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Die Wasserburg Egeln nördlich des Harzgebirges, historisch gehört sie aber zur Region des Harzes.
Schon in vorgeschichtlicher Zeit war die fruchtbare Bode-Niederung um Egeln ein menschlicher Besiedlungsplatz. Dabei war auch viel genutzte Furt durch die Bode wichtig. Sie hatte zur Sicherung dieses Furtweges schon früh eine Befestigungsanlage.
Erstmals urkundlich erwähnt wurden die beiden Orte Westeregulun und Osteregulun, die das heutige Egeln bilden, im Jahr 941. In jener Urkunde schenkte König Otto I. diese beiden Orte an Siegfried, dem Sohn von Markgraf Gero. Der war um jene Zeit schon Besitzer der Burg Geronisroth in Gernrode. Diese wandelte man nach dem Tod seines Sohnes Siegfried in ein Damenstift um. Dadurch sicherte er den Lebensunterhalt seiner Schwiegertochter Hathui. Aus entsprechenden Urkunden des Königs geht hervor, dass das Stift zwischen den Jahren 951 und 961 gegründet wurde. Seit dieser Zeit gehörten die Egelner Besitzungen zum Kloster Gernrode.
Das erstes Kastell wird für Osteregulun erwähnt und soll zwischen zwei Bodearmen in der Bodefurt gestanden haben. Diese Bodefurt hatte eine große Bedeutung. In unmittelbarer Nähe zur Furt trafen sich die Heer- und Handelsstraßen aus Goslar, Quedlinburg, Erfurt und Magdeburg.
Da das Kastell mit seinen ausgedehnten Verteidigungsanlagen der weiteren Entwicklung der Siedlung im Wege stand, errichteten die Askanier, in deren Besitz Burg und Siedlungen gelangt waren, eine neue Stadt im Schutze einer neuen Burg. Diese Baumaßnahmen sind in das 10. und 11. Jahrhundert zu datieren. Im Jahr 1206 wird diese neue Wasserburg von Egeln erstmals urkundlich erwähnt.
1250 wurde die Wasserburg von den Herren von Hadmersleben erobert. Sie verlegten ihren Hauptsitz nun nach Egeln. Die Herren von Hadmersleben übernahmen in dieser Zeit auch den Namen „von Egeln“. Sie errichteten Befestigungsanlagen um die Siedlung und verliehen ihr das Stadtrecht. An der Wasserburg nahmen sie zahlreiche Veränderungsbauten vor.
Das alte Kastell lag nun vor den Toren der Stadt und auf Veranlassung von Otto von Hadmersleben gründete dort seine Gemahlin Jutta von Blankenburg das Kloster Marienstuhl. Die Ära der Edlen von Hadmersleben ging mit dem erbenlosen Tod von Graf Curt von Hadmersleben im Jahr 1416 zu Ende. Über die Grafen von Barby kam Egeln im Jahr 1418 an das Magdeburger Domkapitel. Dieses begann die Burg zum spätgotischen Schloss umzubauen und als Sommerresidenz und Tafelgut zu nutzen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Wasserburg dann zeitweilig Heereshauptquartier der Schwedischen Armee und nach dem Kriegsende preußische Domäne.
Die zahlreichen Besitzerwechsel der Wasserburg führten im Laufe der Jahrhunderte zu ständigen Umbauten. Trotzdem lässt sich auch heute noch die ursprüngliche Dreiteilung in Ober-, Unter- und Vorburg deutlich erkennen. Auf einem Hügel thront die Oberburg mit Hof, deren Mauern mit drei runden Ecktürmen bewehrt sind. Der Bergfried hat eine Höhe von 37 Meter.
Nach 1945 wurde die gesamte Anlage des Wasserschlosses zum Volkseigenen Gut. Die Substanz des Schlosses wurde auf Verschleiß gefahren. Es bestand kein Interesse am Erhalt dieser historischen Anlage.
Der Egelner Uhrmacher Hans Grube konnte im Jahr 1987 mit seinem Engagement in der „Aktion Wasserburg“ dafür sorgen, dass die Burggräben nicht mit Bauschutt zugeschüttet wurden.
Ab 1993 begann am Wasserschloss Egeln die Restauration und die Sanierung der Gebäudesubstanz. Das Wasserschloss befindet sich heute im Besitz der Stadt Egeln. Es beherbergt das Stadt-, Vor- und Frühgeschichtsmuseum und ist als kulturelles Zentrum der Stadt etabliert.
Der Bergfried ist komplett besteigbar und zeigt dem Besucher von oben eine einmalige Aussicht auf Egeln, in der Ferne sieht man Magdeburg sowie das herrliche Panorama des Harzes.