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Die Burgruine Clettenberg lag jahrzehntelang im Sperrgebiet der DDR-Grenze über dem Ort Klettenberg im Südharz. Deshalb ist dieser Burgenplatz sowie viele kleine Gemeinden in diesem Gebiet relativ unbekannt.
Obwohl Bad Sachsa, Ellrich und Walkenried recht bekannt sind, liegt nur wenige Kilometer entfernt das kleine Örtchen Klettenberg. Bereits in früheren Zeiten war es ein Begriff und seine Burgruine ist noch heute sehenswert. Bevor die Burg errichtet wurde, diente der glatte Bergsporn wahrscheinlich als Kult- und Opferstätte – daher auch der Name „Tempel“.
Vermutlich war die Burg von sächsischen Adligen zum Schutz der umliegenden Siedlungen wie Ellrich oder Walkenried, auch der heutigen Wüstung Malmerode, errichtet worden.
Die Grafen von Bielstein an der Werra waren Gaugrafen des Gebiets des Helmegaus. Aus ihnen gingen die Geschlechter derer von Hohnstein und derer von Clettenberg hervor. Bereits im 9. Jahrhundert wurde das Geschlecht der Clettenberger Grafen geschichtlich erwähnt.
Die Errichtung der Clettenberg geht auf das Jahr 1087 zurück und wurde von Volkmar de Walkenried in die Tat umgesetzt, welcher sich fortan als Comes de Clettenberg bezeichnete. Eine lange Zeit war er im Dienst sowohl Kaiser Heinrich IV. als auch dessen Sohn Heinrich V..
Im Jahre 1105 nahm der Graf von Clettenberg an einer Reichsversammlung teil, bei der Heinrich V. seines Kaisertitels enthoben wurde. Möglicherweise aus Furcht vor Rache seitens des Kaisers oder aber infolge eines moralischen Gewissenskonflikts zog sich der Graf schließlich ins Kloster Huysburg zurück. Seine Ehefrau Adelheid wiederum stiftete daraufhin das Kloster Walkenried – ein bedeutender Schritt zur Förderung geistlichen Lebens in jener Region zu dieser Zeit.
Am Anfang des 13. Jahrhunderts war die Grafschaft Clettenberg unter der Herrschaft von Graf Albert dem Mittleren ein wohlhabendes und reich beschenktes Gebiet. Jedoch führten Auseinandersetzungen mit seinen eigenen Söhnen zu einem Streit, welcher zur Zerstörung der Grafschaft beitrug.
Im Jahre 1256 erwarben die Hohnsteiner Grafen etwa die Hälfte dieses Territoriums und später den Rest. Die weibliche Familienmitglieder aus dem Geschlecht Clettenberg verließen die Burg und traten in kirchliche Dienste in Quedlinburg sowie Gandersheim. Die ehemalige Grafschaft war nun eingegliedert in die Hohnsteiner. Die Hohnsteiner Grafen bewohnten bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts die Burg Clettenberg, danach wurde die Burg von Vögten verwaltet. Um 1480 brannten Teile der Burg nieder, diese wurde danach wieder aufgebaut.
Im Jahr 1593 starb das mit Graf Ernsts VII. das Hohnsteiner Grafengeschlecht aus. Bis zu diesem Zeitpunkt ist nachgewiesen, dass die Burg von Vögten verwaltet wurde.
Während des Dreißigjährigen Kriegs ließ Tilly die Burg besetzen und instand setzen. 1631 griffen die Truppen von Tilly die Burg an und diese wurde ab 1636 durch die Schweden besetzt.
Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges 1625 ließ Tilly die Burg besetzen und verstärkte die Verteidigungsanlagen. Bereits zwei Jahre später 1627 eroberten die Harzschützen die Burg und zerstörten sie. Danach wurde die zerstörte Burg noch von Halberstädter Söldnern und 1636 durch schwedische Truppen eingenommen und besetzt.
Die Grafen von Sayn-Wittgenstein residierten von 1648 bis 1699 auf der verfallenen Burg. Am Ende des 17. Jahrhunderts ließen die Grafen die alte Oberburg abbrechen und errichteten einen neuen Gebäudeflügel. Dieses Gebäudeteil trug den Namen Domäne und wurde später zum Rittergut.
Auf der Felskuppe des Klettenberges stand einst die Ober- oder Hauptburg, von der heute nur noch einige Mauerreste der Ringmauer sowie eines Rundturms übrig sind. Die Reste des eigentlichen Burgkerns beschränken sich lediglich auf Bruchstücke.
Die Burgruine Clettenberg steht im Ortszentrum von Klettenberg, dieser Ort gehört zur Gemeinde Hohenstein. In der Unterburg, dem ehemaligen Gutshof, ist heute nach Sanierung und Umbau die Gemeindeverwaltung untergebracht.