Route 5 – Kaiserweg von Derenburg nach Halberstadt

Dieser Kaiserweg von Derenburg nach Halberstadt hat eine Länge von ca. 19 Kilometern.

Er beginnt an der Sankt Trinitatis Kirche in Derenburg verläuft am Osterholz entlang vorbei am Ulenstein und dem Thyrstein, zum Parkplatz Pfeiffenkrug an der B81.

Weiter läuft die Route am Goldbach entlang bis nach Langenstein.

Der Weg durchquert Langenstein in östliche Richtung, wir folgen den Ausschilderungen Nr. 37 N und erreichen die Spiegelsberge in Halberstadt.

Dieser Wanderweg in der Übersicht

mögliche Pausenpunkte
Thyrstein Osterholz
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Café Goldbachmühle
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Höhlenwohnungen Langenstein
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KZ-Gedenkstätte Langenstein
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Landschaftspark Spiegelsberge
Orte in der Nähe
Langenstein
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Böhnshausen

Diese Route verbindet gleich drei bedeutende Epochen der geschichtlichen Entwicklung der Nordharzregion: Prähistorik, Frühmittelalter und Hochmittelalter.

Der Ausgangspunkt unserer Wanderroute ist Derenburg. Die Region um Derenburg, und insbesondere der dem Harz vorgelagerte Höhenzug Osterholz, ist Standort zahlreicher nachgewiesener vor- und frühgeschichtlicher Siedlungen. Das Osterholz nahm in dieser Zeit wohl die Funktion eines kultischen und religiösen Zentrums war. Später wählten die Ottonen und Salier Derenburg als Standort einer Königspfalz.

Unsere Wanderung beginnt an der Sankt Trinitatiskirche in Derenburg, führt uns zunächst in südöstliche Richtung, vorbei an der Jugendherberge, durch das Rehtal. Über die gut ausgebauten und ausgeschilderten Wege des Osterholzes gelangen wir, vorbei am Ulenstein und dem Thyrstein, zum Parkplatz an der B81. Nach Überquerung der Bundesstraße führt der mit einer Krone gekennzeichnete Weg weiter in südöstliche Richtung und verlässt auf einem längeren Stück das Waldgebiet, bevor er in das Waldgebiet des Heers einbiegt und den aus dem Harz kommenden Goldbach überquert. Dort in der Nähe befand sich zu Beginn unserer Zeitrechnung eine germanische Siedlung.  Hier kann man im Café Goldbachmühle eine Rast einlegen. Die Wanderroute führt nun in nordöstliche Richtung, immer am Goldbach entlang, nach Langenstein.

Angekommen in Langenstein, gibt es viel zu sehnen! Langenstein war über Jahrhundert eine Bastion der Halberstädter Bischöfe gegen die ständig verfeindeten Grafen von Regenstein. In den Langensteiner Hoppelbergen befinden sich die einzigartigen Höhlenwohnungen. Deren Ursprung ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt, es ist aber anzunehmen, dass diese Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit für die Bediensteten der Burg Langenstein errichtet wurden, deren Ruinen oben auf dem Berg thronen. Aber das barocke Schloss Langenstein mit seinem Park ist einen Abstecher wert.

Der Weg durchquert Langenstein in östliche Richtung, wir folgen den Ausschilderungen Nr. 37 N und erreichen die Spiegelsberge. In Langenstein sowie in den Spiegelsbergen stoßen wir auf ein unrühmliches Stück deutscher Geschichte, den Hinterlassenschaften des Dritten Reiches. Langenstein hatte ein KZ, an dessen Standort sich heute eine Gedenkstätte befindet. In den Spiegelsbergen wurde ein gewaltiges unterirdisches Höhlensystem errichtet, das nur einen Zweck hatte – die Herstellung von Kriegswaffen (V-Waffen), das KZ hielt die dazu benötigten Arbeitskräfte vor. Die Kriegsniederlage aber vereitelte die menschenverachtenden Pläne des NS-Regimes. Nach der Wiedervereinigung wurde das heute verschlossene Höhlensystem genutzt, um die gesamten Papiergeldbestände der ehemaligen DDR zu lagern.

Dieser Weg in die alte, in karolingischen Zeiten gegründete, Bischofsstadt Halberstadt, führt über den Landschaftspark Spiegelsberge. Halberstadt hatte schon im frühen Hochmittelalter neben den „Kaiserstädten“ Quedlinburg und Goslar eine weit über die Region hinausreichende Bedeutung.

In Halberstadt ist unsere Wanderung zu Ende. Einen Blick auf die historische Halberstädter Altstadt zu werfen ist mehr als lohnenswert. Zur Erkundung dieser Stadt, mit seinen vielen eindrucksvollen Kirchen und Baudenkmälern, insbesondere dem Dom mit Domschatz, bedarf es aber wohl eines separaten Tagesausflugs. Die Rückfahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung Derenburg, kann man mit dem Bus vornehmen. Diese Wanderung ist als leicht einzustufen, allerdings ist die Strecke etwa 19 km lang. Wem dies zu lang ist, der kann natürlich auch andere Einstiegspunkte wählen: Thyrstein-Osterholz oder Langenstein.