Wipertifriedhof und Wipertikirche in Quedlinburg

Wipertistraße 4, 06484 Quedlinburg
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Wipertifriedhof und Wipertikirche in Quedlinburg

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Im Allgemeinen sind Friedhöfe nicht unbedingt touristische Besucherattraktionen. Der Wipertifriedhof in Quedlinburg macht da wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

Das Abenteuer in der Übersicht

Den Heiligen Wigbert und Jakobus geweihte Kirche

Der Wipertifriedhof in Quedlinburg umgibt die Wipertikirche auf drei Seiten, das macht ihn bereits außergewöhnlich. Die Wipertikirche ist allerdings auch kein gewöhnliches Gotteshaus. Sie ist der Heiligen Wigbert und Jakobus geweiht und befindet sich südwestlich des Schlossberges. Die Wurzeln der Kirche reichen zurück bis ins 9. Jahrhundert, als sie als Klerikerverband vom Kloster Hersfeld gegründet wurde. Im Laufe des beginnenden 10. Jahrhunderts kam sie schließlich in den Besitz der Liudolfinger.

Wipertikirche mit romanischer Architektur

König Heinrich I. hatte die Entscheidung getroffen, die alte Kirche niederzureissen und an ihrer Stelle eine Saalkirche zu errichten. Die heutige Wipertikirche und ihre Krypta sind noch immer ein Zeugnis dieser Zeit. Ab 936 wurde die Wipertikirche Teil des sächsisch-ottonischen Königshofs und ist bis heute ein beeindruckendes Beispiel romanischer Architektur, das den Ort repräsentiert, an dem wichtige Kapitel in der Geschichte Deutschlands geschrieben wurden. Der Zeitraum von 936 bis 1146 markierte den Höhepunkt des Königshofs, der zu dieser Zeit das kulturelle und politische Zentrum des jungen deutschen Kaiserreiches war.

Im Jahr 1146 wurde der Königshof, der einst bedeutend war, auf Betreiben der Äbtissin Beatrix II. durch Papst Eugen III. in ein Kloster der Prämonstratenser umgewandelt. In der Folgezeit durchlief das Kloster turbulente Zeiten und musste sich gegen viele Auseinandersetzungen und Konflikte behaupten, bis es schließlich im Bauernkrieg 1525 gänzlich zerstört wurde. Nach der Reformation fungierte die Wipertikirche, die in großen Teilen erhalten geblieben war, als Gemeindekirche. Zwischen 1672 und 1674 wurde die Kirche grundlegend restauriert und im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden etwa 14 Gewölbe innerhalb der Kirche gebaut sowie mehrere Nebengebäude errichtet.

 

Die Zeit der Reformation …

… markierte nicht nur eine bedeutende historische Wende, sondern auch die Entstehung des Wipertifriedhofs in seiner heutigen Form. Experten sind sich einig, dass dieser Friedhof ein einzigartiges Beispiel protestantischer Bestattungskultur darstellt. Das Besondere und Außergewöhnliche an diesem Friedhof ist, dass er ausschließlich aus unterirdischen Grüften besteht. Die terrassenförmigen Anlagen mit begehbaren Gewölben, die teilweise sogar zwei Etagen umfassen und geradlinig angelegt sind, sind in Deutschland einzigartig. Wenn das Budget nicht für eine oberirdische begehbare Bestattungsgruft ausreichte, wurden Erdgräber kurzerhand als Grüfte ausgemauert.

 

Denkmal Wipertifriedhof

Das Friedhofsareal ist heutzutage als geschütztes Denkmalgebiet erklärt worden. Bedauerlicherweise mangelt es auch diesem bedeutenden historischen Ort an den notwendigen finanziellen Mitteln zur Instandhaltung und Erhaltung, wodurch viele der Grabstätten der Gefahr des Verfalls ausgesetzt sind. Trotzdem erfreuen sich einige der Gräber einer wachsenden Beliebtheit, da sie wieder instand gesetzt und neu verpachtet werden.