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Das Schloss Ermsleben, auch Schwarzes Schloss, steht an einer früheren Stelle einer Wasserburg, die einst im flachen Ufergelände der Selke gelegen hat.
Wann sie erbaut wurde und von wem ist nicht überliefert.
Im Jahre 1045 wurde der Ort Ermsleben als „Anegrimislebe“ erstmals in einer Urkunde als Eigentum der Herren von Konradsburg genannt. Später bezeichneten sie sich als Grafen vom Falkenstein.
Die Burg scheint eine beträchtliche Größe gehabt zu haben. Erstmals erwähnt als „castrum in Eneghemerslue“ im Jahr 1332, befand sie sich bereits im Besitz der Grafen vom Falkenstein. Die Schenkung der Burg und des Ortes wurde von Graf Burchard von Falkenstein an das Hochstift Halberstadt besiegelt. Ein Jahr später verstarb der Graf – der letzte seines Geschlechts. Für etwa ein Jahrhundert blieb dann der Besitz in den Händen des Hochstifts Halberstadt.
Der Ort Ermsleben wurde bereits im Jahr 1298 als „oppidum“ bezeichnet und erhielt im Jahr 1530 offiziell das Marktrecht. In diesem Jahr gelangte die Burg in den Besitz von Kanzler Christoph Türck. Es scheint, dass dieser versuchte, der Stadt Ermsleben ihre eigenen Rechte zu entziehen, da die Bürger erfolgreich bei Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen gegen ihn klagten. Graf Albrecht VII. von Mansfeld-Hinterort besetzte auf Anweisung des Kurfürsten im Jahr 1546 sowohl die Burg Ermsleben als auch die nahe gelegene Konradsburg. Doch aufgrund des Sieges Kaiser Karls V. über Johann Friedrich von Sachsen in der Schlacht von Mühlberg im Jahr 1547 konnte Kanzler Türck seinen Besitz bald wieder zurückgewinnen. Nach dem plötzlichen Tod Türcks nahm Kurfürst Moritz von Sachsen, der Kaiser Karl V unterstützt hatte, Ermsleben für sich ein.
Im Jahre 1567 verpfändete das Hochstift von Halberstadt laut einer Urkunde Ermsleben für die Zeit von 60 Jahren an die Herren von Hoym. Um das Jahr 1590 begann der Bau eines zweigeschossiges Schlosses im Renaissancestil. Die alte Wasserburg wurde dabei vollständig abgetragen und das ehemalige Burgengelände überbaut. Heute findet man deshalb keine Überreste der ehemaligen Wasserburg, nichts deutet mehr auf ihre Existenz.
Der preußische König Friedrich I. säkularisierte um das Jahr 1712 zahlreiche Besitzungen der Kirche. Dadurch wurde das Schloss Ermsleben sowie die Konradsburg bei Ermsleben zur preußischen Domäne und als landwirtschaftliches Rittergut genutzt.
Durch den Ort Ermsleben führen folgende Rad- bzw. Wanderwege oder besondere Straßen:
Das Schloss Ermsleben, auch Schwarzes Schloss genannt, steht zum Teil leer. In einem weitere Teil des Schlosses sind Wohnungen untergebracht. Das Gebäude befindet sich heute in Privatbesitz. Das Schloss kann von außen besichtigt werden.