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Die Katlenburg bei Northeim ist eine ehemalige Burg- und Klosteranlage im südwestlichen Harzvorland, sie liegt im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Katlenburg-Lindau.
Auf einem kleine Berg oberhalb des unteren Rhumetals wurde die Katlenburg von den Grafen von Katlenburg in der ehemaligen Region Liesgau errichtet. Der Ort Katlenburg liegt in der Nähe von Osterode und Herzberg am Harz.
Obwohl wir nicht genau wissen, wer die Burg erbaut hat und wann dies geschah, wird vermutet, dass es die Grafen von Katlenburg waren. Was jedoch feststeht ist, dass um das Jahr 1000 herum diese Burg als Reichsburg diente und dass das Geschlecht der Katlenburger zu dieser Zeit eine wichtige politische Rolle im jungen Reich einnahm. Die ersten belegten Namensträger dieser Familie sind Heinrich und Udo von Katlenburg aus dem Jahr 1002.
Am Ende des 11. Jahrhunderts herrschte Graf Dietrich III. von Katlenburg über das Gebiet. Obwohl er und seine Frau Adela von Beichlingen keine Kinder hatten, entschieden sie sich dafür, die Burg in ein Kloster umzuwandeln. Aus der ehemaligen Katlenburg wurde dann das Johanneskloster zu Ehren des Evangelisten Johannes benannt. Die dreieckförmige Burgmauer wurde abgerissen und an ihrer Stelle entstand vermutlich die Klosterkirche. Die Grafen von Katlenburg zogen anschließend in ihre Residenz auf der Stauffenburg bei Gittelde um. Das Mönchskloster entwickelte sich später zu einem Nonnenkloster.
Nach einer friedlichen und ruhigen Epoche des Klosterlebens wurde das 14. Jahrhundert für das Kloster von schweren Rückschlägen geprägt. Im Jahre 1346 wurde das Kloster durch einen Brand zerstört und zwei Jahre später brach in der gesamten Region die Pest aus. Nach dem Wiederaufbau folgten fast zwei weitere stille Jahrhunderte bis zur Zeit der Reformation.
Im Jahr 1534 erfolgte die Aufhebung des Klosters und Herzog Philipp II. von Braunschweig-Grubenhagen bezog gemeinsam mit seiner Ehefrau das frühere Klostergebäude, welches im Anschluss zu einem Schloss im Renaissance-Stil umgebaut wurde. Allerdings verließen die Welfen bereits im Jahre 1595 erneut das Schloss und das Areal wurde fortan als Domäne genutzt.
Nach der Zerstörung von Schloss und Kirche im Dreißigjährige Krieg und weiteren Zerstörungen im Siebenjährigen Krieg folgte die Entweihung der Kirche. Bis zum Jahr 1950 war die Katlenburg Amt und Domäne in wechselndem Besitz.
Seitdem haben verschiedene kirchliche und gemeinnützige Einrichtungen ihren Sitz in den Gemäuern der Burg gefunden.
Besonders bekannt ist die Bücherburg, die im Jahr 1990 gegründet wurde und sich in einem ehemaligen Speichergebäude befindet. Hier sind über eine halbe Million Bücher eingelagert, hauptsächlich aus Restbeständen der DDR-Zeit.
Diese können dort entweder getauscht oder durch eine Spende erworben werden, wobei die Spenden dem guten Zweck von „Brot für die Welt“ zugutekommen.