St. Johanniskapelle in Quedlinburg

Heinrichstraße 20, 06484 Quedlinburg
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St. Johanniskapelle in Quedlinburg

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Die St. Johanniskapelle wurde um 1150 für das St. Johannis-Hospital in Quedlinburg erbaut.

Sie gehört somit zu den ältesten Sakralbauten Quedlinburgs und ist das älteste Gebäude im Stadtteil Süderstadt.

Seit 2005 ist die St. Johanniskapelle eine Station des St. Jakobus-Pilgerwegs in Sachsen-Anhalt.

Das Abenteuer in der Übersicht

Die alte Kaiserstadt Quedlinburg hat viel zu bieten

Auch abseits der gängigen touristischen Routen offenbaren sich in den historischen Städten der Harzregion kulturelle Schätze von unschätzbarem Wert, die es zu erkunden gilt. Eines dieser Juwelen findet sich in der alten Kaiserstadt Quedlinburg.

Hospital und Kapelle St. Johannis

Legenden zufolge litt ein askanischer Graf aus Ballenstedt einst an Aussatz. Doch durch eine heilende Quelle am Fuße des Bleichebergs (heute Johannishain) fand er Genesung. Um weiterhin von den heilenden Kräften des Wassers zu profitieren, kaufte er die umliegenden Ländereien und ließ sich dort nieder. Als Dank für seine Heilung stiftete er ein Hospital und stattete es großzügig mit Land aus. Bereits 1229 wurde dieses Aussätzigenhaus erstmals schriftlich erwähnt.

Im Jahre 1150 wurde die St. Johanniskapelle für das St. Johannis-Hospital erbaut und ist somit eines der ältesten Sakralgebäude in Quedlinburg und das älteste Bauwerk im Stadtteil Süderstadt. Die spätromanische Kapelle, die auch unter den Namen „Alte Johanniskirche“ oder „Süderstadt-Kapelle“ bekannt ist, hat eine einschiffige Form mit einer Länge von 8,25 m und einer Breite von 5,15 m. Im 13. Jahrhundert wurde eine Sakristei mit Kreuzgratgewölbe an der Südseite hinzugefügt und 1483 entstand das Obergeschoss im Fachwerkstil, welches zu den ältesten Fachwerkbauten der Stadt zählt.

Umgestaltung der St. Johanniskapelle

Der Innenraum wurde 1704 zuletzt umgestaltet und ist vorwiegend barock. Im gleichen Jahr wurde auch die trapezförmige Erweiterung des Chors und die Loge an der Südseite hinzugefügt. Der Dachreiter am westlichen Giebel trägt die beiden ältesten Glocken der Stadt Quedlinburg aus dem 13. Jahrhundert, die jeweils 60 bzw. 70 kg wiegen. An den Wänden sind Überreste von mittelalterlichen Malereien zu sehen und das Holztonnengewölbe ist ebenfalls mit Malereien versehen. Es gibt zwei Emporen an der Nord- und Westseite. Die St. Johanniskapelle ist im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen.

Ein beeindruckendes Kunstwerk aus dem Jahr 1725 ist der dreiteilige hölzerne Kanzelaltar, der mit korinthischen Säulen und prächtigem Akanthusschnitzwerk verziert ist. Die Figuren der Evangelisten sind in fein eingefügten Muschelnischen an den Seiten platziert und verleihen dem Altar eine majestätische Aura. Eine weitere historische Reliquie ist das Kruzifix, das bereits im 13. Jahrhundert entstanden ist und eine wertvolle kulturelle Bedeutung besitzt.

Bau der St. Johanniskirche

Im Jahr 1906 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft die St. Johanniskirche errichtet. Als Folge verlor die Kapelle an Bedeutung und war dem Verfall ausgesetzt. Doch dank einer umfassenden Sanierung und Restaurierung vor wenigen Jahren erstrahlt die Kapelle wieder in neuem Glanz und ist ein wertvolles kulturelles Erbe für kommende Generationen.

Renovierung und Restaurierung der St. Johanniskapelle

In Folge der Wiedervereinigung erfuhr die St. Johanniskapelle eine umfassende Renovierung und Restaurierung. Ein besonderes Highlight war die Montage einer Wetterfahne auf dem Dachreiter im Herbst 2002. Seitdem hat die Kapelle, insbesondere nach der Schließung der St. Johanniskirche im Jahr 2018, wieder an Bedeutung gewonnen. Sie bietet einen würdigen Rahmen für Familienfeiern wie Hochzeiten und Taufen.

Zusätzlich finden in den Sommermonaten Gottesdienste und Friedensgebete sowie weitere Veranstaltungen, wie beispielsweise Buchlesungen, statt. Auch in der Adventszeit werden Andachten abgehalten und an Heiligabend die Christvesper zelebriert.

St. Jakobus-Pilgerweg

Seit dem Jahr 2005 ist die St. Johanniskapelle ein fester Bestandteil des St. Jakobus-Pilgerwegs in Sachsen-Anhalt. Ein sichtbares Zeichen für die Pilgerschaft sind die Jakobsmuscheln am ehemaligen Eingang der Kapelle, welche auf eine lange Geschichte als Pilgerziel im Mittelalter hinweisen.

Im Jahr 2006 wurde eine nicht mehr fließende Quelle von zwei engagierten Quedlinburgern wieder freigelegt. Die Quelle befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Stresemannstraße, gegenüber der St. Johanniskapelle.

Für die Pflege des Gotteshauses und die regelmäßige Öffnung kümmert sich ein engagierter Freundeskreis.