Schnarcherklippen, Elendstal und Elendsburg

Elendstal, 38875 Elend
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Schnarcherklippen, Elendstal und Elendsburg

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Schnarcherklippen, Elendstal und Elendsburg liegen alle in der Nähe des Ortes Schierke. Dort in der Umgebung gibt zahlreiche Klippen, das sind zerklüftete Felssäulen.

Der heutige Wandervorschlag führt zu zwei der beeindruckendsten Klippenformationen dieser Region, die schon Goethe inspiriert haben, ihnen einige Zeilen in seinem Epos „Faust“ zu widmen.

Das Abenteuer in der Übersicht

Wandern Richtung Elendstal

Der Weg beginnt in Elend, auf dem Parkplatz in der Ortsmitte. Man wandert Richtung Elendstal-Schierke. Nach zirka 750 Meter zweigt ein Wanderweg nach links ab, der mit einem grünen Punkt gekennzeichnet ist.

Schnarcherklippen

Dieser Weg erreicht nach etwa einem Kilometer die Schnarcherklippen. Diese zwei Granittürme von rund 27 Metern Höhe genießen unter den Schierker Klippen eine Art Kultstatus. Zum einen weil diese beiden etwa 20 Meter voneinander entfernten Felsen wirklich schnarchen können. Bei starkem Wind aus südöstlicher Richtung entstehen diese unverwechselbaren Geräusche, die den Klippen ihren Namen geben. Eine der beiden Klippen ist den Bergsteigern vorbehalten. Die zweite, nördlichere, kann über Leitern erklommen werden. Ein Unterfangen für Schwindelfreie, das aber mit einem außergewöhnlichen Panoramablick zu Brocken und Wurmberg belohnt wird.

Magnetische Klippen

Ist man auf einer der Klippen und hat einen Kompass dabei, so kann der Kompassträger ein kleines Wunder erleben. Wie von Geisterhand getrieben, kreiselt die Nadel in alle Richtungen, nur nicht nach Norden. Aber mystische Kräfte sind dafür nicht verantwortlich, vielmehr ist das Gestein der beiden Klippen stark eisenhaltig. Und durch Blitzschlag wurde das Gestein magnetisiert, wie auf einer Informationstafel zu lesen ist.

Johann Wolfgang Goethe auf den Klippen

Von diesen beiden Klippen war schon Johann Wolfgang Goethe auf seiner Harzreise im Jahre 1784 besonders angetan. Sie inspirierten ihn dermaßen, dass er in seinem „Faust“ folgenden Monolog integrierte: „…und die Klippen, die sich bücken; und die langen Felsennasen; wie sie schnarchen, wie sie blasen!“

Die Mauseklippe

Weiter führt unser Weg bergab, zu der Mauseklippe. Die Herkunft dieses Namens ist mir leider nicht bekannt, vielleicht können ja die Leser helfen. Auch die Mauseklippe dient Enthusiasten als Kletterfelsen. Und auch sie hat die für das Brockenmassiv typische Wollsackstruktur – eine spezielle Variante der Verwitterung und Erosion von Granitgestein. An der nächsten Wegekreuzung biegen wir nun links ab und gelangen ins Ortszentrum von Schierke. Von Schierke aus nutzen wir den mit einem blauen Dreieck gekennzeichneten Weg, zurück nach Elend.

Ins Elendstal zur Elendsburg

Dieser Weg führt durch das Elendstal, vorbei an der Ruine der Elendsburg. Das Elendstal ist ein wirklich wildromantisches Tal. Ausgewiesen als Naturschutzgebiet, lenkt es die Kalten Bode von Schierke nach Elend. Unzählige große und kleine Felsbrocken versuchen den Lauf der Bode aufzuhalten – vergebens. Aber für allerlei geheimnisvolle Geräusche, im sonst stillen Laubmischwald, taugen sie allemal.

Etwa 750 Meter unterhalb der Schnarcherklippen befindet sich auf der linken Kammseite die Elendsburg. Auf einem freistehenden Felsriff, 545 Meter über Normalnull thronte sie einst, die geheimnisvolle, von der keine urkundliche Nachricht auf uns gekommen ist. Vermutet wird, dass sie als Vorburg des königlichen Jagdhofes Bodfeld angelegt wurde und zudem den im Mittelalter viel genutzten Handelsweg „Ulmer Weg“ durch Elendstal schützen sollte. Die Elendsburg wurde nach der Auflassung der Jagdpfalz im Jahr 1056 auch aufgegeben. Sie diente dann Benediktinermönchen als Domizil.

Wandern zur Elendsburg

Die Elendsburg ist von unserem Weg aus problemlos zu erreichen, man muss nur den vorhandenen Wegweisern folgen. Von der im Wald versteckten Ruine hat man einen guten Blick über das Elendstal. Mauerwerk sucht man allerdings vergebens. Die Steine wurden Ende des 18. Jahrhunderts zum Hochofenbau verwendet. Trotzdem stößt man überall auf Reste und Hinterlassenschaften der einstigen Burg, die sich über zwei Terrassenebenen erstreckte – in Stein gehauene Stufen, Gräben, Wälle, ausgehauene Felsenkammern – und vieles mehr. Natürlich gehört zu jedem Ruinenbesuch auch eine gehörige Menge Fantasie und Vorstellungskraft.

Nachdem diese Eigenschaften vorübergehend erschöpft sind, geht es zurück ins Tal und nach Elend zum Parkplatz. Wenn jetzt der Magen knurren sollte, ist eine Portion von Kukki’s Erbsensuppe zu empfehlen. Eine Gulaschkanone steht zwischen Elend und Braunlage.