Die Burg Freckleben bei Aschersleben

Auf dem Schloß 5, 06449 Aschersleben
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Die Burg Freckleben bei Aschersleben

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Die Burg und der Ort Freckleben befindet sich an der Bundesstraße 180, die Aschersleben und Hettstedt miteinander verbindet.

Die Burganlage ist von außen frei zugänglich und der Aufstieg zum Bergfried ist über Leitern möglich.

Die obersten beiden Stockwerke sind mit einzigartigen Drehspindelleitern ausgestattet.

Das Abenteuer in der Übersicht

Die Besiedlungsgeschichte Frecklebens

In der malerischen Landschaft von Freckleben kann auf eine lange menschliche Besiedlungsgeschichte zurückgeblickt werden, wie die Entdeckung von Steinkistengräbern belegt, die auf die Bronzezeit datiert werden und auf eine Zeit von 800 – 500 v. Chr. zurückgehen. Und es scheint, dass die Ansiedlung in diesem Teil des Wippertals bis heute andauert. Während der Völkerwanderungszeit kamen die Warnen aus dem Norden in diese Flussniederung und gründeten eine Siedlung, was darauf schließen lässt, dass der Ortsname Freckleben von diesem Ereignis abgeleitet ist. Der Ursprung des Grundwortes „leben“, welches von „leif“ stammt, lässt sich auf die ältesten Ortsnamen der Harzregion zurückführen. Häufig wurde ein Name, oft der des Gründers, als Bestimmungsname hinzugefügt.

 

Burg Freckleben – eine karolingische Anlage

Es wird angenommen, dass bereits die Karolinger in Freckleben eine Befestigungsanlage errichtet haben, da in der Nähe der romanischen Burg Freckleben entsprechende Wallanlagen gefunden wurden. Die genaue Entstehungsgeschichte dieser Befestigungsanlage ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt. Es ist bekannt, dass die ehemalige Wallanlage weitaus größer war als die spätere mittelalterliche Burganlage. Die historische Bedeutung des Ortes wird durch eine erste urkundliche Erwähnung im Fuldaer Stiftungsbuch aus dem Jahr 762 unter dem Namen „Frekenlevo“ bestätigt. Im Jahre 973 bestätigte Kaiser Otto II. einen Gütertausch zwischen Erzbischof Adalbert von Magdeburg und Abt Werner von Fulda, bei dem Adalbert Freckleben erhielt. Da Adalbert im Jahr 981 in Freckleben verstarb, kann davon ausgegangen werden, dass es zu dieser Zeit bereits einen angemessenen und repräsentativen Adelssitz gab.

Es ist historisch belegt, dass im frühen 12. Jahrhundert die Burg im Besitz der Markgrafen der Nordmark aus dem Stadeschen Geschlecht war. Vermutlich wurde die Burganlage größtenteils in dieser Zeit errichtet, was durch den Baustil des teilweise erhaltenen Bergfrieds bestätigt wird. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Turm in einer zweiten Bauphase mit einem äußeren Mantel verstärkt wurde. Die gemauerte Burg, die im 12./13. Jahrhundert in das alte Befestigungswerk integriert wurde, wirkt wie ein Kastell und hat einen stumpfen Fünfeck-Grundriss mit einer Fläche von etwa 80 x 100 Metern, wobei die Spitze nach Norden zeigt.

Die gesamte Befestigungsanlage ist nach romanischem Schema erbaut. In der Südwestecke des Geländes, an der höchsten Stelle, befindet sich ein Wehrbau mit fast drei Meter dicken Mauern und einer Größe von 10 x 20 Metern, von dem heute noch ein Geschoss erhalten ist. In der westlichen Außenmauer steht ein mächtiger quadratischer Bergfried, der 22 Meter hoch ist und in halber Höhe in ein Achteck übergeht. Das heutige Achteck-Zeltdach bildet den Abschluss des Turms. Ursprünglich hatte die Burganlage sogar noch einen dritten großen runden Bergfried, der jedoch um 1900 abgebrochen wurde. Nordwestlich der Kernburg befindet sich eine große Hinterburganlage mit Abmessungen von 100 x 100 Metern.

 

Burg und Festung

Die Burg Freckleben war zweifellos eine imposante Festung, was möglicherweise dazu führte, dass das Geschlecht der Herren von Stade einen Zweig als Grafen von Freckleben bezeichnete. Allerdings war dieser Familienzweig nicht von langer Dauer, da der letzte Vertreter der Stader, Graf Udo von Freckleben, im Jahr 1130 in Aschersleben von den Männern Albrechts des Bären ermordet wurde. Kaiser Lothar III. zog die Herrschaft Freckleben als herrenloses Lehen ein und vergab es als Reichslehen. Es ist unbekannt, aus welchem Geschlecht die neuen Herren von Freckleben stammten, aber sie bezeichneten sich fortan als Grafen von Freckleben. Im Jahr 1133 wurden ein Rudolf und 1135 ein Eckerich und ein Otto von Freckleben in Urkunden erwähnt.

 

1166 ein neuer Besitzer

Es scheint, dass die Herrschaft Freckleben in vergangenen Zeiten eine gewisse regionale Wichtigkeit hatte. Ein historisches Ereignis aus dem Jahr 1166 ist der Beweis dafür: Der Magdeburger Erzbischof Wichmann von Seeburg tauschte die Herrschaft Freckleben gegen Güter am Rhein mit Kaiser Friedrich Barbarossa. Die Burg wurde bis 1296 von Burggrafen verwaltet, und der letzte in dieser Position war Burggraf Walter V. von Arnstein. In der Folge wurde die Herrschaft an verschiedene Adelsfamilien als Lehen vergeben und mehrfach geteilt. Im Jahr 1479 kauften die Fürsten Waldemar und Georg von Anhalt die Herrschaft von den Familien Dorstädt und Strobart ab und erwarben sie vom Erzbistum Magdeburg als Lehen. Ab dem 16. Jahrhundert fungierte die Herrschaft Freckleben als Domäne und die Burg wurde aufgegeben.

 

Freckleben im Dessauer Besitz

Im 17. Jahrhundert gelangte Freckleben aufgrund der anhaltischen Teilung in den Besitz der Dessauer Linie. Während der Domänenwirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Wirtschaftsgebäude auf der Anlage häufig umgebaut und verändert. Schließlich fiel die Domäne 1896 an den preußischen Staat.

Brakteatenfund auf Burg Freckleben

Etwa um 1860 wurden zahlreiche Brakteaten und Denare – einseitig oder doppelseitig geprägte Münzen oder Medaillen – bei der Frecklebener Burganlage entdeckt. Alten Quellen zufolge sollen es 1000 Stück gewesen sein, alle aus Silber und mit dem Bildnis Albrecht des Bären (um 1180) versehen. Diese Brakteaten und Denare stellten die ersten anhaltischen Münzen dar.

Wie kommt man nach Freckleben?

Freckleben befindet sich an der Bundesstraße 180, die Aschersleben und Hettstedt miteinander verbindet. Die Burganlage ist von außen frei zugänglich und der Aufstieg zum Bergfried ist über Leitern möglich. Die obersten beiden Stockwerke sind mit einzigartigen Drehspindelleitern ausgestattet, die es in Deutschland nirgendwo sonst gibt.

Öffnungszeiten:

Mo – Fr: 10:00 – 16:00 Uhr
Sa – So: nach telefonischer Vereinbarung über Tel. 034785 20288