Route 4 – Kaiserweg von Michaelstein Blankenburg nach Derenburg im Harz

Die Route des Kaiserwegs zwischen Blankenburg und Derenburg ist ca. 12 km lang.

Sie beginnt am geschichtsträchtigen Kloster Michaelstein.

Dann führt sie über den Geologischen Wanderweg nach Heimburg und weiter am Osterholz vorbei zu den Aussichtspunkten  Bocksberg und Heinrichsblick.

Nun ist das Ziel Derenburg nicht mehr fern. Dort kann man die Glasmanufaktur Harzkristall besuchen.

Dieser Wanderweg in der Übersicht

mögliche Pausenpunkte
Geologischer Wanderweg Blankenburg
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Burgruine Heimburg
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Osterholz
Orte in der Nähe
Kloster Michaelstein Blankenburg
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Heimburg
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Harzer Glasmanufaktur Harzkristall

Ausgangspunkt dieser geschichtsträchtigen Route ist das Kloster Michaelstein in Blankenburg. Vor dem eigentlichen Start kann ich nur anraten sich ausgiebig in der alt-ehrwürdigen Klosteranlage umzusehen – es gibt viel zu entdecken.

Unser Wanderweg führt uns zuerst in nordwestliche Richtung und hat so rein gar nichts mit Historik zu tun, denn wir bewegen uns auf einem Geologischen Lehrpfad. Der geologische Wanderweg ist gekennzeichnet durch Symbolfiguren in Form eines Kristallgebildes und eines Ammoniten. Wir verlassen diesen Weg, der als Rundweg angelegt ist, dort wo er nach Osten abbiegt und folgen weiter dem mit der Krone sowie blauen Punkt gekennzeichneten Weg Richtung Heimburg. Nach der Ortsdurchquerung folgt ein Aufstieg zu den Resten der alten sächsischen Heimburg. Viele Sagen und Mythen gibt es um diese Burg, die der deutsche Germanist und Privatgelehrte Dr. Ritter-Schaumburg in seinem Werk „Sigfrid – Ohne Tarnkappe“ als Burg der Krimhild aus der Nibelungensaga ansieht. Was wir aber mit Sicherheit von dieser um 1070 erbauten Burg wissen ist, dass sie neben der Harzburg und der Lauenburg auf Kaiser Heinrich IV. zurückgeht.

Von dort folgen wir den alten Wegen in nordöstliche Richtung zum Osterholz. Das ist ein hügeliges Waldgebiet im nördlichen Harzvorland mit einer Länge von etwa 3,5 km und einer Breite bis zu 2,5 km, das bis nach Derenburg reicht. Der Weg durch das Osterholz führt uns über den Bocksberg, auf dem eine Siedlung der Trichterbecherkultur (vor 5-6 tausend Jahren) ausgegraben wurde. Etwas weiter nördlich befand sich eine weitere Siedlung dieser Zeit. Bevor der Weg das Osterholz verlässt, gelangen wir noch zum Rastplatz Heinrichsblick. Von dort hat man einen schönen Brockenblick und auch die Menhire von Heimburg und Benzingerode liegen im Blickfeld.

Nun haben wir Derenburg erreicht, den alten Ort der Kaiserpfalz der ottonischen Herrscher. Gegründet wurde der Ort durch Heinrich I., die erste urkundliche Erwähnung stammt allerdings schon aus dem Jahr 937. Die von Otto III. als Reichsverweserin eingesetzte Äbtissin Mathilde von Quedlinburg hielt 993 in Derenburg einen Reichstag ab. Die ottonischen Kaiser hielten sich oft in der Derenburger Pfalz auf was dazu beitrug, dass dort ein Teil der Reichsgeschichte geschrieben wurde. Im Jahr 1008 übertrug Heinrich II. Äbtissin Sophie von Gandersheim den Ort Derenburg, der damit an Bedeutung verlor. Das Stift Gandersheim belehnte in der Folgezeit die Grafen von Regenstein mit der Herrschaft über Derenburg. Dadurch war die Geschichte Derenburgs über Jahrhunderte an die der Regensteiner gebunden.

In dem kleinen Vorharz-Städtchen gibt es einiges zu entdecken. Besonders lohnenswert ist ein Besuch der St. Trinitatiskirche sowie der Glasmanufaktur „Harzkristall“. Der etwa 12 km lange Wanderweg gehört zur leichten Kategorie. Die Rückfahrt nach Blankenburg kann mit dem Bus vorgenommen werden, der auch von der Haltestelle an der außerhalb gelegenen Glasmanufaktur abfährt.