Die Harburg bei Wernigerode

Harburg 1, 38855 Wernigerode
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Die Harburg bei Wernigerode war der frühere Wohnsitz der Grafen von Wernigerode.

Heute steht am ehemaligen Burgenplatz eine Ausflugsgaststätte mit dem gleichen Namen.

Es sind nur noch die Gräben der Harburg zu erkennen, die südwestlich vom heutigen Schloss stehen.

Als der Hausstand des Grafen sich vergrößerte, fehlte es an Platz für einen Erweiterungsbau.

So sollte auf dem Agnesberg eine neue Burg errichtet werden. Wie das geschehen sein soll, wird in einer sagenhaften Erzählung berichtet.

Das Abenteuer in der Übersicht

Sage von der Verschiebung der Harburg

„Gern hätte der Graf auf dem heutigen Burgberge ein neues Schloss errichtet, dafür reichten aber die Mittel nicht. Als er sich nicht zu helfen wusste, gab ihm die Gräfin den Rat, seinen Wunsch dem Hausgeist vorzutragen.

Um Mitternacht kniete der Graf in der Burgkapelle und flehte zu Gott um seinen Schutz. Danach ging er auf den Dachboden, wo der Hausgeist seine Wohnung hatte und bat ihn laut um Hilfe. Kaum hatte er seine Bitte ausgesprochen, da zog ein wundersames Klingen durch den Raum. Beruhigt ging der Graf zum Schlafen hinunter. Als er am anderen Morgen den Fensterladen öffnete, rieb er sich verwundert die Augen. Die Umgebung schien verändert.

Die Häuser der Stadt Wernigerode sah er tief unter sich am Fuße des Berges. Der Hausgeist hatte sich in der Nacht gegen die Grundmauern gestemmt und das ganze Schloss mit dem Zauberwort „Rutsche fort!“ nach dem jetzigen Platze hinüber geschoben. Nun konnte mit dem Erweiterungsbau begonnen werden.“

Anlage der Harburg

Die Harburg stand auf einer 435 Meter hohen Bergkuppe ca. 1,4 Kilometer südlich über der Altstadt von Wernigerode. Nach urkundlichen Nachweisen und Überlieferungen sucht man vergeblich. Etwas Licht ins Dunkel der Geschichte der Harburg brachten archäologische Grabungen im Jahr 1832. Man entdeckte die ehemalige Ringmauer der Harburg. Auch die Grundmauern des Bergfried waren 1860 noch vorhanden. Er hatte einen Durchmesser von 9 Meter und eine Mauerstärke von 2,1 Meter.

Die Anlage der Harburg besaß einen ovalen Burgplatz in der Größe von etwa 16 x 52 Meter. Der Burgplatz der Harburg war von einer Graben-Wall-Anlage sowie einer Ringmauer umschlossen.

Es wurden die Reste einer romanischen Sechseckwandsäule mit Palmettenkapitell, Münzen sowie rotbraune deutsche Keramikscherben aufgefunden. Diese Fundstücke deuten auf eine romanische Adelsburg des 11. Jahrhunderts hin. Es wird vermutet, dass auf der Bergkuppe bereits eine frühgeschichtlichen Anlage stand.

Weitere Geschichte der Harburg

1352 wird die Harburg nur als Forstort erwähnt.

1851 wurde ein durch Spenden finaziertes Schutzhäuschen „Die große Laube” auf dem Berg errichtet, auch ein 10 Meter hoher Aussichtsturm wurde in Folge gebaut.

Ausflugsgaststätte „Die Harburg“

1870/71 wurde durch das „Komitee” der Gemeinde Nöschenrode ein erstes festes Haus errichtet, da das alte bereits marode war. Dieses Haus brannte 1880 vollständig ab.

1881 errichtete man an dieser ehemaligen Burgenstelle die noch heute stehende Ausflugsgaststätte „Die Harburg“. Das Gasthaus entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel der Wernigeröder, welches bis 2005 verpachtet war.

Ab 2005 verfiel die Harburg in einen Dornröschenschlaf und wurde auch von Vandalismus heimgesucht.

2015 kaufte Thorsten Ahrend das historische Gebäude der Ausflugsgaststätte „Die Harburg“ und konnte den Ort nach zahlreichen Sanierungsarbeiten und Umbauten vor dem Verfall retten.

Vogelrundwanderweg um die Harburg

Der Vogelrundwanderweg startet man am Schanzenhaus, dann geht es durch das Zwölfmorgental bis auf die Bergkuppe zur Harburg und danach auf dem Weg oberhalb des Zwölfmorgental zurück zum Ausgangspunkt Schanzenhaus. Die anspruchsvolle Wegstrecke hat eine Länge von 2,3 Kilometer und überwindet eine Höhe von ca. 100 Meter.

Zahlreiche Informationstafeln stehen rechts und links des Weges. Auf ihnen werden zwölf bemerkenswerte Vogelarten vorgestellt. Mit Hilfe eines QR-Codes kann man auch über das Mobil die Stimmen der Vögel erklingen lassen. Vielleicht gibt es als Bonus auch noch einen solchen kleinen Sänger in Natura zu beobachten. Während der Wanderung durchquert man verschiedene Lebensräume von Tieren und Pflanzen.

Die Bergkuppe der Harburg und das Zwölfmorgental lassen sich auch gut vom Armeleuteberg oder von Wernigerode aus erwandern.

Foto: Hejkal