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Das Schloss Neu Asseburg in Blumerode bei Mansfeld wurde 1596 als Jagdschloss von Graf Ernst von der Asseburg errichtet.
Das Schloss hat eine Nutzfläche von ca. 1.000 qm. Die Gartenfassade des Haupthauses ist mit einem Mittelrisalit ausgestattet. Das Bossenwerk, Korbbogenöffnungen und Ohrenfaschen sind noch weitgehend im ursprünglichen barocken Zustand, wie wohl auch die Remise mit repräsentativem Mansardenwalmdach.
Ebenfalls die unterirdischen Kelleranlagen des 16. Jahrhunderts mit Tonnengewölben sind erhalten. Die Seitenflügel wie auch die zweigeschossigen Holznebengebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Es ist ein kleines Jagdschloss in der Gemeinde Blumenrode im östlichen Südharz. Der Ortsteil der Stadt Mansfeld liegt in einem westlichen Seitental des Wippertales – im Mansfelder Land. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1420. Das Grundwort -rode lässt aber auf eine wesentlich ältere Gründung schließen, die wohl in das mittlere Hochmittelalter zurückreicht.
Das niedersächsische Adelsgeschlecht der Asseburger war bereits im Jahr 1437 in Besitz der Burg Falkenstein im Selketal gekommen und hatte 1509 im Mansfelder Land das Schloss Wallhausen erworben. Dort sah man den Erzreichtum im Mansfeldischen und hegte wohl die Hoffnung auch mit Bodenschätzen verdienen zu können und erwarb ein entsprechendes Grundstück. Dann erbaute Graf Ernst von der Asseburg im Jahre 1596 das kleine, schlichte Barockschloss Neu Asseburg in Blumerode.
Das Schloss sollte wohl der Aktionsmittelpunkt der neu erkauften Bergbaurechte sein. Aber man hatte fehlinvestiert, die erworbenen Grundstücke lagen zu weit nördlich der Mansfelder Erzvorkommen. Schon bald wurden Schloss und Grundstück wieder verkauft. Es folgte wechselnder Besitz, ab 1737 kam der Besitz in die Hände von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Das Schloss blieb, mit anderen Gütern der Region, bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts in Preußischem Besitz und kam durch Erbschaft an Louis von Prillwitz. Diesen Herr von Prillwitz, einem illegitimen Sohn des Königs, brachte das Grundstück kein Glück, seine Kinder starben in jungen Jahren. Noch heute sind vier Gruften mit großen beschrifteten Grabplatten aus Sandstein auf dem Schlossberg erhalten. Ab dem Jahr 1917 war Oberamtsmann Wentzel-Teutschental Eigentümer.
Nach dem Hitlerattentat versteckte sich hier einer der Verschwörer, der Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler, bei dem damaligen Besitzer der Neu Asseburg Carl Wentzel. Danach flüchtete Goerdeler weiter nach Kassel, dort wurde er von einer Putzfrau aus Angst verraten. Er konnte aus Kassel fliehen, wurde aber auf den Weg nach Osten von der Gestapo aufgegriffen. Wentzel flüchtete zunächst in den Norden Sachsen-Anhalts. Beide wurden zum Tod verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. Das Schloss wurde daraufhin vom NS-Staat beschlagnahmt und beherbergte während dieser Zeit noch den Reichsarbeitsdienst, die Hitlerjugend und eine Schwesternschule, die nach dem Krieg zu einem Altenheim ausgebaut wurde. Nach der Wiedervereinigung wurde die Immobilie an die Johanniter verkauft, ist derzeit ungenutzt und steht wieder zum Verkauf.
Von der ehemaligen Garten- bzw. Parkanlage sind noch Reste zu erkennen.
Es wird ein Käufer für das kleine denkmalgeschützte Schloss Neu Asseburg in Blumerode bei Mansfeld gesucht. Wer diesem Gebäude ein neues Leben einhauchen möchte, sollte sich an die Denkmalbörse Sachsen-Anhalt wenden.
Fotos: Wolfgang Schätzing