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Das Schachmuseum Ströbeck steht im Schachdorf Ströbeck vor den Toren des alten Bischofssitzes Halberstadt. Der Ort Ströbeck blickt auf eine einzigartige 1000-jährige Schachtradition zurück.
Der Graf Gunzelin von Kuckenburg, bis dahin Markgraf von Meißen, wurde im Jahr 1009 dem Bischof Arnulf von Halberstadt von König Heinrich II. als Gefangener übergeben. Der Graf wurde im Turm von Ströbeck gefangen gehalten, wobei einheimische Bauern den Turm und den Grafen bewachen mussten. Der Graf musste 8 lange Jahre im Ströbecker Turm verbringen.
Mit der Zeit lernten sich der Graf und seine Bewacher besser kennen und beiden wurde die Zeit der Gefangenschaft lang. Da der Graf selbst ein Meister im Schachspiel war, bat er seine Bewacher um Holz und ein Schnitzmesser und begann in seiner Zelle Schachfiguren zu schnitzen und ein Schachbrett herzustellen. Um einen Spielpartner zu haben, brachte der Graf Gunzelin seinen Bewachern das Schachspiel nach den alten Regeln bei.
Auch um seine Entlassung webt sich eine Legende, angeblich sollen wie durch ein Wunder die Ketten von seinen Füßen gefallen sein. Erst 1017 erhielt er die Freiheit zurück, danach schenkte er den Dorfbewohnern dieses selbst gefertigte Schachbrett mit den Spielfiguren und legte so den Grundstein für die lange Tradition des Schachdorfes Ströbeck.
Das Schachspiel wurde über die Generationen überliefert und perfektioniert. Aber nicht nur das Spiel wurde zu einer Tradition in Ströbeck, auch viele andere Aktionen rund um das „Spiel der Könige“ wurden hier gepflegt. Viele berühmte Zeitgenossen besuchten den Ort, um sich vom Schachdorf inspirieren zu lassen.
Im Jahr 1688 wurde eine besondere Tradition begründet, das lebendige Schachspiel. Auf dem Dorfplatz wurde ein übergroßes Schachbrett angelegt und die Drübecker Einwohner schlüpften in die Kostüme der Spielfiguren. Ein ausgeklügeltes Schachtanzspiel begann und ist seitdem eine Attraktion bei den Schach- und Heimatfesten.
Bereits 1823 wurde das Schachspiel als obligatorisches Unterrichtsfach im Dorf eingeführt und es fand alljährlich ein Wettstreit zwischen den besten Schachspielern statt. Der beste Spieler erhält als Siegesprämie ein exklusives Schachbrett oder -figuren.
Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1991 wurde das Schachmuseum in Ströbeck bei Halberstadt eröffnet. Die Tradition des Schachspiels wurde in großzügigen Ausstellungen gezeigt. Die große Zahl der besonderen Exponate wird auch international anerkannt.
Besonders toll, überall im Museum laden Schachbretter zum traditionsreichen Wettkampf ein. Im Innenhof des Schachmuseums besteht die Möglichkeit des Freiluftschachs.
Sonderausstellungen und eine Schachbibliothek sind ebenfalls vorhanden. Der „Schleich“ dient als Symbolfigur für das Schachmuseum, einer Figur aus dem Kurierschachspiel.
Das Schachmuseum Ströbeck wurde im November 2019 durch einen Brand geschädigt. Einige Exponate wurden bei diesem Brand zerstört, zum Glück konnten aber viele Ausstellungsstücke gerettet werden. Die Exponate müssen restauriert werden und es muss ein neuer Museumsraum gefunden werden.
Wiederaufbau und Zukunft des Museums sind noch nicht absehbar.
Aber in jedem Jahr finden Veranstaltungen rund um das Schachspiel statt.