Burg Wernigerode

Am Schloß 1, 38855 Wernigerode
ab 7 €

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Burg Wernigerode

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Die Burg Wernigerode befand sich wenig südöstlich der Altstadt von Wernigerode, auf 360 m Höhe über NN am westlichen Ende des Agnesberges. In diesem Beitrag soll von der Burg die Rede sein, den ihr Grundriss ist bemerkenswert.

In der ersten urkundlichen Erwähnung 1121 ist die Rede von einem „Albertus Comes de Wernigerode“. Das Geschlecht deren von Wernigerode bestand bis ins Jahr 1429. In diesem Jahr starb der letzte Graf Heinrich von Wernigerode. Mit seinem Tod war das Geschlecht erloschen und die Burg sowie auch die Herrschaft fielen an die Grafen von Stolberg. Diese nannten sich dann auch Grafen von Stolberg-Wernigerode.

Das Abenteuer in der Übersicht

Die hochmittelalterliche Burg Wernigerode

Der deutsche Architekt, Burgen- und Höhlenforscher Friedrich Stolberg beschrieb in seinem Buch „Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit, Hildesheim 1968“ die ältesten hochmittelalterlichen Bauten der Burg Wernigerode. Er führt aus, das der anfängliche Burgencharakter bereits zwischen dem 15. bis 17. Jahrhundert durch umfangreiche Erweiterungen und Umbauten fast verschwunden war. Auch die weiteren neuen neogotischen Schlossgebäude, die in der Zeit von 1861 bis 1883 mit dem beherrschenden neuen Bergfried errichtet wurden, trugen zum veränderten Schlossbild bei.

Die Forschungen Friedrich Stolbergs fußten auf denen von Hermann Wäscher. Dieser war wie Stolberg Architekt und dazu  Burgenforscher, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Er schreib die Bücher „Burgen östlich und nördlich des Harzes, 1957“ und „Feudalburgen in den Bezirken Halle und Magdeburg, Berlin 1962“. Im zweiten Buch von H. Wäscher findet man einen Beitrag zur Burg Wernigerode.

Romanischer Burgkern

Der romanische Burgkern war das älteste Gebäudeteil der Burg. Dieser Burgkern hatte einen Durchmesser von ca. 50 x 55 Meter und besaß eine polygonal umlaufende Ringmauer. An diese Ringmauer lehnte sich das aus dem 12./13. Jahrhundert stammende „Steinerne Haus“ an. Es wird auch als „Neues Haus“ oder der „Hofstubenbau“ bezeichnet und wurde später teils mehrstöckig überbaut. Auch eine erste Burgkapelle und ein Bergfried konnten baulich nachgewiesen werden. Von ihnen sind nur noch die Untergeschosse vorhanden, sie liegen als Keller unter der Hofgleiche. Der Bergfried besaß hatte die Abmasse 8,4 x 8,9 Meter. Der Burghof war durch eine Sperrmauer, hier gibt es noch Reste in der Brüstungsmauer,  quergeteilt.

Burg Wernigerode auf dem Agnesberg

Während des 14. Jahrhunderts wurde eine zweite Ringmauer im Abstand von 10 Metern zur ersten Ringmauer errichtet. Die zweite Ringmauer hatte drei eckigen Mauertürmen und zwei Rundtürmen. Im Zwischenraum zwischen den Ringmauern entstand ein Zwinger.

Die dritte Ringmauer um die gesamte Burg wurde in der Zeit zwischen 1519 und 1527 ebenfalls im Abstand von 10 Meter angelegt. Ein zweiter Zwinger,auch „Äußerer Graben“ genannt, entstand. Diese Ringmauer hatte keine Türme, jedoch ein weiteres Tor und dazu einen Torturm. Es entstand ein gewaltiger Erdwall zum Agnesberg-Plateau hin.

Eine Renaissance-Festung

Die 4 Ringmauer wurde 1616 auf der West-, Süd- und Ostseite errichtet. Nun konnte die Burg als Renaissance-Festung bezeichnet werden, da auch  eine zusätzliche Bastion und Kasematten entstanden.

Im Lexikon „Burgen des Deutschen Mittelalters – Grundriss-Lexikon“ (Flechsig-Verlag, 2000) von Friedrich Wilhelm Krahe wird der von Hermann Wäscher erstellte Grundriss der Burg Wernigerode deutlich.

Unikate aus dem Dreißigjährigen Krieg

1864 wurden bei umfangreichen Bauarbeiten zwei Kanonen, welche in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vergraben wurden,  wieder geborgen. Eine der Kanonen besteht aus Bronze, ist mit Verzierungen versehen und stammt aus dem Jahr 1521. Die zweite aus dem Herstellungsjahr 1527. Diese Kanonen haben einen würdigen Ausstellungsplatz auf der Schloss-Terrasse gefunden und können von den Besuchern bewundert werden.

Ausbau zum höfischen Wohnschloss

Im 19. Jahrhundert wurden weitere umfangreiche Bauarbeiten an den Gebäuden vorgenommen. Es entstand ein Prunkschloss mit verschiedenen Baustilen. Hauptsächlich wurden Elemente der Gotik und der Renaissance durch den Architekten Carl Frühling aus Blankenburg in das Konzept eingearbeitet und verwirklicht. Dabei wurde auch ein Wahrzeichen von Wernigerode errichtet, der  52 Meter hohe Bergfried.

Heute wird das Schloss als Museum und Kultureinrichtung genutzt.