Wegeleben – Kirche St. Peter und Paul

Kirchhof 5, 38828 Wegeleben
ab 0 €

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Wegeleben – Kirche St. Peter und Paul

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Die St. Peter und Paul Kirche ist eine frühgotische Pfeilerbasilika in Kreuzform.

Sie besitzt ein Innenleben aus mehreren Jahrhunderten und wurde vielfach umgebaut und saniert. Kunstvolle Schnitzereien, eine Barockorgel und auch die vier Glocken sind sehens- und hörenswert.

Das Abenteuer in der Übersicht

Wann wurde die St. Peter und Paul Kirche gegründet

Es existiert keine schriftliche Dokumentation zur Gründung der Kirche in Wegeleben in der Nähe von Halberstadt, jedoch lässt sich ihr Alter durch den Baustil bestimmen. Es handelt sich um eine frühgotische Pfeilerbasilika mit einem querrechteckigen Westturm, der ein Walmdach trägt. Dies deutet darauf hin, dass die Kirche um das Jahr 1230 entstanden sein muss. Das äußere Erscheinungsbild der Kirche ist von einem vergleichsweise niedrigen und langgestreckten Kirchenschiff geprägt. Der Grundriss der Kirche nimmt die Form eines Kreuzes an.

Barockes Innenleben

Das Innere der Kirche ist geprägt von barocken Einbauten, die Seitenschiffe werden durch Spitzbogen-Arkaden vom höheren Mittelschiff abgegrenzt. Im südlichen Seitenschiff befindet sich die Taufkapelle, während im nördlichen Bereich die Ehrenhalle mit zahlreichen Epitaphien zu finden ist. Die Emporen, die 1673 erbaut wurden, zeigen Bilder aus dem Alten und Neuen Testament in den Feldern. Der Klappaltar, der aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammt, ist mit kunstvollen Schnitzereien biblischer Szenen verziert.

Die Kanzel, die aus dem Jahr 1601 stammt, ist eine großzügige Stiftung des Oberpredigers Heimbert Oppechinus und seiner Ehefrau. Der schlichte romanische Taufstein in der Taufkapelle gilt als der älteste sakrale Gegenstand in der Kirche. Der Orgelprospekt ist einzigartig für die Region Mitteldeutschland und beeindruckt mit seiner Gestaltung.

Eine Orgel im 17. Jahrhundert

Im Zeitraum von 1694 bis 1698 errichtete der renommierte Orgelbaumeister Arp-Schnitger eine majestätische Orgel für eine Kirche in Magdeburg. Als einer der gefragtesten Orgelbauer seiner Epoche und der Begründer der norddeutschen Barockorgel, hinterließ er einen bleibenden Eindruck in Nordeuropa, wo er über 100 Orgeln baute und den Stil maßgeblich prägte. Letztendlich fand diese Orgel im Jahr 1737 durch Heinrich Herbst in der Petrikirche in Groß Quenstedt ihre neue Heimat. Im Laufe der Zeit mussten 1917 die Prospektpfeifen für Kriegszwecke abgegeben werden und bis auf den Prospekt blieb vom ursprünglichen Werk nicht viel übrig. Aufgrund der einsturzgefährdeten Petri-Kirche in Groß Quenstedt im Jahr 1979 wurde der Orgelprospekt nach Wegeleben überführt, wo er als Basis für ein neues Orgelprojekt diente.

Sanierung der St. Peter und Paul Kirche Wegeleben

Zwischen 1988 und 1990 wurde der Prospekt der Kirchenorgel durch die Denkmalpflegewerkstätten in Quedlinburg restauriert. Unterstützung erhielten sie dabei von der renommierten Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam. Leider konnten die finanziellen Mittel nicht ausreichen, um das gesamte Orgelwerk zu restaurieren. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2000 eine elektronische Orgel eingebaut. Trotzdem gibt es in der Kirche noch eine kleine Orgel mit lediglich sechs Registern auf der Empore.

Kruzifix mit Geschichte

In der Welt der Kunstgeschichte gibt es einen bemerkenswerten Fund, der es wert ist, erwähnt zu werden – ein Kruzifix in halber Lebensgröße. Dieses beeindruckende Relikt stammt aus einer alten Dorfkirche in Merseburg und wurde um 1935 stark beschädigt aufgefunden. Der Corpus, der etwa 700 Jahre alt ist, wurde von einem talentierten Künstler aus Halle restauriert und schmückt nun stolz die Ehrenhalle. Diese ist nicht nur von den Tafeln der Kriegsgefallenen ab 1806 geprägt, sondern auch von den Epigraphen und Grabsteinen der Adelsgeschlechter, die auf Burg Wegeleben und den umliegenden Rittersitzen gewirkt haben. Zu diesen Adelsgeschlechtern gehören unter anderem von Neuenstadt, von Neindorf, von Ditfurth, von Keyendorff, von Hoym und von Münchhausen.

Vier Glocken läuten in der St. Peter und Paul Kirche

Am Kirchturm sind vier Glocken befestigt, von denen zwei im Jahr 1982 neu produziert wurden. Die größte Glocke hat ihren Ursprung in einer verlassenen Kirche in Halle. Zusammen mit dieser sind noch drei weitere Glocken vorhanden, wobei die „Tilly“-Glocke mit ihrer altmodischen Schrift eine besonders historische Bedeutung hat. Sie erinnert an die Rettung der Stadt während des Dreißigjährigen Krieges. Die Sprache des Textes ist unverkennbar überzeugend und vermeidet jegliche Plagiate durch den Einsatz von zahlreichen Synonymen.