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Erstmals erwähnt wurde die Bonifatius-Kirche in Ditfurt bereits im 12. Jahrhundert.
Als Bauherren werden die Mönche des Klosters Fulda angenommen.
Die Sankt Bonifatius Kirche, die das idyllische Dorf Ditfurt überragt, wurde auf dem Gelände eines ehemaligen alt-sächsischen Burgplatzes errichtet und ist von weit her sichtbar. Ihr hoher Kirchturm prägt das Landschaftsbild maßgeblich.
Bereits im 12. Jahrhundert wurde die Kirche erstmals erwähnt, mit den Mönchen des Klosters Fulda als vermutlichen Bauherren. Zu dieser Zeit existierte auch noch die Nikolai-Kirche, die aus dem 8. Jahrhundert stammte.
Der frühgotische Kirchturm, der sich westlich des Schiffs befindet, wurde vom Vorgängerbau übernommen und ragt mit seinem 15 Meter hohen Turmstumpf in die Höhe. Seine markanten Schallarkaden sind aus Spitzbögen und Säulen gestaltet.
Vor fünfhundert Jahren war die Kirche, die an der bedeutenden Handelsstraße von Leipzig nach Braunschweig gelegen war, im Besitz bedeutender Ländereien. Im 16. Jahrhundert wurde der Vorgängerbau, die baufällige Bonifatius-Kirche, abgerissen und durch eine neue ersetzt. Ein Teil des alten Bauwerks wurde jedoch in den Neubau integriert. Das Baumaterial der alten Nikolai-Kirche wurde ebenfalls verwendet, darunter die heute noch erklingende Dreiglocke. Die Fertigstellung der neuen Kirche erfolgte 1582 und wurde gebührend gefeiert.
Auch die zweite Bonifatius Kirche war Ende des 20. Jahrhunderts von strukturellen Defiziten betroffen, insbesondere im Bereich der Statik. Des Weiteren waren die vorhandenen Sitzplätze nicht mehr ausreichend, wodurch die Entscheidung getroffen wurde, eine neue Kirche zu errichten. In den Jahren 1901 bis 1903 entstand das gegenwärtige Kirchengebäude, welches als dreischiffige Hallenkirche erbaut wurde. Am 11. August 1903 konnte die neue Kirche, die über 500 Sitzplätze verfügte, eingeweiht werden. Zusätzlich wurde die Kirche mit einer Umluftheizung unterhalb des Altarraums ausgestattet.
Im Jahre 1903 vollendet, schmückten einst drei Glocken den Turm der Ditfurter Kirche. Unter ihnen befand sich die größte Glocke, welche bereits im Vorgängerbau ihren Platz hatte und im Jahre 1525 gegossen wurde. Aufgrund mehrfachen Springens erfolgte im Jahre 1817 eine erneute Herstellung. Leider musste sie während des Ersten Weltkrieges für Kriegszwecke eingeschmolzen werden. Im Jahre 1925 wurde sie neu gegossen, doch bereits 1941 wurde sie erneut vom Turm entfernt und auch diesmal zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Seither bleibt ihre Stimme im Geläut unerhört.
Die kleinste Glocke der Kirche stellt das älteste Exemplar dar und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Auch sie wurde im Jahre 1941 vom Turm entfernt und zur Einschmelzung nach Ilsenburg gebracht. Nach Ende des Krieges konnte Pfarrer Förster die Glocke auf dem Gelände der Ilsenburger Hütte entdecken und erfolgreich nach Ditfurt zurückholen. Heute erklingt sie wieder stolz im Geläut der Kirche.
Einzig die Dreiglocke, die einst aus der abgerissenen Nicolaikirche stammte und 1582 in den zweiten Neubau der Bonifatius-Kirche integriert wurde, blieb unberührt. Das Kirchenschiff beeindruckt mit einem Ostquerhaus und einem polygonalen Chor, dessen Gestaltung sich am Übergangsstil des 13. Jahrhunderts orientiert. Der 64 Meter hohe Kirchturm wird von zwei Säulenportalen auf der Nord- und Südseite flankiert und die dreibahnigen Fenster sind als Spitzbögen ausgeführt. Strebepfeiler und ein umlaufendes Kaffgesims runden das imposante Erscheinungsbild ab.
Das Innere der Kirche ist eine beeindruckende Halle mit drei Schiffen und erstreckt sich über fünf Joche. Die Kreuzrippengewölbe überspannen die Joche und im Langhaus sorgen große Pfeiler für eine strukturierte Gliederung des Schiffs. Die Emporen und Stützen sind in neoromanischen Farben gehalten, die sich dezent zurückhalten. Im Chor schmücken farbige Glasfenster mit Darstellungen der Anbetung der Hirten, der Kreuzigung und der Auferstehung den Raum.
Die Ausstattung der St. Bonifatius Kirche gilt als anspruchsvoll und stammt aus der Bauzeit. Besonders erwähnenswert ist die Orgel, die 1903 vom renommierten Orgelbauer Ernst Röver aus Hausneindorf gefertigt wurde und im Wesentlichen original erhalten ist. Lediglich die 1917 zu Rüstungszwecken beschlagnahmten Zinnpfeifen wurden 1920 ersetzt. Seit 2005 wurde eine umfangreiche Sanierung des Instruments durchgeführt, um seine einzigartige Klangqualität zu bewahren.