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Friedrich Johann Conrad Reese wurde am 6. Februar 1791 in Vienenburg geboren. Er war das Kind armer Eltern, die früh starben. Nach der Grundschule erlernte Reese zunächst ein Handwerk.
In den Jahren 1813/14 diente er in den Befreiungskriegen als Hannoveranischer Kavallerist und nahm 1815 unter Feldmarschall Blücher an der Schlacht bei Waterloo teil. Das im Krieg gesehene und selbsterlebte Leid veranlasste ihn eine geistliche Laufbahn einzuschlagen.
Reese pilgerte zu Fuß nach Rom und studierte dort Theologie. Nach Abschluss seiner Studien und dem durchlaufen entsprechender Seminare wurde er 1823 zum Priester geweiht. Danach arbeitete er im Vatikan in der Kongregation für die Verbreitung des Glaubens.
Im Jahr 1824 bat der US-amerikanische Bischof Edward Fenwick, der eine Großdiözese geschaffen hatte, welche die heutigen US-Bundesstaaten Ohio, Indiana, Michigan und Wisconsin umfasste, um Unterstützung des Vatikans. Darauf hin stellte ihm Papst Leo XII. Priester Friedrich Resse sowie einen weiteren Priester zur Seite.
In den Vereinigten Staaten machte Bischoff Fenwick den ehrgeizigen Friedrich Reese schon bald zu seinem Generalvikar. 1828 entsandte man Generalvikar Friedrich Reese nach Europa, um Geld für das riesige Missionsgebiet zu sammeln. In Wien gelang ihm die Gründung des Missionsvereins der Leopoldinenstiftung. Auch in München versuchte Reese König Ludwig I. für ein solches Missionswerk zu gewinnen, was aber nicht gelang.
Die Aktivitäten von Generalvikar Reese sorgten auch im Vatikan für Aufmerksamkeit und Anerkennung. Im Jahr 1833 errichtete Papst Gregor XVI. die Diözese Detroit und ernannte Friedrich Reese zum ersten Bischof. Mit viel Elan baute Reese die junge Diözese auf.
Im Jahr 1838 reiste Reese erneut nach München, diesmal als Bischof. Sein erneuter Versuch vom Bayrischen König ein Missionswerk gestiftet zu bekommen war dieses Mal von Erfolg gekrönt. Ludwig I. rief eine Stiftung ins Leben, übernahm die Schirmherrschaft und lieh ihr seinen Namen; es war der Ludwig-Missions-Verein.
Um 1840 begann der Bischof an einer seelischen Störung zu leiden, die sich schnell zur Depression wurde und ihn 1841 zwang sein Amt aufzugeben. Alle Versuche die Krankheit aufzuhalten scheiterten, in der Folge kam noch eine Demenz hinzu. Am Ende seines Lebens zog sich Reese in das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul zu Hildesheim zurück, wo er gepflegt wurde und am 27. Dezember 1871 verstarb.
Friedrich Reese geht als erster deutscher Bischof in Nordamerika in die Kirchengeschichte ein. Mehr noch als sein verhältnismäßig kurzes Episkopat, wiegt sein Engagement zur Erschließung von Geldquellen durch die Missionsgesellschaften für die weitere Entwicklung der jungen katholischen Kirche in Nordamerika.