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Hier möchte ich über eine Burgruine berichten, weitab von ausgetretenen Touristenpfaden, wie es sie zahlreich im Harz gibt. Jede dieser Burgen hat ihre eigene bewegte Geschichte, wovon vieles noch im Dunkeln liegt, so auch bei der Heinrichsburg nahe Mägdesprung. Sowohl Alter wie auch Bauherr sind unbekannt. Es wird vermutet, dass die in 349 Metern Höhe liegende Burg als Schutzburg für die nahen Hütten- und Bergwerke erbaut wurde. Wo Hüttenwesen und Bergbau betrieben und eine Burg errichtet wurde, da müssen auch schon befahrbare Wege vorhanden gewesen sein.
Die erste Nennung der Burg als „Iwanus miles de Heinrichsberge“ ist für das Jahr 1290 verbrieft. Daraus folgernd, muss die alte Heerstraße von Gernrode bis nach Harzgerode zu dieser Zeit schon bestanden haben. Diese schloss dann an die alte „Hohe Straße“ oder „Klausstraße“ an, die nördlich nach Braunlage und südöstlich ins Mansfelder Land führte. Im Jahr 1307 wurden für die Heinrichsburg die Grafen von Stolberg als Lehnsherren genannt. Für diese Zeit wird die Burg als Raubnest bezeichnet, wie die Mansfeldische Chronik berichtet.
Weiter wird berichtet, dass im Jahr 1344 die Grafen von Hohnstein die Burg belagerten, einnahmen und die gefangen genommenen Räuber richteten. Doch schon im Jahr 1377 kam die Heinrichsburg zurück zu den Grafen von Stolberg. Im Jahr 1576 verpfändeten die Stolberger die Burg, die dann in den Alleinbesitz der Grafen von Anhalt kam. Bald danach muss die Burg aufgegeben worden sein, denn sie begann schon früh zu verfallen.
Eine letzte Nachricht stammt aus dem Jahr 1784, als Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg in der Ruine ein kleines Jagdhaus mit Garten errichten ließ. Über den Verbleib des Jagdhauses gibt es keine Überlieferungen.
Heute führt die Ruine der Heinrichsburg ein Dornröschen-Dasein. Die Burganlage umfasst 65 x 175 Meter, wovon die Kernburg nur 20 x 20 Meter einnimmt. Auf einem Bergsporn gelegen, ist die Burg nur von Norden zu erreichen, in allen anderen Richtungen fällt der Berg steil ab. Besonders die Kernburg mit den zirka 5 Meter hohen Resten des 7 x 7 Meter umfassenden Bergfrieds sowie die teilweise 4 Meter hohe Ringmauer hinterlassen beim Besucher einen nachhaltigen Eindruck, der einer gewissen Mystik nicht entbehrt.
Der unmittelbar an der Burg vorbeiführende Hohlweg (alte Heerstraße) gestaltet ein Erreichen der Burgruine nicht allzu beschwerlich. Besucher parken Ihr Fahrzeug am besten an der zu Gernrode gehörenden Ausflugsgaststätte „Sternhaus“ direkt an der Landstraße 243 Gernrode-Mägdesprung und wandern dann den nach Mägdesprung ausgeschilderten Weg bis zur Burgruine. Nach zirka 1,5 Kilometern weist auf der rechten Seite ein Schild auf die Burgruine hin.