Über 446.000 Personen weltweit sind ihn bereits gegangen, vielleicht gehören auch Sie bald zu dieser beeindruckenden Menschenmenge. Die Rede ist hier natürlich vom Jakobsweg, der schon seit den 90er-Jahren zum Weltkulturerbe gehört und Menschen auf der ganzen Welt in seinen Bann zieht. Vorbei geht die Reise an beeindruckenden Landschaften, durch zerklüftete Wildnis oder durch große, bekannte Regionen. Und besonders praktisch: Der Jakobsweg startet immer dort, wo Sie sind. Auch vom Harz aus können Sie deshalb Ihre ganz eigene Reise über den Jakobsweg starten und ein einzigartiges Erlebnis genießen. Wir geben praktische Tipps und wichtige Hinweise, damit das Abenteuer und die Reise auf dem Jakobsweg zum vollen Erfolg wird.
Grundsätzlich gibt es nicht den einen Jakobsweg, vielmehr wird dieser Begriff heute für viele verschiedene Pilgerwege genutzt, die quer durch Europa führen. Doch während die Route und der Startpunkt variieren, gibt es rund um das Ziel keine Diskussion. Hierbei handelt es sich nämlich um das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela, welches in Galicien, also in Spanien, zu finden ist. Zwar gibt es keine festgelegte Route, allerdings ist heute meist die hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens gemeint, wenn der Jakobsweg genannt wird. Ab dem elften Jahrhundert erfreute sich der Weg bei Pilgern einer großen Nachfrage, das Interesse ließ im Laufe der Jahrhunderte dann aber doch nach. Erst in den 1970er- und 1980er-Jahren erlebte der Jakobsweg eine Art Renaissance, sodass dieser im Jahr 1993 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde.
Doch die bereits genannte Flexibilität rund um den Anfangsort kommt Ihnen zugute, wenn Sie Ihre Pilgerreise direkt aus dem Harz starten möchten. Auch verschiedene Routen sind möglich, etwa mit dem wunderschönen, letzten Abschnitt des portugiesischen Jakobswegs entlang der Küste von Baiona. Als besonders schön gilt aber auch der portugiesische Küstenweg nach Santiago, der durch die malerischen Landschaften Portugals führt.
Unser Tipp: Nehmen Sie sich besonders viel Zeit und Ruhe für die Planung. Beim Pilgern geht es darum, über sich selbst herauszuwachsen, neue Eindrücke zu sammeln und unvergessliche Tage zu erleben. Nicht selten dauert die Bewältigung des Jakobswegs vom Harz aus mehrere Tagen oder Wochen, je nach Etappen und Reisemöglichkeiten. Die Länge variiert deutlich, meist handelt es sich aber natürlich um mehrere hundert Kilometer. Dies zeigt etwa der Camino Francés als bekanntester Jakobsweg für Pilger überhaupt. Dieser ist etwa 800 Kilometer lang und verteilt sich auf 32 Etappen, die Sie natürlich im individuellen Tempo absolvieren können. Hier sind Sie frei, es gibt keine Regeln oder Vorgaben.
Steht die Route, geht es an die Vorbereitung. Bei der Wanderung auf dem Jakobsweg gibt es Utensilien, die keinesfalls fehlen dürfen. Viele Wanderer tragen etwa eine Jakobsmuschel mit sich, die seit vielen Jahrhunderten als Pilgerzeichen gilt. Auch der sogenannte Pilgerausweis darf häufig nicht fehlen. Mit diesem ist eine Übernachtung in den staatlichen Herbergen während der Reise möglich. Dieser kann schon frühzeitig beantragt werden, empfehlenswert ist ein Antrag spätestens vier Wochen vor dem Start der Wanderung. So steht dem pünktlichen Beginn nichts im Wege.
