Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.
In dem kleinen Museum „Alte Elementarschule Gernrode“ findet man noch zwei alte, originale Schulräume.
Raum bietet das Museum auch für eine besondere Sammlung „Mineralien des Harzes”, eine Ausstellungen zur Stadt- und Schulgeschichte sowie verschiedenen Kunstausstellungen.
In Gernrode, nahe der über 1000 Jahre alten St. Cyriakuskirche, befindet sich die wohl älteste evangelisch-lutherische Grundschule Deutschlands. Erstmals wurde die Schule unter der Obhut des Klosters bereits im Jahr 1533 in den Archiven erwähnt.
Die Grundschule geht auf den Umbau des Gernröder Klosters durch Äbtissin Elisabeth von Weida im Jahr 1521 zurück. Sie war den neuen Ideen Martin Luthers sehr aufgeschlossen. Darüber hinaus muss er in Kontakt mit Thomas Müntzer gestanden haben, dem Dekan der Abtei Frose, der der Abtei Gernrode unterstellt war. Pater Stephan Molitor, den Äbtissin Elisabeth von Weida zum Studium nach Wittenberg geschickt hatte, setzte sich nach seiner Rückkehr für die Gründung einer öffentlichen Schule ein. In seinem Brief von 1524 appellierte Luther an alle Ratsherren und Bürgermeister, städtische Schulen und Bibliotheken zu errichten.
Auf Fundamenten aus dem 15. / 16. Jahrhundert erhebt sich ein aus dem frühen 18. Jahrhundert stammender Fachwerkbau. Zwei der alten Schulzimmer sind noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Im Jahr 1847 fanden in dem ehrwürdigen Gebäude die letzten Schulstunden statt, danach nutzten verschiedene Besitzer es zum Arbeiten und Wohnen.
Um dieses Gebäude zu retten, wurde 1995 der Kulturverein „Andreas Popperodt“ gegründet, der es kaufte. Mit Hilfe von Zuschüssen und Spenden wurde der gesamte Schulkomplex komplett saniert und renoviert. Heute kann das Gebäude als historisches und lebendiges Schulmuseum betrachtet werden, obwohl es noch viel zu tun gibt. Es gibt uns einen Einblick in die Zeiten, als der Schulbesuch ein Privileg war. Und neben der kulturhistorischen Bedeutung des Gebäudes regt es auch dazu an, darüber nachzudenken, wie wir heute Dinge geben.