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Die Stiftskirche Sankt Cyriakus in Gernrode stammt aus dem romanischen 10. Jahrhundert und ist eng mit der Geschichte in Mitteldeutschland verbunden.
Gäste und Besucher sind zu Gottesdiensten, Andachten, Messen, Konzerten, Veranstaltungen und Führungen willkommen.
Die Stiftskirche Sankt Cyriakus in Gernrode ist ein ottonisches Bauwerk aus der romanischen Zeit und damit ein Stück wertvollsten Kulturerbes. Besonderheiten sind die Hallenkrypta, das byzantinische Langhaus, ihre Emporen, Arkaden und das Heilige Grab. Es ist die älteste erhaltene „Nachbildung“ des Grabes Christi in Jerusalem, nördlich der Alpen.
Markgraf Gero gründete während der Regierungszeit Otto I. das Stift Gernrode, um nach dem Tod seiner beiden Söhne Siegfried und Gero II., seine junge Schwiegertochter Hathui finanziell abzusichern. Aus zwei Schutzurkunden für das Stift aus dem Jahr 961 von König Otto I. sowie Mitkönig Otto II. geht hervor, dass das Stift zwischen den Jahren 959 und 961 gegründet worden sein muss.
Markgraf Gero entstammte einem alten Harzgrafengeschlecht. Die Abstammung seines Vaters Graf Thietmar im Harzgau soll auf die Friedrich-Reihe der Grafen im Harzgau (Wettiner Linie) bis in das 7. Jahrhundert zurückgehen. Mit dem Tod von Gero dem Großen im Jahr 965 starb die Wettiner Linie aus. Im Jahr 962 wurde die aus dem Haus der Billunger stammende Hathui vom Halberstädter Bischof Bernhard zur Äbtissin geweiht. Dieses Amt hatte sie 52 Jahre inne.
Der Name des Stiftes geht auf die von Markgraf Gero aus Rom mitbrachte und dem Stift übereignete Armreliquie des Heiligen Cyriakus zurück. Durch den besonderen Schutz von Kaiser und Papst hatte das Stift umfangreiche Privilegien. Im Jahre 1014 wurde der Bau der Stiftkirche abgeschlossen und Hathui stattete die Kirche mit einem Kirchenschatz aus.
Das im südlichen Seitenschiff befindliche Heilige Grab wurde um 1080 errichtet. Um 1170 baute man die Kreuzganganlage mit Stiftsgebäude. 1188 hielt der Kaiser Friedrich I. Hoftag im Stift. Bei von den Grafen von Askanien 1323 in Auftrag gegebenen Befestigungsarbeiten des Stiftsbezirkes wurden Reliquien, das Archiv und der Domschatz gestohlen.
Im Bauernkrieg 1525 rettete die Äbtissin Elisabeth von Weida das Stift vor Zerstörungen und Plünderungen. Vom Jahr 1521 bis um das Jahr 1555, wurde in Zusammenarbeit von Äbtissin Elisabeth und Stephan Molitor die Reformation durchgesetzt. Nun wurde die Stiftskirche gemeinsames Gotteshaus des Stifts und der Pfarrgemeinde. Die Geschichte des Stiftes verfasste 1570 der aus Gernrode stammende Andreas Popperod.
Im Jahr 1616 wurde in Gernrode das reformierte Bekenntnis mit Gewalt durchgesetzt. Altäre und die mittelalterliche Ausstattung des Stifts beseitigte man. Die Cyriakus-Reliquie wurde vergraben, das Heilige Grab schwer beschädigt, sieben Relieffiguren schlug man die Köpfe ab, auch die Grabkammern wurden vermauert.
Ab 1619 wurde der Stiftsbezirk fürstliche Domäne. Gegen Ende 17. Jahrhunderts baute man das Stiftsgebäude zum „Schloss“ um. Von 1721 bis 1740 lebte die hierher verbannte bürgerliche Gemahlin von Fürst Karl Friedrich von Anhalt-Bernburg auf dem Gernröder Schloss.
Im Jahr 1834 veröffentlichte der junge Kunsthistoriker und Schriftsteller Franz Kugler eine Beschreibung der Stiftkirche. Diese bewog den bedeutenden Kunsthistoriker Ludwig Puttrich nach Gernrode zu kommen und die Stiftskirche in sein Hauptwerk „Denkmale der Baukunst des Mittelalters in Sachsen“ aufzunehmen. Er setzte sich für die Restaurierung der vom Verfall bedrohten Sankt Cyriakus-Kirche bei Herzog Leopold von Anhalt-Dessau ein. 1859 erhielt der Architekt, Kunsthistoriker und Erster Preußischer Staatskonservator Ferdinand von Quast den Auftrag zur Restaurierung der Stiftskirche. Diese erste Restaurierung zog sich bis ins Jahr 1872 hin, weitere folgten.
Nach der Wendezeit wurden bis 2012 der Reliefschmuck und die Malereien am aus dem 11. Jahrhundert stammenden „Heilige Grab“ restauriert.
Gruppenführungen werden nach rechtzeitiger Voranmeldung durchgeführt.
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