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Das Schaubergwerk Büchenberg bei Elbingerode verkörpert kein klassisches Museum. Es ist ein originaler, nostalgischer Bergbaubetrieb, bei dem die „Zeitmaschine“ Mitte des 20. Jahrhunderts angehalten wurde.
Auch meint man noch heute, den Schweiß der Bergleute riechen zu können. Dieses Industriedenkmal zu erhalten hat sich Ralf Melzer zu Lebensaufgabe gemacht.
Besuchen sie ihn, damit sein Unternehmertum und sein Engagement Früchte tragen kann, sein Mut belohnt wird und sein Schaubergwerk für zukünftige Besucher erhalten bleibt.
Das Schaubergwerk Büchenberg bei Elbingerode zeigt die über 1.000-jährige Geschichte des Eisenerz-Bergbaus im Harz. Da es in geringer Tiefe lag, konnte man es im Tagebau abbauen. Diese Gruben nannte man Pingen, in ihnen wurde bis zu 50 m Tiefe geschürft. Im Büchenberger Sattel nördlich von Elbingerode gelegen, sind diese Pingen heute noch zu sehen. Mit dem unterirdischen Bergbau begann man im 18. Jahrhundert, es wurden Stollensysteme gegraben.
Bis 1925 wurde im Revier Büchenberg Erzbergbau betrieben, dann wurde die Grube geschlossen. Als man 1936 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten viel Erz für die Rüstungsindustrie benötigte, wurde die Arbeit in der Grube Büchenberg wieder in Betrieb aufgenommen. Es wurde auch eine Drahtseilbahn zum Abtransport des Eisenerzes errichtet. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde das Bergwerk verstaatlicht. Die DDR benötigte immer Rohstoffe, so betrieben sie die Grube weiter bis 1970. Es war das endgültige Aus für den Erzabbau im Büchenberg.
Das Erz wurde mittels der 8650 Meter langen Drahtseilbahn nach Minsleben im nördlichen Harzvorland transportiert. Dort in Waggons geladen und nach Calbe/Saale gefahren. Für das Harzer Erz hatte man eine spezielle Verhüttungstechnologie, den Niederschachtofenprozess entwickelt. Er ermöglichte es mit Braunkohle-Hochtemperaturkoks als Energielieferant zu schmelzen.
Wirtschaftliche Überlegungen führten zur Stilllegung des Bergbaus im Büchenberg. Es war wirtschaftlicher den Stahl aus der Sowjetunion zu importieren, als dieses magere Erz weiter zu verarbeiten. Die baulichen Anlagen wurden nach 1970 zum Ferienobjekt.
Seit dem Zeitpunkt der Schließung, gab es viele ehemalige Kumpels sowie auch am Bergbau Interessierte, die sich die Errichtung eines Schaubergwerkes am Büchenberg auf die Fahnen geschrieben hatten. 14 Jahre vergangen, dann setzte sich der damalige Rat des Kreises Wernigerode für diese Projekt ein. Dann dauerten die Arbeiten über- und untertage weitere 5 Jahre bis Besucher empfangen werden konnten. 1989 wurde ein Teil für den Publikumsverkehr eingeweiht.
Nach der Wiedervereinigung wurde die Stadt Elbingerode Träger des Schaubergwerks. Es wurde viel investiert und ausgebaut. Leider wurde keine Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erreicht und man beschloss die Schließung des Schaubergwerks. 2006 brachte Ralf Melzer, sein Schwiegervater hatte noch im Büchenberg gearbeitet, den Mut auf das Schaubergwerk zu pachten und so vor der Schließung zu bewahren. – Das Magazin „Harzzeit“ fragte Melzer: „Wie verrückt muss man sein, um ein stillgelegtes Bergwerk zu pachten?“ „So ziemlich“, räumte der Pächter unumwunden auf die Frage ein.
Die Schachtanlage vom Schaubergwerk reicht bis in die Tiefe von 300 m und das Labyrinth aus Stollen hat eine Länge von 42 km. Die Ebene 1 liegt auf der 50 m Sohle und ist als ein 600 m langer Führungsweg ausgebaut. Die einfache Führung beginnt in der Ausstellungshalle des Empfangsgebäudes und dauert 75 Minuten. Nach der kurzen Einführung durch fachkundiges Personal geht es durch das Mundloch in den Seilbahnkeller und den Schacht 1.
Vorbei an nostalgischer Bergbautechnik – die Industrieseilbahn zum Beispiel war zu ihrer Zeit die längste in Europa. Den Besuchern wird anschaulich die Arbeitsatmosphäre der Bergleute erläutert. Auch erhält man einen Einblick in die Entstehungsgeschichte dieser Erzlagestätte im Besucherschacht. Die Führungen können von 1,5 bis zu 6 Stunden dauern. Es gibt auch die Möglichkeit einer Führung mit ausgiebiger Bergmannsmahlzeit. Im Außengelände findet man die Ausstellung zahlreicher historischer Bergbautechnik.
Das Schaubergwerk Büchenberg liegt unweit der B 244 zwischen Elbingerode und Wernigerode und kann auch als Ausgangspunkt eines Bergbaulehrpfades genutzt werden. Er wurde 1992 als Rundwanderweg eröffnet und erläutert 400 Jahre Harzer Bergbaugeschichte.
Das Schaubergwerk Büchenberg ist ein originaler, nostalgischer Bergbaubetrieb, bei dem die „Zeitmaschine“ Mitte des 20. Jahrhunderts stehen blieb. Man kann sich vorstellen, dass die Kumpel gleich aus dem Schacht ausfahren. Es vermittelt den Tätigkeitsschwerpunkt unter der Erde, es war eine schwere Arbeit für körperlich hart arbeitende Menschen.
Ralf Melzer hat es sich zu Lebensaufgabe gemacht, dieses Industriedenkmal zu erhalten. Besuchen sie das Schaubergwerk, damit es als Industriedenkmal für zukünftige Generationen erhalten bleiben kann.