Die Numburgen bei Kelbra

99706 Badra
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Die Numburgen bei Kelbra

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Die Numburgen bei Kelbra liegen nahe dem Ort Badra. Dieser ist ein Ortsteil der Gemeinde Kyffhäuserland im thüringischen Kyffhäuserkreis.

Dort, am Rande der Helmeniederung, im Bereich der südlichen Goldenen Aue, westlich des Kyffhäusergebirges, liegen nur knapp 2 km nördlich von Badra entfernt die Numburg-Ostkuppe, Numburg-Schlossberg und Numburg-Westkuppe.

Die drei Befestigungsanlagen wurden auf den Kuppen eines west-ost-verlaufenden Kammes des Dolomit- und Gipsgebirges mit Namen Badraer Schweiz errichtet.

Das Abenteuer in der Übersicht

Numburg-Schlossberg

Die westlichste der drei Burgen, die in einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet liegt, heißt Numburg-Schlossberg. Sie ist die flächenmäßig größte Anlage dieses Burgentrios und liegt in 240 Meter ü. NN auf einer Bergzunge, deren Spitze in Richtung des heute mit einem Stausee gefluteten Vorlandes ragt.

Vom Tal her durch eine tiefe Schlucht oder von Badra her, noch nördlich eines frei stehenden Sendemastes, kann man auf den Schlossberg gelangen. Er ist zu drei Vierteln mit Schlehengestrüpp bestanden und teils unübersichtlich. Der Saumpfad führt nordwärts in die Anlage unter Querung eines nach Westen verlaufenden Walles, der dann nach Norden einbiegt.

Der Wall ist – entgegen F. Stolberg – ohne Graben, über die höchste Stelle des Burggeländes sich hinziehend. Der Burgdurchmesser beträgt etwa 100 x 110 Meter.

Ruine der St. Peter- und Paul-Kapelle

Das Besondere am Schlossberg ist jedoch die Ruine der mittelalterlichen St. Peter- und Paul-Kapelle. Man findet sie in der Mitte der Burg-Nordseite etwa 15 m vom steilen Nordrand rechts neben dem Saumpfad. Dichter Schlehenbewuchs verhindert einen klaren Überblick, doch sind zwei längere ost-west-gerichtete Mauerzüge und eine freigelegte winkelförmige Mauer klar zu erkennen. Eine halbrunde Apsis und einen ehemaligen quadratischen Glockenturm sowie Nebengelasse erwähnt F. Stolberg außerdem.

Der Name St. Peter und Paul spricht für eine alte, vorchristliche Kult-Tradition an diesem eigenartigen Ort. Noch im hohen Mittelalter war St. Peter und Paul das Ziel von Wallfahrten, was die Missbilligung seitens der Geistlichkeit (Erzbischof Werner von Mainz, Urkunde vom 18. April 1466) erregte.

Friedrich Stolberg vermutet die Kernburg

Etwa 30 m östlich der Ruine verläuft ein etwa 25 m langer Wall mit Graben. F. Stolberg sieht darin eine „Kernburg“. Wall und Graben, wenig ausgeprägt, messen zusammen nur 6,5 m im Profil. Wir möchten eher an eine Umgrenzung entweder der alten Kirche oder eines älteren Heiligtumes denken; dieser Wall findet westlich der Ruine seine Entsprechung in zwei parallel verlaufenden Böschungen.

Befestigung Numburg-Ostkuppe

Der Besuch der beiden anderen, weiter östlich gelegenen Numburg-Befestigungen kann am besten durch den Aufstieg in einem östlichen Seitental unterhalb des Schlossberges geschehen, etwa 500 m weit bis zu einer hochgelegenen Bergwiese. Sogleich rückwärts gewandt, erreicht man nach kurzem Weg die kleine Befestigung Numburg-Ostkuppe auf einem Bergkamm in 277 m ü. NN. Zunächst erkennt man eine nord-süd-gerichtete Böschung von etwa 20 m Länge, westwärts dann einen Wall mit Vorgraben und schließlich einen dritten Wall.

Gleich danach sieht man eine rundlich-viereckige Grube, offensichtlich die Ausbruchsvertiefung des ehemaligen Bergfrieds – so F. Stolberg. Dieser erwähnt die drei Erdwälle jedoch nicht.

Befestigung Numburg-Westkuppe

Der weitere Weg zur 200 m entfernten Befestigung Numburg-Westkuppe ist infolge von Dornengestrüpp praktisch unbegehbar; vielleicht gelingt ein Zugang direkt unterhalb vom Tal aus. Die Anlage besteht aus zwei nahe beieinander gelegenen Querwällen mit Vorgraben. Innerhalb des kleinen Burgplatzes befinden sich die Grundmauern eines quadratischen, etwa 5 x 5 m messenden Turmes, analog jenem auf der Ostkuppe.

Geheimnisvolle Numburgen bei Kelbra

Die gesamte Anlage der drei Numburgen vermittelt einen seltsam geheimnisvollen Eindruck. Fast nichts von dieser Anlage ist bekannt, die neben ihrer Schutzfunktion für einige Siedlungen im Nahbereich auch die Kontrolle einer hier aus der Goldenen Aue nach Süden führenden Altstraße zu leisten hatte.

Im Jahr 1116 wurde die Anlage erstmals erwähnt, wer sie erbaut hat und wann sie aufgegeben wurde, berichtet uns keine Quelle.