Wernigerode heißt auch die »bunte Stadt am Harz«. Seit 2013 tauschen sich die Kulturverantwortlichen mit einer ähnlich historischen und gleich bunten Hafenstadt in Vietnam aus. Hoi An ist eine Besuchermetropole, in der viele Vietnambesucher mindestens für einen Tag Station machen.
Vom Restaurant im Harz zur Städtepartnerschaft
Die Restaurantinhaberin Huong Trute brachte mit den Erfahrungen aus ihrer vietnamesischen Heimat und den neuen in Wernigerode eine ungewöhnliche Idee auf die Tische von Wirtschaft und Kultur. Aus ihrem Engagement wurde schließlich ein enger Zusammenschluss der Städte Hoi An und Wernigerode mit besonders aktiven Gemeinschaftsprojekten. Mit Beginn der Partnerschaft erfuhren erst einmal viele Einheimische von der fernen Hafenstadt. Inzwischen hat sich sogar persönlicher Besucheraustausch mit gemeinsamen, persönlichen Übernachtungsangeboten entwickelt.
Vietnamesisch nicht nur im Harzer Asia-Restaurant speisen
Vietnam kennen Einheimische vor allem wegen seiner ausgedehnten Reisfelder und dem bescheidenen, freundlichen Wesen der Bewohner ihrer Partnerstadt. Auf Vietnam Reisen lernen sie allerdings auch die originale und unglaublich vielseitige Regionalküche des Landes kennen. Reiseanbieter kümmern sich üblicherweise um Übernachtung, Flugmodalitäten und sehenswerte Ausflugsziele. Natürlich machen sich viele Harzer auch in Eigeninitiative auf den Weg, wenn sie zum Beispiel bereits persönliche Kontakte mit Vietnamesen der Hafenstadt knüpfen konnten.
Hoi An, die Stadt im UNESCO-Erbe
Im Zuge der Städtepartnerschaft haben das deutsche Wernigerode und das vietnamesische Hoi An ein Ausbildungsprojekt geplant. So kommen vietnamesische Lehrlinge nach Deutschland für eine Ausbildung in der Hotellerie, Gastronomie, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Industrie. Umgekehrt unterstützt Deutschland vor Ort den Umstieg zu mehr Nachhaltigkeit, sowohl in der Stadt selbst als auch den vielen für Vietnam typischen Dörfchen vor den Stadttoren. Mit einem Solarprojekt für die Lampions der historischen Altstadt bekamen sie sogar den deutschen Nachhaltigkeitspreis.
Rundreise durch das Delta des Mekong
Eine gerne gesehene Attraktion bei Vietnam Rundreisen ist das Mekong Delta. Berühmt ist hier vor allem Cai Rang mit seinem schwimmenden Markt. Aber auch weiter entfernte Flussgebiete sind eine Bootsreise oder einen Tagesausflug wert. Damit der empfindliche Harzer Magen zwischendurch ruhen kann, finden sich buchstäblich hinter jeder Flussbiegung kleine Garküchen, offen und direkt an der Straße. Fingerfood oder ausgedehntes Abendmenü finden sich kaum frischer als direkt bei den Einheimischen. Persönlicher Kontakt ist ohne gegenseitige Sprach- und Dialektkenntnisse dennoch freundlich, bis hin zur Einladung für eine Übernachtung bei der vietnamesischen Familie.
Wildes Vietnam beim Wandern entdecken
Was kann Vietnam schon an Landschaften zu bieten haben, was es im Harz nicht gibt? Da wären zunächst die dichten, exotischen Regenwälder des Landes. Gewiss käme auch niemand auf die Idee, im Harz Reisterrassen anzulegen. Schließlich sind Sandstrände und geschützte Buchten ideale Orte, um nach Tagesausflügen in die großen Städte einmal die Seele baumeln zu lassen. Nicht zu vergessen der köstliche Kaffee, der hier angebaut, verarbeitet und in gemütlichen Cafés serviert wird. Immerhin ist Vietnam weltweit der zweitgrößte Kaffeeexporteur.
Fazit:
Vietnams Geschichte ist so vielseitig wie seine Landschaften. Weit weg von Wernigerode bietet sich zum Beispiel die Partnerstadt Hoi An für Spaziergänge durch die sehenswerte Altstadt an. Auch auf einen Kaffee zur Stärkung müssen Besucher aus dem Harz hier nicht verzichten.
