines Gebäudes in der Burg überliefert, dann begann die Anlage ihre strategische Bedeutung zu verlieren und in Verfall zu geraten. Im Jahre 1644 wurde die Burg von den Schweden geplündert – ihr endgültiger Todesstoß, 1653 begann man die Burg abzureißen.

Heute zeugen nur noch spärliche bauliche Reste von der einstigen Anlage. Im Westen und im Osten schließt je ein durchgeschlagener Halsgraben die Anlage ab und ein in den Fels getriebener Ringgraben verbindet im Süden die beiden Halsgräben. Ein Ausflug auf den Bergrücken der Burg Langenstein lohnt trotzdem – schon wegen der Aussicht, und die Höhlenwohnungen hinterlassen einen unvergesslichen Eindruck.